Werbung

Werbung

Werbung

Literaturkalender für Berlin / April 2009

© Die Berliner Literaturkritik, 30.03.09

© Die Berliner Literaturkritik

Zu den Terminen für Berlin März 2009:

Mittwoch, 1. April

Literaturhaus Lesung. Reinhard Stöckel – „Der Lavagänger“. „Auf den Spuren seines verschollenen Großvaters reist der deutsche Eisenbahner Henri Helder einmal um die ganze Welt und lüftet schließlich mehr als ein tragikomisches Familiengeheimnis. Henri Helder macht eine seltsame Erbschaft: ein altes Paar handgefertigter Schuhe mit einer rätselhaften Botschaft seines verschollenen Großvaters. Fabelhafte Gestalten wie Ahmad, der Derwisch mit dem weisen Tiger, die schöne Seidenraupenzüchterin Siyakuu und David Kalkaua, der letzte König von Hawaii, drängen plötzlich in Helders Leben. Wilde Geschichten vom Bau der Bagdadbahn, von kommunistischen Experimenten im Outback, japanischen Geisterschiffen und einbeinigen Navigatoren beflügeln bald seine Phantasie. Wer war dieser Lavagänger wirklich, der Henri so unverhofft auf die Reise schickt? Ganz am anderen Ende der Welt lüftet Helder schließlich weitaus mehr als ein großes Familiengeheimnis.“ (Aufbau-Verlag) Moderation: Elmar Krekeler. 5 / 3 €. 20 Uhr. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Dharma Buchladen Lesung. Richard Sylvester – „Das Buch Niemand“. „Innere Befreiung und Erleuchtung – die großen Ziele aller spirituell Suchenden. Doch wie erreicht man sie? Indem man stundenlang auf dem Meditationskissen sitzt oder sich in die Lehren berühmter Gurus und Weisheitslehrer vertieft? Nein, meint Richard Sylvester! Denn da ist einfach nichts. Niemand kann etwas anstreben oder erreichen – schon gar nicht Erleuchtung. Auf radikale und kompromisslose Weise macht der Autor klar: Befreiung geschieht einfach. Ganz spontan und unbeeinflussbar. Mit viel Humor führt er vor Augen, dass Entspanntheit und relaxtes Geschehen–Lassen die wahren Schlüssel sind, um zu der einen fundamentalen Erkenntnis zu gelangen, die wahre Befreiung bewirkt: Es gibt kein getrenntes Dasein, alles ist Teil des Einen.“ (Lotos) 20 Uhr. Akazienstraße 17, 10823 Berlin-Schöneberg.

Spukvilla Lesung. Elisabeth Herrmann – „Die letzte Instanz“. „Eine alte Dame schießt auf einen Obdachlosen. Anwalt Joachim Vernau übernimmt ihre Verteidigung. Doch es geschehen weitere Morde. Die Fäden laufen an einem Ort zusammen: im Landgericht Berlin. Dort, wo Taten gesühnt werden, scheint Justitia mehr als einmal versagt zu haben. Vernau steht plötzlich vor der Frage: Was ist Gerechtigkeit?“ (List) 20 Uhr. Albrechtstraße 110, 12099 Berlin-Tempelhof.

Buchhändlerkeller Lesung. Joel Agee – „Zwölf Jahre. Eine amerikanische Jugend in Ostdeutschland“. „Als Achtjähriger kam Joel Agee in die DDR. Im Herbst 1948 begleitete er seine Mutter Alma und seinen Stiefvater, den prominenten Schriftsteller Bodo Uhse, nach Ost-Berlin. 1960 kehrte er aus dem Osten von Deutschland in die USA zurück. Dazwischen liegt eine Jugend voller Privilegien, mit Villa in Groß-Glienicke, Dienstmädchen und Chauffeur. Doch ein guter Kommunist will Joel nicht werden. Vor der FDJ flieht er in seine Träumereien. Er malt, schreibt und entdeckt die Liebe, während seine Eltern über die Verbrechen unter Stalin, ‚Republikflüchtige’ und den Volksaufstand in Ungarn diskutieren.“ (Hanser) Einführung: Sarah Haffner. 3 €. 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Donnerstag, 2. April

