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Volkshochschulen für Offensive gegen Analphabetismus

„Wir können nicht noch 10 oder 20 Jahre warten, bis wir reagieren“

© Die Berliner Literaturkritik, 03.03.11

WIESBADEN (BLK) - Die Volkshochschulen fordern eine nationale Bildungsoffensive im Kampf gegen Analphabetismus. Um die Zahl von rund 7,5 Millionen Menschen zu senken, die in Deutschland nicht alltagstauglich lesen und schreiben können, müssten weit mehr als die bisher vom Bund zugesagten 20 Millionen Euro investiert werden, sagte die Präsidentin des Deutschen Volkshochschulverbands, Rita Süssmuth, am Mittwoch (2.3.) in Wiesbaden.

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Neben mehr Kursen für Erwachsene an den Volkshochschulen sei unter anderem Aufklärungsarbeit in Betrieben und der Arbeitsverwaltung nötig. Bund, Länder und Kommunen müssten sich beteiligen. „Das Thema war lange tabuisiert“, sagte Süssmuth. Nun müsse dringend gehandelt werden. „Wir können nicht noch 10 oder 20 Jahre warten, bis wir reagieren“, sagte die frühere Bundestagsvizepräsidentin.

Nach einer am Montag veröffentlichten Studie der Universität Hamburg gibt es fast doppelt so viele Analphabeten in Deutschland wie angenommen. 60 % sind demnach Männer, 40 % Frauen. Mehr als die Hälfte von ihnen geht einem Beruf nach. Süssmuth sagte, die Betroffenen seien in ihrem Alltag stark eingeschränkt. Sie könnten weder beim Einkaufen Produktbeschreibungen lesen noch den Führerschein machen. Zudem schämten sie sich meist. Deshalb seien neue Strategien nötig, um sie zu erreichen. (swe/dpa)


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