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Wegbereiter fachübergreifender Sozialforschung

Die Frankfurter Schule und die Soziologie

© Die Berliner Literaturkritik, 12.06.09

HAMBURG (BLK) — Jürgen Habermas ist einer der prominentesten Vertreter der zweiten Generation der Frankfurter Schule. Begründet von Max Horkheimer und Theodor Adorno, war sie eine der bedeutendsten soziologisch-philosophischen Strömungen des 20. Jahrhunderts. Mit Hilfe einer fachübergreifenden Sozialforschung wollten die Intellektuellen die Herrschaftsstrukturen einer profitorientierten Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung aufzeigen. Ihre am Marxismus und der Freud'schen Psychoanalyse orientierte „Kritische Theorie“ lieferte in Deutschland die theoretische Basis für die Studentenproteste der 1960er Jahre.

 

Die Geschichte der Frankfurter Schule ist untrennbar mit dem 1923 in der Mainmetropole gegründeten „Institut für Sozialforschung“ verknüpft, das Horkheimer von 1930 an leitete. Ihr unverkennbares Profil erhielten die Erkenntnisse der deutschen Wissenschaftler jedoch während der Nazi-Diktatur im US-Exil. Dort entstanden die Schriften, deren Autoren in der Nachkriegszeit unter dem Namen „Frankfurter Schule“ weltweit Aufmerksamkeit erfuhren. Die von Horkheimer und Adorno gemeinsam in den USA verfasste „Dialektik der Aufklärung“ gilt als Grundlagenwerk ihrer Gesellschaftstheorie.

 

Unter der erneuten Leitung von Horkheimer wurde das Institut 1950 in Frankfurt wiedereröffnet. Die Forschungsstätte und der 1954 erstmals in Deutschland eingerichtete Studiengang der Soziologie besaßen bald eine enorme Anziehungskraft auf junge Intellektuelle, darunter auch Habermas. Später entwickelte der Schüler von Adorno mit seiner lösungsorientierten „Theorie des kommunikativen Handelns“ eine neue Tradition des kritischen Diskurses. (dpa/mül/köh)


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