Urania Buchvorstellung. Eva Goris und Claus-Peter Hutter – „Die Erde schlägt zurück. Wie der Klimawandel unser Leben verändert“. „Deutschland und der Alpenraum 2035: Claus-Peter Hutter und Eva Goris, ausgewiesene Experten in Sachen Umwelt, konfrontieren uns mit den dramatischen Folgen des Klimawandels. Erzählende Kapitel schildern eine Welt, die geprägt ist durch Naturkatastrophen, Wassermangel, Seuchen, Energieknappheit und Klimaflüchtlinge. Harte Fakten, Daten und Studien belegen: So wird die Zukunft.“ (Droemer) Einführung: Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes. Laudatio: Prof. Dr. Klaus Töpfer, Umweltminister a. D. und Stellvertretender Vorsitzender des Rats für nachhaltige Entwicklung. 17.30 Uhr. An der Urania 17, 10787 Berlin-Schöneberg.

Auswärtiges Amt Buchvorstellung & Gespräch. Hermann Vinke – „Die Bundesrepublik“. „Kenntnisreich und fundiert erzählt Hermann Vinke die Geschichte der Bundesrepublik von ihrer Gründung bis zur Gegenwart. Er erschließt die Geschichte unseres Staates nicht nur über eine Fülle wichtiger Fakten und Bilder – er nähert sich ihr auch mit zahlreichen Porträts von Menschen, die auf die politische und geistige Entwicklung des Staates Einfluss genommen haben.“ (Ravensburger) Der Autor im Gespräch mit Hans-Dietrich Genscher, Bundesminister des Auswärtigen a. D. Moderation: Wolfgang Herles, Leiter der Aspekte-Redaktion des ZDF. 18 Uhr. Anmeldung erbeten bis zum 25. März unter E-Mail: iris.seidenstricker@ravensburger.de. Fritz-Kolbe-Saal, Werderscher Markt 1, 10117 Berlin-Mitte.

Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund Buchvorstellung & Film & Hörbeispiele & Foto. Tillmann Bendikowski – „Der Tag, an dem Deutschland entstand“. „2000 Jahre sind vergangen seit jenem Hinterhalt, in dem Arminius und seine Kämpfer 9 nach Christus das römische Heer vernichtend schlugen. Doch so sehr diese Niederlage das römische Weltreich erschütterte – ihre geschichtliche Wirkung entfaltete sie erst viel später: Der Mythos von der ‚Erfindung der Deutschen’ wurde seit Beginn der Neuzeit mit dieser Schlacht verknüpft. Arminius stieg zum deutschen Helden auf, der als ‚Hermann der Cherusker’ die nationalen Forderungen nach Einheit und Freiheit verkörperte.“ (C. Bertelsmann) Dazu werden Filme, Hörbeispiele und Fotos zur Figur des Hermanns gezeigt. 19 Uhr. In den Ministergärten 10, 10117 Berlin-Mitte.

Gedenkstätte Deutscher Widerstand Lesung & Gespräch. Rosine De Dijn – „Das Schicksalsschiff. Rio de Janeiro – Lissabon – New York 1942“. „Die Serpa Pinto war im Jahr 1942 auf der schicksalhaften Route Rio de Janeiro – Lissabon – New York unterwegs. Die Passagiere an Bord des Schiffes von Kapitän Americo Dos Santos hätten unterschiedlicher nicht sein können. Auf dem Weg von Südamerika nach Lissabon brachte die Serpa Pinto so genannte Auslandsdeutsche, die in den Jahren der Inflation und Wirtschaftskrise nach Brasilien ausgewandert waren, ‚heim ins Reich’, wo sie für Hitler in den Krieg ziehen wollten. Die Fahrt von Rio nach Lissabon war eine Luxusfahrt verglichen mit der Atlantiküberquerung in umgekehrter Richtung von Lissabon nach New York. Jetzt wurde die Serpa Pinto zur letzten Zuflucht für Hunderte von Flüchtlingen, die Europa über das neutrale Portugal verließen.“ (DVA) Die Autorin im Gespräch mit Angelika Meyer und Marion Neumann, Aktives Museum. Begrüßung: Prof. Dr. Tuchel, Leiter Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Grußwort: Mark Geleyn, belgischer Botschafter. 19 Uhr. Saal A, 2. Etage, Stauffenbergstraße 13-14, 10785 Berlin-Tiergarten.

Kino Tonino am Antonplatz Buchvorstellung & Film. Horst Pehnert – „Kino, Künstler und Konflikte. Filmproduktion und Filmpolitik in der DDR“. „Der Autor war 13 Jahre lang Stellvertreter des Kulturministers, zuständig für die Filmproduktion. Jetzt legt er Rechenschaft ab: sich selbst und der Öffentlichkeit. Pehnerts Einstieg ins Kulturministerium geschah 1976, zu brisanter Zeit. Einen Monat zuvor hatte man Wolf Biermann ausgebürgert. Schauspieler wie Armin Mueller-Stahl suchten bei Pehnert eine schützende Hand für Balanceakte zwischen Ost und West. Der Funktionärsapparat sah in ihm den Beauftragten für die Durchsetzung der Parteilinie. Der Insider schildert harsche Konflikte vor und hinter den Kulissen und weist zugleich nach, dass die DEFA ein großes Kapitel deutscher Filmgeschichte geschrieben hat.“ (Das Neue Berlin) Film: „Fallada – Letztes Kapitel“. 19.30 Uhr. Max-Steinke-Straße 43, 13086 Berlin-Weißensee.

Urania Lesung. Markolf Niemz – „Lucys Vermächtnis“. „Woraus besteht die Seele? Wann beginnt die Ewigkeit? – Begleitet von seiner scharfsinnigen ‚Reiseführerin’ Lucy, schickt der Physiker Prof. Dr. Markolf Niemz den Leser auf eine faszinierende Entdeckungsreise durch Naturwissenschaft, Philosophie und Religion.“ (Droemer) 5 €. 19.30 Uhr. An der Urania 17, 10787 Berlin-Schöneberg.

Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer Lesung. Jáchym Topol – „Die Schwester“. „Der Roman erzählt von Potok, einem jungen Bohemien und Anarchisten, der 1989 – die Welt ist nicht nur in Prag aus den Fugen – zusammen mit Freunden die ‚Organisation’ gründet, ein florierendes, halb sekten-, halb bandenähnliches Unternehmen. Als seine Geliebte Bára spurlos verschwindet, besteht Potoks einzige Hoffnung auf Halt darin, die ‚Schwester’ zu finden, jene Liebe und Tod verkörpernde Frau, von der ihm Bára berichtet hat. Doch die Verstrickungen der Organisation werden zunehmend mafiöser, und schließlich muss Potok aus Prag fliehen – gemeinsam mit der Schwester.“ (Suhrkamp) Einführung und deutsche Textpassagen: Eva Profousová. 19.30 Uhr. Bernauer Straße 111, 13355 Berlin-Mitte.

Buchhandlung Gralla Lesung. Andreas Weber – „Bio-Kapital“. „Wirtschaftswachstum erhöht längst nicht mehr überall den Wohlstand, sondern beschleunigt Artensterben, Massenarmut und Sinnleere. Erst eine neue Wirtschaft vom wirklichen Wohlergehen – eine Ökonomie des Glücks – kann die Wende schaffen, den Reichtum der Natur dauerhaft nutzen und damit auch unsere Humanität bewahren.“ (Berlin Verlag) 20 Uhr. Hindenburgdamm 42, 12203 Berlin-Steglitz.

