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„Zentrum der verfolgten Künste“ sieht sich „akut gefährdet“

Mit dem Rest ihres Kapitals baut die Stiftung ein virtuelles Erinnerungszentrums auf

© Die Berliner Literaturkritik, 11.07.08

 

SOLINGEN / WUPPERTAL (BLK) – Ein von der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft gemeinsam mit dem Exil-PEN in London getragenes „Zentrum der verfolgten Künste“ ist nach eigener Aussage „akut gefährdet“. Das Projekt, das in Ausstellungen oder im Internet an verfolgte Autoren und Künstler erinnert, sei wegen fehlender Geldmittel „kaum überlebensfähig“, sagte der Vorsitzende der Wuppertaler Lasker-Schüler-Gesellschaft, Hajo Jahn, am Freitag (11. Juli 2008). Die Lasker-Schüler-Stiftung habe – mit Zustimmung der Aufsichtsbehörden – einen Großteil ihres Vermögens ausgegeben, um die bedeutende Exil-Literatursammlung des Publizisten Jürgen Serke für eine Dauerausstellung in Solingen zu sichern und angemessen zu präsentieren, sagte Jahn der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Der Hamburger Serke hatte mit seinem Buch „Die verbrannten Dichter“ (1977) eine Wiederentdeckung der vom NS-Regime verfolgten deutschen Autoren eingeleitet. Die Literatur-Dokumentation der verfemten Schriftsteller war zum 75-jährigen Gedenken an die Bücherverbrennung durch die Nazis im vergangenen Frühjahr im Solinger Museum Baden eröffnet worden. Dort existiert auch die von einer Bürgerstiftung getragene Sammlung NS-verfolgter Künstler. Mit erheblichen Mitteln und dem Rest ihres Kapitals betreibe die Stiftung zudem den Aufbau eines virtuellen Erinnerungszentrums zur Verfolgung Intellektueller, um unter der Adresse www.exil-archiv.de besonders junge Leser anzusprechen. (dpa/wip)

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