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Auf Nietzsches Pfaden

Kulturwandern auf den Spuren des deutschen Philosophen und Dichters Friedrich Nietzsche

© Die Berliner Literaturkritik, 08.07.09

ENGADIN (BLK) – Vom 13. - 17. Juli laden Mirella Carbone und Joachim Jung – Kulturvermittler und wissenschaftliche Mitarbeiter des Nietzsche Hauses in Sils Maria und des Instituts für Kulturforschung Graubünden (KUBUS) – neugierige Besucher ein, die beeindruckende Landschaft des Engadins zu erkunden. Schwerpunkte sind das Kennenlernen der Kultur- und Kunstgeschichte der Region sowie das Verbinden von Körper und Geist, um so den Naturpfad zum Denkweg werden zu lassen. Gewandert wird auf den Pfaden von Friedrich Nietzsche.

Die Wanderzeit beträgt vier bis sechs Stunden, die Teilnahme kostet 20 CHF pro Wandertag. Bei schlechtem Wetter gibt es Vorträge, Lesungen und Filme in der Hotelbibliothek, Ausflüge in Museen oder an andere kulturgeschichtlich bedeutungsvolle Orte. Ein Höhepunkt der Veranstaltungsreihe ist der Vortrag über Nietzsches Philosophie des Wanderns, den Mirella Carbone und Joachim Jung am 9. Juli 2009 im Hotel Laudinella halten. Dieser Vortrag ist sicherlich ein guter Start, um sich selbst auf den Weg zu machen.

Ruhe und Stille genießen, das empfahl schon der deutsche Philosoph und Dichter Friedrich Nietzsche: „Wir müssen zeitweilig von uns ausruhen, dadurch, dass wir auf uns hin und hinab sehen und über uns lachen oder über uns weinen. Wir müssen unsrer Torheit ab und zu froh werden, um unsrer Weisheit froh bleiben zu können!“ Das Engadin lud den sonst so ruhelosen Nietzsche immer wieder zum Wandern, Philosophieren und Erholen ein. Gerade beim Gehen bekam er Inspiration, da die Natur ihm Offenheit im Denken verlieh.

Der Ort Sils Maria im Engadin, umgeben von Wiesen, Wäldern und hohen Bergen, wurde von Friedrich Nietzsche schon vor 100 Jahren als einer der „lieblichsten Winkel der Erde“ beschrieben. Von 1881 bis 1888 verbrachte er jeden Sommer in dem Dorf, welches für ihn ein Kraftzentrum seines Lebens geworden war. Er bewohnte im Haus der Familie Durisch ein Zimmer im ersten Stock. In dem kleinen Örtchen arbeitete der Philosoph zahlreiche seiner Werke aus, wie z. B. „Also sprach Zarathustra“ (1883-1885), „Jenseits von Gut und Böse“ (1886) und „Zur Genealogie der Moral“ (1887).

„Hier ist gut leben, in dieser starken hellen Luft, hier, wo die Natur auf wunderliche Weise zugleich mild, feierlich und geheimnisvoll ist – im Grunde gefällt mir’s nirgendwo so gut als in Sils Maria“, schrieb Nietzsche im August 1884 an die frühe Nietzsche-Biografin Resa von Schirnhofer. Heute ist das ehemalige Haus der Familie Durisch für die Öffentlichkeit zugänglich und unter dem Namen Nietzsche Haus bekannt. Eine Dauerausstellung informiert über das Leben und Werk des Philosophen und eine Wechselausstellung über moderne Kunst. Zudem finden Lesungen, Vorträge und Tagungen, sowohl zu Nietzsche selbst als auch zu zeitgenössischer Kunst, statt.

Von Anna Rudolph

Weblinks:

Hotel Laudinella

Nietzsche Haus

KUBUS


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