Café Mokkamehr Lesung. Jenny Erpenbeck – „Heimsuchung“. „Ein Haus an einem märkischen See ist das Zentrum, fünfzehn Lebensläufe, Geschichten, Schicksale von den Zwanzigerjahren bis heute ranken sich darum. Das Haus und seine Bewohner erleben die Weimarer Republik, das Dritte Reich, den Krieg und dessen Ende, die DDR, die Wende und die Zeit der Nachwende. Jedem einzelnen Schicksal gibt Jenny Erpenbeck eine eigene literarische Form, jedes entfaltet auf ganz eigene Weise seine Dramatik, seine Tragik, sein Glück. Alle zusammen bilden eine Art kollektives literarisches Gedächtnis des letzten Jahrhunderts, geformt in einer Literatur, die nicht nur großartige Sätze und Bilder zu bieten hat, sondern die auch Wunden reißt, verstört, beglückt, verunsichert und versöhnt.“ (Eichborn) Außerdem liest Katja Oskamp aus „Die Staubfängerin“. 20 Uhr. Bölschestraße 7, 12587 Berlin-Friedrichshagen.

Bar Centrale Lesung. Michaela Vieser – „Heimatkunde für Fortgeschrittene“. „Magnetfelsen im Wald, ein Saurierpark in der Oberlausitz und ein Mammut im Heimatmuseum. In Deutschland wimmelt es nur so von Kuriositäten, die in keinem herkömmlichen Reiseführer auftauchen. Zu einer Entdeckungsreise der etwas anderen, manchmal ziemlich schrägen Art lädt Michaela Vieser ein. Sie führt den Leser auf meist sicheren Pfaden durch ein Land, das verwunschener ist, als es von sich denkt. In ihrem Buch zeigt sie, dass man nicht weit reisen muss, um exotische Orte zu entdecken, und dass die ‚bodenlosen Löcher’ dieser Welt direkt vor der Haustür liegen können.“ (Knaur) 20 Uhr. Rhinower Straße 5, 10437 Berlin-Prenzlauer Berg.

La Luz Lesebühne. „Die Brauseboys“. Mit Hinark Husen, Volker Surmann, Robert Rescue, Frank Sorge, Heiko Werning und Paul Bokowski. 20.30 Uhr. Osramhöfe, Oudenarder Straße 16-20, 13347 Berlin-Wedding.

Buchhändlerkeller Lesung. María Cecilia Barbetta – „Änderungsschneiderei Los Milagros“. „Änderungsschneiderei Los Milagros, Calle Gascón, Buenos Aires: Hier arbeitet die junge Mariana Nalo bei ihrer Tante Milagros. Sie liebt die unzähligen bunten Garne in der Schneiderei und Gerardo, der bis auf drei Postkarten spurlos in die USA verschwunden ist. Eines Tages kommt die junge Analía Morán in die Änderungsschneiderei. Sie liebt die vollkommene Symmetrie der Zahlen und Roberto, der sie auf Händen trägt. Für ihre Hochzeit will sie das Hochzeitskleid ihrer Mutter aus wertvoller italienischer Seide ändern lassen.“ (S. Fischer) 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Buchhandlung SoSch Lesung. Horst Bosetzky – „Der Teufel von Köpenick“. 5 €. 20.30 Uhr. Gropius-Passagen, Johannisthaler Chaussee 301, 12351 Berlin-Neukölln.

Freitag, 3. April

Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. „Das vermessene Paradies“. Der in Berlin lebende Maler und Zeichner Christoph Meyer hat sich von der Korrespondenz zwischen Walter Benjamin und Bertolt Brecht zu dem Triptychon „Exil“ und einem Zyklus von Zeichnungen anregen lassen. Der Künstler im Gespräch mit dem Kunstwissenschaftler Eugen Blume. Aus Briefen, die zwischen Benjamin und Brecht gewechselt wurden, aus ihren Tagebüchern und anderen Texten liest die Schauspielerin Meike Schlüter. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Buchladen Bayerischer Platz Lesung. Monika Maron – „Flugasche“. „Die Journalistin Josefa Nadler fährt nach B., um über diese Stadt und ihr überaltertes und umweltgefährdendes Kraftwerk eine Reportage zu machen. Was aber soll sie schreiben? Josefa entscheidet sich für die Wahrheit: ‚B. ist die schmutzigste Stadt Europas’, und sie fordert, dass das neue Kraftwerk im Interesse der dort arbeitenden und wohnenden Menschen endlich fertig gestellt wird. Josefa muss sich vor den Kollegen und der Partei rechtfertigen. Als es ihr nicht gelingt, ihren – persönlichen und politischen – Standpunkt klarzumachen, zieht sie sich zurück.“ (Fischer Taschenbuch) 20 Uhr. Grunewaldstraße 59, 10652 Berlin-Schöneberg.

Literarisches Colloquium Diskussion. „Ein Tunnel über der Spree“. Es diskutieren Katja Lange-Müller, Gert Loschütz und Georg M. Oswald über die Frage, wie sich der Literaturbetrieb in den Jahren seit der Maueröffnung verändert hat. Moderation: Thomas Geiger. 6 / 4 €. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.

Samstag, 4. April

eßkultur Lesung & Essen. „Orientalische Märchen mit Sofamobile“. Sie lauschte. Jede Nacht. Die Schwester war dabei – von der ersten bis zur tausendundersten Nacht – und sie erzählt nun im Schatten des Zeltes: Wie es einmal war oder wie es einmal nicht war... Orientalische Geschichten von Menschen, Tieren und Geistern. Listige Geschichten und Geschichten voller Liebesfreuden wie die, die dem Mann aus Jemen widerfuhr, der sechs Frauen sein eigen nannte – eine war weiß, eine schwarz, eine dick, eine dünn, eine gelb und eine braun. Scherazades Schwester erzählt aus den Büchern der Weisheit – eßkultur serviert orientalische Kostbarkeiten. 17 €. 16 Uhr. Beduinenzelt, Takustraße 38-40, 14195 Berlin-Dahlem.

Dussmann das KulturKaufhaus Lesung. Sarah Kuttner – „Mängelexemplar“. „Karo lebt schnell und flexibel. Sie ist das Musterexemplar unserer Zeit: intelligent, selbstironisch und liebenswert. Als sie ihren Job verliert, ein paar falsche Freunde aussortiert und mutig ihre feige Beziehung beendet, ist plötzlich die Angst da. Sie verliert den Boden unter den Füßen. Dem Wahnwitz unserer Gegenwart zwischen Partylaune und Panikattacke gibt Sarah Kuttner eine Stimme: vom Augenzwinkern zum Ernstmachen, vom launigen Plaudern zur bitteren Selbstkritik. Lustig und tieftraurig, radikal und leidenschaftlich erzählt sie von dem Riss, der sich plötzlich durch das Leben ziehen kann.“ (S. Fischer) Eintritt frei. 17 Uhr. KulturBühne an der Sphinx, Friedrichstraße 90, 10117 Berlin-Mitte.

Alte Kantine Lesebühne. „Kantinenlesen“. Mit Dan Richter und anderen. 5 €. 20 Uhr. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.

Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz Lesung. Anna Katharina Hahn – „Kürzere Tage“. „Marco wohnt im Hochhaus an der Hauptstraße. Von hier ist es nicht weit bis zum Olgaeck, und hinter dem Olgaeck liegt die Constantinstraße, wo die Altbauten unter Denkmalschutz stehen und die Äpfel beim türkischen Feinkosthändler teurer sind als im Hauptbahnhof. Hier wohnen die Aufsteiger, Übermütter und ihre wohlerzogenen Kinder. Hier scheint alles in Ordnung – wenn man nicht vom Supermarkt ins Büro und vom Büro in den Kindergarten hetzt, so wie Leonie, wenn man nicht am Doppelleben als Karrierefrau und Mutter verzweifelt. Judith findet Halt in der Anthroposophie. Hingebungsvoll pflegt sie den Jahreszeitentisch für ihre Kleinen. Doch nachts helfen nur Tabletten gegen die Angst. Im Nebenhaus wohnen die alten Posselts. Sie haben geschafft, wovon die Enkelgeneration nur träumt, nämlich ein Leben lang zusammenzubleiben. Da versetzt Marco die Nachbarschaft in Aufruhr.“ (Suhrkamp) 21 Uhr. Kantine, Linienstraße 227, 10117 Berlin-Mitte.

Schaubühne am Lehniner Platz Lesung. Michael Weins – „Delfinarium“. „Martin heißt eigentlich Daniel. Er soll auf Susann Windgassen aufpassen. Nach einem Unfall spricht sie nicht mehr, liebt aber plötzlich Delfine und übt schon bald eine betörende Wirkung auf Daniel aus. Als ein Fremder auftaucht, der behauptet, Susann sei eigentlich seine verschwundene Frau Marie, begibt sich Daniel auf die Suche nach dem Geheimnis einer Frau, die das Universum offenbar im entscheidenden Augenblick doppelt belichtet hat.“ (mairisch Verlag) 22 Uhr. Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin-Wilmersdorf.

Sonntag, 5. April

Deutsches Theater Lesung. Johann Wolfgang von Goethe – „Der Mann von funfzig Jahren“. „‚Der Mann von funfzig Jahren’ ist eine der berühmtesten und spannendsten Novellen der deutschen Literatur. Die wagemutige Themenwahl – Liebesverwirrung im Alter, Nebenbuhlerschaft zum Sohn – macht die Lektüre bis heute zu einem aufregenden Leseerlebnis.“ (Insel) Es liest der Schauspieler Dieter Mann. 11 Uhr. Kammerspiele, Schumannstraße 13a, 10117 Berlin-Mitte.

eßkultur Lesung & Essen. „Märchenfrühstück im Beduinenzelt“. Märchen im Beduinenzelt mit Michael Leese. 15 €. 11 Uhr. Beduinenzelt, Takustraße 38-40, 14195 Berlin-Dahlem.

Montag, 6. April

Villa Elisabeth Lesung. „die aprikosenbäume gibt es – In memoriam Inger Christensen“. Aus Christensens Gedichten lesen Marcel Beyer, Ulrike Draesner, Elke Erb, Aris Fioretos, Hanns Grössel, Herta Müller, Lutz Seiler, Ulf Stolterfoht und der Übersetzer Inger Christensens Hanns Grössel sowie ihr Sohn Peter Borum. 5 / 3 €. 20 Uhr. Invalidenstraße 3, 10115 Berlin-Mitte.

Nähere Informationen zur Hommage von Inger Christensen finden Sie hier

Theater o. N. Gespräch. „Literatursalon am Kollwitzplatz“. Mit Annett Gröschner und Jakob Augstein sowie einem Überraschungsgast. Moderation: Martin Jankowski. 5 / 3 €. 20 Uhr. Kollwitzstraße 53, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Dienstag, 7. April

Saalbau Neukölln Buchvorstellung. Michael Jürgs – „Wie geht’s, Deutschland?“. „Nur 13 Prozent der Ostdeutschen sind zufrieden damit, wie sich ihr Leben nach dem Mauerfall verändert hat. 75 Prozent der Westdeutschen wollen nicht mehr für den teuren Aufbau Ost zahlen – so die neuesten Umfragen zur Lage der Nation. Entspricht das der Stimmung? Wie geht’s, Deutschland? Auf der Suche nach Antworten hat sich der Autor auf die Reise durch Deutschland gemacht und die Menschen getroffen, die vor Ort, Ost wie West, selbstbewusst an die Zukunft glauben. Und ewig Gestrige, die ihrer Vergangenheit nachweinen. Er besuchte die vergessenen und unvergessenen Helden der unblutigen Revolution von 1989, stieß auf Geheimdokumente des SED-Regimes und sprach mit bekannten wie unbekannten Machern der deutschen Einheit.“ (C. Bertelsmann) 20 Uhr. Karl-Marx-Straße 141, 12043 Berlin-Neukölln.

