Werbung

Werbung

Werbung

Verklärung einer Kultfigur

Benjamin v. Stuckrad-Barre und Moritz v. Uslar geben ein Buch über Udo Lindenbergs heraus

© Die Berliner Literaturkritik, 05.12.08

 

MÜNCHEN (BLK) – Georg Klein bespricht in der „Süddeutschen Zeitung“ die von Benjamin von Stuckrad-Barre und Moritz von Uslar herausgegebene Liedtextsammlung „Trallafitti-Tresen. Das Werk von Udo Lindenberg in seinen Texten“. Die Herausgeber haben sich hierbei gegen eine chronologische Anordnung der Texte entschieden und sie stattdessen dreizehn Themenbereichen zugeordnet.

Udo Lindenberg ist in vielerlei Hinsicht ein originelles Gesamtkunstwerk: Rein visuell gesehen, sind vor allem sein Hang zur Kostümierung, sein uriger Tanzstil oder seine minimalistische Mimik zu nennen. Im akustischen Sinne ist es selbstverständlich das nasale Dehnen, Verschleppen und Vernuscheln, das Lindenbergs Unverwechselbarkeit und seinen Sprechgesang ausmacht. Nichts dergleichen soll nun den Leser der Liedtextsammlung ablenken, dessen Augenmerk einzig auf das lyrische Können des „Alltagspoeten“ Lindenberg gelenkt werden soll. Jene Texte des Sängers beruhen nicht nur auf der lyrischen Umsetzung seiner Erfahrungen – in der Liedtextsammlung finden sich auch zahlreiche Beispiele für die freie Übersetzung und Übertragung von englischen Songs, beispielsweise Lindenbergs Umwandlung von Procol Harums „Salty Dog“ in ein deutsches Seemannslied.

Lindenberg habe ein Problem mit der Wiederholung und was lyrische Formen angehe, habe er eigentlich nur ein Kapital und zwar den Reim, bemerkt der Rezensent. Ferner hält er es für problematisch, dass die Herausgeber den Rockmusiker in eine Reihe mit Tucholsky, Ringelnatz, Jandl, Kästner oder Gernhardt stellen. Zudem kritisiert er, dass bei den freien Übersetzungen Lindenbergs nicht kenntlich gemacht werde, dass es sich um eine Nachschöpfung handle.

Literaturangaben:
VON STUCKRAD-BARRE, BENJAMIN / VON USLAR, MORITZ (Hrsg.): Trallafitti-Tresen. Das Werk von Udo Lindenberg in seinen Texten. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2008. 389 S., 16,80 €.

Verlag


Bookmark and Share

BLK mit Google durchsuchen: