POTSDAM (BLK) – Die Theaterfassung des islamkritischen Romans „Die satanischen Verse“ von Salman Rushdie wird an diesem Sonntag (30. März 2008) in Potsdam uraufgeführt. Falls es bei der Weltpremiere im Hans Otto Theater (HOT) zu Zwischenfällen komme, werde die Polizei verstärkt Kräfte im Einsatz haben, bestätigte eine Polizeisprecherin am Donnerstag (27. März 2008) entsprechende Medienberichte. Gegen den indisch-britischen Autor Salman Rushdie besteht seit 1989 ein Todesurteil des damaligen iranischen Staatschefs Khomeini, weil er in den „Satanischen Versen“ angeblich den Islam verunglimpft haben soll. Khomeini hatte auch ein Kopfgeld in Millionenhöhe auf den Schriftsteller ausgesetzt.
Für seine Bühnenfassung habe der Potsdamer Intendant Uwe Eric Laufenberg die Genehmigung Rushdies eingeholt, sagte HOT-Sprecher Georg Kehren der dpa. Rushdie sei auch zur Welturaufführung des Stücks, in dem es unter anderem um Glaube und Zweifel, das Entstehen von Religionen sowie Migration und Anpassung gehe, eingeladen worden. „Eine Rückmeldung haben wir aber nicht erhalten.“ Die Sicherheitsbehörden haben indes nach Polizeiangaben keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung der Aufführung in Potsdam. (dpa/wip)