Literaturforum im Brecht-Haus Buchvorstellung & Gespräch. Christoph Links – „Das Schicksal der DDR-Verlage. Die Privatisierung und ihre Konsequenzen“. „Die Verlagslandschaft in Ostdeutschland hat sich seit 1990 radikal verändert. Von den ehemals 78 staatlich lizenzierten Verlagen der DDR existiert in eigenständiger Form nur noch ein Dutzend. Selbst mit den neu gegründeten Verlagen zusammen werden in den ostdeutschen Bundesländern heute nur noch 2,2 % der deutschen Buchtitel pro Jahr erstellt, bezogen auf den Umsatz betrug der Anteil 2006 sogar nur noch 0,9 % (ohne Berlin). Die Zahl der in dieser Branche in Ostdeutschland Beschäftigten ist auf weniger als ein Zehntel gesunken. Wo liegen die Ursachen für diesen gewaltigen Umbruch? Lag es an Struktur und Profil der DDR-Betriebe, an der Privatisierungspolitik der Treuhandanstalt oder an dem Vorgehen der neuen Eigentümer aus dem Westen?“ (Ch. Links) Moderation: Dunja Welke. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Literarisches Colloquium Lesung & Gespräch. Martin Beyer – „Alle Wasser laufen ins Meer“. „Den jungen Dichter Georg Trakl und dessen Schwester, die Pianistin Grete, verbindet eine Zuneigung, die nicht bloß platonisch ist. Doch Grete schwärmt zugleich für Georgs schüchternen Dichterfreund Erhard Buschbeck. Während der Salzburger Kaufmannsfamilie der Niedergang droht, begeben sich die drei auf die Suche nach künstlerischer Erfüllung. Und obwohl sich ihre Wege trennen, bleiben sie einander innig verbunden.“ (Klett-Cotta) Außerdem liest Karl Heinz Bittel aus „Eine Art Verrat“. Moderation: Thorsten Dönges. 6 / 4 €. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.

Kaffee Burger Lesung. Thomas Klupp – „Paradiso“. „Eigentlich wollte er auf kürzestem Wege von Potsdam nach München reisen. Aber nichts im Leben von Alex Böhm ist vorhersehbar. Er fährt los und wird in die Heimat verschlagen, wo sich bodenlose Abgründe auftun. Auch die gehören zu seinem Leben, und das ist kein Wunder bei einem, dessen Charakter geprägt ist von einem chronischen Mangel an Moral …“ (Berlin Verlag) 20.30 Uhr. Torstraße 60, 10119 Berlin-Mitte.

Mittwoch, 8. April

ND im Club Buchvorstellung. Friedrich Wolff – „Verlorene Prozesse. Meine Verteidigung in politischen Verfahren“. „Der Autor steht als Anwalt in einer linken Tradition. Die Reihe beginnt mit Karl Liebknecht und endet nicht mit Heinrich Hannover. Wie diese schrieb Friedrich Wolff Geschichte. Die meisten Verfahren, die er für politische hielt und hält und über die er sehr anschaulich berichtet, wurden von den jeweiligen Richtern und Staatsanwälten für unpolitische gehalten.“ (edition ost) 2 €. 18.30 Uhr. Münzenbergsaal, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin-Friedrichshain.

