MÜNCHEN (BLK) – Im Dezember 2009 hat der Blanvalet Verlag den Roman „Maleficus“ von Martin Langfield veröffentlicht. Der Originaltitel „Secret Fire“ wurde von Fred Kinzel übersetzt.
Klappentext: Ein atemberaubender Wettlauf - gegen die Vergangenheit! In Europas dunkelster Zeit gelangen die deutschen Machthaber an ein brisantes Schriftstück. Es enthält Sir Isaac Newtons Formel für das „Geheime Feuer“, eine schreckliche Waffe jenseits aller Vorstellungskraft. 2007 empfängt Katherine Reckliss beunruhigende Funkbotschaften aus der Vergangenheit: Mitten in der britischen Hauptstadt wurde eine allen Naturgesetzen widersprechende Bombe gezündet, die nun siebzig Jahre später London und alle seine Bewohner in einer gewaltigen Explosion zu verschlingen droht. Nur wenn es Katherine jetzt noch gelingt, die damaligen Ereignisse zu verändern, kann sie die Katastrophe abwenden.
Der gebürtige Engländer Martin Langfield lebt seit 1999 in New York. Seit über zwanzig Jahren ist er als Journalist für die internationale Nachrichtenagentur Reuters tätig. Mit „Dämonium“ lieferte er ein fulminantes Debüt als Thrillerautor ab, das ihm in England bereits immense Popularität einbrachte. (ros)
Leseprobe:
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Um den Verlauf des Zweiten Weltkriegs zugunsten Nazi-Deutschlands zu ändern, versuchte ein Agent aus dem Okkultismusbüro von Heinrich Himmlers SS, am 30. Juni 1944 eine Massenvernichtungswaffe in London zu zünden. Dreiundsechzig Jahre später steht sein Versuch kurz vor dem Gelingen. Tag fünf New York, 25. Juni 2007 Die verborgene Schublade öffnete sich auf Roberts erste Berührung. für einen Sekundenbruchteil schien sich der Raum um ihn herum unter Donnern und Krachen zu verkrümmen und aufzubäumen, als würden die Wände der Welt einstürzen. Robert riss die Arme über den Kopf und stieß seinen Stuhl so heftig vom Schreibtisch zurück, dass er auf den Parkettboden kippte. Schwer atmend stand er da und starrte auf die Schublade. Stimmen raschelten am Rand seines Bewusstseins. Geh nicht weiter, flüsterten sie. Hör sofort auf. Hass hallte rund um ihn wider. für einen Moment hatte er ein blutleeres Gesicht gesehen. Mit starrem Blick und rachsüchtig trieb es in der Dunkelheit, die sich auf ihn herabgesenkt hatte. ein bekanntes Gesicht. „Du bist tot!“, zischte Robert wütend. Vor dem Fenster ging es zwanzig Meter bis zur Straße hinunter. Niemand konnte hier sein, er war allein in der Wohnung. Niemand konnte ihm zuflüstern. Robert ließ langsam die arme sinken und spähte in die Dunkelheit hinaus. Nebelfetzen wirbelten in wahllosen Mustern vorbei. Keine Erscheinung. Er stand still und lauschte angestrengt, das Blut rauschte in seinen Ohren. Das Gesicht gehörte einem Mann, mit dem Robert zweieinhalb Jahre zuvor auf Leben und Tod gekämpft hatte, einem Diener und Soldaten des Feindes. Die Erinnerung verfolgte ihn nächtens noch in schrecklichen Bildern: Wie er unter der erde eingeschlossen war, ringsum Hass, dröhnend wie langsam rollender Donner ... für einen Moment war Robert wieder an jenem Ort; er spannte die Muskeln, ballte verteidigungsbereit die Fäuste, hyperwachsam gegenüber seiner umgebung. Nichts. Stille. Er hatte blasse Haut gesehen, einen Kranz aus weißem Haar, durchdringende Augen ... es war ein Gesicht, das er kannte, ja, und doch war es anders. Es hatte etwas an sich, das er nicht benennen konnte. Robert kontrollierte seinen Atem und versuchte sich zu entspannen. Er ließ den Blick über den Schreibtisch wandern, an dem er gearbeitet hatte, den verlassenen Arbeitsplatz des teuren, verrückten, liebevollen Adam, seines Freundes, den der Feind vernichtet hatte. seine Aufmerksamkeit kehrte zu der Geheimschublade zurück, die jetzt offen stand. Hatte Adam gewollt, dass er diese Schublade fand? Robert und Adam waren fünfundzwanzig Jahre zuvor an der Universität von Cambridge Freunde gewesen, Rivalen in der Liebe seither, Mitverschwörer in meist von Adam ersonnenen, existentiellen Spielen, Kollegen und Konkurrenten im internationalen Nachrichtengeschäft. Sie waren vielleicht zwei Hälften eines einzigen Mannes gewesen. Adam war Luft und Feuer: spontan, wagemutig, nicht greifbar. Robert war Erde und Wasser: verwurzelt, zuverlässig, nicht aufzuhalten.
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Literaturangabe:
LANGFIELD, MARTIN: Maleficus. Blanvalet Verlag, München 2009. 512 S., 9,95 €.
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