Werbung

Werbung

Werbung

„Verbrannte Bücher“

Die Sammlung geht in den Besitz der Universität Augsburg über

© Die Berliner Literaturkritik, 24.07.09

MÜNCHEN (BLK) - Die weltweit umfassendste „Bibliothek der verbrannten Bücher“ gehört jetzt der Universitätsbibliothek Augsburg. Am Freitag wurde in München der Kaufvertrag unterzeichnet, wie das bayerische Wissenschaftsministerium mitteilte. Der Sammler Georg Salzmann erhält 410.000 Euro. Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch sprach von einer einmaligen Quellensammlung. Sie biete einen repräsentativen Überblick über die in der NS-Zeit geächtete deutschsprachige Literatur und sei für Forschung, Lehre und Studium als auch für die politische Bildungsarbeit von großer Bedeutung, wurde der FDP-Politiker in einer Ministeriumsmitteilung zitiert.

Die Bibliothek umfasst rund 12.000 Bänden, die Salzmann in privater Initiative in mehr als 30 Jahren aufgebaut hat. Sie konzentriert sich auf das Werk jener Autoren, deren Bücher bei der von den Nazis organisierten „Bücherverbrennung“ am 10. Mai 1933 in zahlreichen Städten Deutschlands vernichtet und danach verboten worden waren. Ab 2010 soll die Sammlung in der Augsburger Universitätsbibliothek allen Interessierten zugänglich sein.

„Mit der Übernahme meiner ‚Bibliothek der verbrannten Bücher’ ist ein weiterer Schritt getan, dass es den Nazis über 60 Jahre nach ihrem ruhmlosen Ende nicht doch noch gelingen könnte, den besten Teil der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts aus dem Gedächtnis der Deutschen zu tilgen“, sagte Salzmann den Angaben zufolge. (dpa/ber/rud)


Bookmark and Share

BLK mit Google durchsuchen: