WOLFENBÜTTEL (BLK) – Nach mehr als 20 Jahren ist mit dem Porträtkatalog der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel ein epochales Werk vollendet worden. Nun seien alle 28.000 grafischen Porträts der Sammlung abgebildet, beschrieben und über vielfältige Register erschließbar, teilte die Bibliothek am Donnerstag (30. Oktober) mit. Das Projekt von Peter Mortzfeld läuft seit 1987 und wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Der Katalog, dessen 50. Band jetzt bei Saur (München) erschienen ist, liefere eine Fülle an Informationen zu den abgebildeten Persönlichkeiten und ihren Lebensumständen aus den Jahren 1500 bis 1850.
„Porträtiert sind nicht nur berühmte Päpste, Gelehrte und Herrscher, sondern auch ganz normale Leute, etwa Apotheker oder Schlosser“, sagte Bibliothekssprecherin Anne Tilkorn. In der weltberühmten Herzog August Bibliothek, die einst von Gotthold Ephraim Lessing geleitet wurde, stehen insgesamt mehr als eine Million Bücher, rund 12.000 davon sind Handschriften, 3.000 davon aus dem Mittelalter. Das berühmteste Werk ist das Evangeliar von Heinrich dem Löwen, das bei einem Kaufpreis von 16 Millionen Euro lange als das teuerste Buch der Welt galt. Herzog August sammelte aber nicht nur Bücher, sondern auch Porträts. (dpa/mir)