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„Wie im Siebenten“

Das Debüt des Schriftstellers und Musikers Andreas Unterweger

© Die Berliner Literaturkritik, 18.11.09

GRAZ (BLK) – „Wie im Siebenten“ ist der Debütroman von Andreas Unterweger. Das Buch ist im September 2009 im Literaturverlag Drosch erschienen.

Klappentext: Die erste Liebe und das erste Buch – ein Glücksfall, wenn die Dinge und die Verhältnisse einfach sind, wenn aller Anfang leicht ist. Wenn die Liebe so leicht fällt wie die Kunst, wenn Romane schreiben ist wie Kaffee trinken und nur das Gitarrespielen ein bisschen klemmt easy living! Andreas und Judith leben offenbar nicht nur im siebenten Bezirk in Wien, sondern auch im siebenten Himmel. Die Liebe lässt sich gut an, das Schreiben lässt sich gut an – „Mein erstes Buch sollte ein ganz einfaches Buch werden, das von ganz einfachen Dingen handelte“ - , und trotzdem geht es um Leben und Tod: schreiben, um nicht zu verhungern, die Wahrheit sagen, über den schönen Sätzen nicht die wahren vernachlässigen. „Wie im Siebenten“ ist ein so leichter wie ernsthafter Roman darüber, wie wichtig Anfänge sind und welche Kraft Träume haben sollten, um es mit der Wirklichkeit (der wirklichen Wirklichkeit!) aufnehmen zu können.

Andreas Unterweger, 1978 in Graz geboren, studierte Deutsche Philologie und Französisch. Er lebt und arbeitet heute in St. Johann/Grafenwörth als Schriftsteller und Rockmusiker (Gitarrist und Sänger der Band ratlos). Unterweger erhielt bereits den manuskripte Förderpreis 2007 sowie den Literaturpreis der Akademie Graz 2009. (kum/dan)

Leseprobe:

©Literaturverlag Droschl©

„Nachts träumten wir vom Meer, und morgens“, schrieb ich in meinem ersten Buch, „lagen dann wirklich immer Muscheln in der Blumenkiste vor dem Fensterbrett – als hätte sie das Meer, das wir, Judith und ich, geträumt hatten, dort angespült.“ – In Wirklichkeit war es natürlich ganz anders. In Wirklichkeit hatte Judith die Muscheln selbst in die Blumenkiste gelegt. Abend für Abend nahm sie ein paar Muscheln aus den Nutellagläsern, in denen sie sie aufbewahrte, wusch sie Stück für Stück unter dem Wasserhahn im Vorzimmer, das uns als Küche diente, und legte sie dann in das sandige Beet der Blumenkiste, zwischen die letzten Äste eines zähen Thymians und die paar dürren namenlosen Halme.

Ich weiß nicht, warum sie das machte. Ich habe sie, soweit ich weiß, auch nie danach gefragt. Aber ich weiß noch, was es mit mir machte, wenn ich am Morgen dort, in der Blumenkiste vor dem Fensterbrett, die Muscheln sah. Ich weiß zwar nicht, warum – aber wann immer ich, der ich mich jeden Morgen an das Fenster setzte, um zu schreiben, die Muscheln dort in der Blumenkiste liegen sah, erschien es mir mit einem Mal nicht mehr unmöglich, zumindest nicht ganz unmöglich, dass Träume – zumindest unsere Träume, Judiths und meine – tatsächlich Wirklichkeit werden können. – Und dass das In-Erfüllung-Gehen von Träumen eine gute Sache sei, das verstand sich damals, als wir, Judith und Andreas, in unserem Zimmer im Siebenten zusammenlebten, ohnehin von selbst

Damals, am Anfang, waren wir uns da noch ganz sicher.

©Literaturverlag Droschl©

Literaturangabe:

UNTERWEGER, ANDREAS: Wie im Siebenten. Literaturverlag Droschl, Graz 2009. 144 S.,18 €.

Weblink:

Literaturverlag Droschl

 

 


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