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WDR-Programm verflacht nicht

Der WDR ist im Kulturbereich viel besser als sein Ruf

© Die Berliner Literaturkritik, 14.12.09

KÖLN (BLK) - Oft muss sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk den Vorwurf anhören, sein Programm sei im Laufe der Zeit immer seichter geworden. Nun hat der Westdeutsche Rundfunk beim Deutschen Kulturrat eine Studie über seine Rolle als Kulturakteur in Auftrag gegeben. Das Ergebnis fasste Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Kulturrats, am Dienstag (15.12.) in Köln mit den Worten zusammen: „Der WDR ist im Kulturbereich viel besser als sein Ruf. Das ist für mich in dieser Klarheit überraschend.“

Obwohl die Studie vom WDR selbst finanziert wurde, hätten die Autoren unabhängig gearbeitet, betonte Zimmermann. Sie hätten wirklich intensiv nach Hinweisen auf eine Verschlechterung gesucht, aber – „glauben Sie mir's!“ - nichts gefunden. „Meine größte Überraschung ist, wie wenig Veränderung in den letzten Jahren festzustellen ist.“ Der WDR dörre seine Kulturprogramme nicht aus. So liege der Kulturanteil im WDR-Fernsehen bei 40 Prozent. Der Hörfunk bestehe sogar zu 79 Prozent aus Kulturprogrammen.

Höchstens könne man vielleicht kritisieren, dass die Minutenpreise für Filme bei Auftrags- und Koproduktionen gesunken seien. Hier müsse sich der WDR an den Marktpreisen orientieren, sagte dazu Intendantin Monika Piel.

Von freien Kulturschaffenden wie Filmproduzenten oder Komponisten werde der größte ARD-Sender häufig als übermächtige Organisation wahrgenommen. „Der WDR muss sich seiner strukturellen Macht bewusst werden, diese kritisch hinterfragen und sehr sorgsam mit ihr umgehen“, empfiehlt der Bericht. Bemängelt wird auch, dass der WDR oft überempfindlich oder sogar beleidigt auf Kritik reagiere. (dpa/olb)


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