BUDAPEST (BLK) - Mehr als 100 Poeten aus aller Welt kommen am Sonntag (27.9.) in Budapest zum 29. Weltkongress der Dichter zusammen. Wie die ungarische Nachrichtenagentur MTI am Dienstag (22.9.) unter Berufung auf den Organisator und Dichter Istvan Turczi berichtete, soll der Schwerpunkt des bis 1. Oktober dauernden Treffens dabei auf der Poesie aus dem Nachbarland Slowakei liegen, mit dem Ungarn gerade einen politischen Sprachenstreit austrägt. Angesagt sind aber auch Stars der Szene wie Alain Lance aus Frankreich, die Schwedin Eva Ström, der Norweger Knut Odegard und Yu Hsi aus Taiwan.
Die Dichter wollen im Budapester Petöfi-Literaturmuseum aus ihren Werken lesen und darüber diskutieren. Aus den Texten soll eine 150-seitige Anthologie in englischer und spanischer Sprache entstehen. Organisator Turczi betonte, der internationale Austausch auf dem Gebiet der Poesie sei wegen der Sprachbarrieren schwieriger als bei anderen Kunstgattungen. Man hoffe aber, dass die Veranstaltung zu vielen Übersetzungsprojekten führen werde.
Am 28. September sollen beim Kongress drei Dichter mit dem Parnassus-Preis ausgezeichnet werden. Turczi sagte, der Preis werde an zwei Europäer und einen Asiaten gehen. Der letzte Dichter-Weltkongress fand in Acapulco (Mexiko) statt.
Aus der Slowakei werden unter anderem die Dichter Jozef Leikert und Milan Richter in Budapest erwartet. Richter ist zudem als Forscher zu Holocaust-Themen in der Slowakei bekannt. Die Politiker Ungarns und der Slowakei streiten seit Monaten über das Recht der im Nachbarland lebenden Ungarn, ihre Muttersprache im Umgang mit Behörden zu benutzen. In der Slowakei lebt eine halbe Million Ungarn und stellt dort ein Zehntel der Bevölkerung dar. (dpa/kum)