Literaturforum im Brecht-Haus Buchvorstellung & Gespräch. Tilman Rammstedt – „Der Kaiser von China“. „Keith Stapperpfennig kommt aus einer einzigartigen Familie. Von der Mutter weiß er wenig, vom Vater gar nichts. Zusammen mit vier vermeintlichen Geschwistern wuchs er beim Großvater auf – mit immer neuen, immer jüngeren Großmüttern. In eine von ihnen hat Keith sich selbst verliebt. Zum Achtzigsten schenken die Enkel ihrem Großvater eine gemeinsame Reise an ein Ziel seiner Wahl. Als er sich China wünscht, will keiner ihn begleiten – am Ende bleibt es an Keith hängen. Der lehnt sich zum ersten Mal im Leben auf, verjubelt das Reisegeld und lässt den Großvater alleine ziehen. Doch dann bekommt Keith von der jüngsten Großmutter einen Anruf, sein Opa sei im Westerwald gestorben. Er muss eine Geschichte aus dem Hut zaubern, die den Geschwistern glaubhaft macht, die Reise habe stattgefunden – und erfindet sein eigenes China. Doch je weiter sich Keith in seine Lügen verstrickt, desto deutlicher wird, dass er nicht als Einziger die Unwahrheit sagt.“ (DuMont) Der Autor im Gespräch mit Jörg Magenau. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Lesung. Nikolaj Gogol – „Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen“. Es liest Frank Arnold. Einführung: Peter Urban. 5 / 3 €. 20 Uhr. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Lehmanns Fachbuchhandlung Lesung. Michaela Vieser – „Tee mit Buddha. Mein Jahr im japanischen Kloster“. 4 €. 20.15 Uhr. Hardenbergstraße 5, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Donnerstag, 9. April

Buchhändlerkeller Lesung. Mirko Bonné – „Wie wir verschwinden“. „Raymond, Witwer mit zwei so lebhaften wie eigensinnigen Töchtern, erhält nach Jahrzehnten des Schweigens einen Brief seines todkranken Jugendfreundes Maurice, der ihn in die gemeinsam erlebte Vergangenheit zurückversetzt: nach Villeblevin, wo 1960 Albert Camus bei einem Autounfall ums Leben kam. Ein französisches Dorf und ein historisches Ereignis werden für zwei Jugendfreunde zum symbolischen Angelpunkt, um die fünfzig zurückliegenden Jahre zu erinnern und ihre Schicksalhaftigkeit anzuerkennen.“ (Schöffling) 3 €. 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

La Luz Lesebühne. „Die Brauseboys“. Mit Hinark Husen, Volker Surmann, Robert Rescue, Frank Sorge, Heiko Werning und Paul Bokowski. 20.30 Uhr. Osramhöfe, Oudenarder Straße 16-20, 13347 Berlin-Wedding.

Freitag, 10. April

eßkultur Lesung & Musik & Essen. „Nettes Essen“. Jeannette Urzendowsky liest und singt Chansons und Geschichten von Gören, Dirnen und Damen. Musik: Angela Stoll am Piano. Menü: Kostproben von einer feinen Berliner Tafel; Spinatsüppchen mit Gänseblümchen; Havelzander uff Schmorjurken und Kirschsülzchen mit Vanillesoße. 29 €. 19 Uhr. Beduinenzelt, Takustraße 38-40, 14195 Berlin-Dahlem.

Tempodrom Lesung. Tommy Jaud – „Millionär“. „Simon nörgelt, Simon nervt – aber Simon verbessert die Welt. Glaubt er. Außerdem braucht der inzwischen arbeitslose Vollidiot mal eben 1 Million Euro, um eine nervtötende Nachbarin loszuwerden. In seiner Not entwickelt Simon eine derart abgefahrene Geschäftsidee, dass die Chancen hierfür gar nicht so schlecht stehen ...“ (Fischer Taschenbuch) Es liest Christoph Maria Herbst. 20 Uhr. Möckernstraße 10, 10963 Berlin-Tiergarten.

Samstag, 11. April

Alte Kantine Lesebühne. „Kantinenlesen“. Mit Dan Richter und anderen. 5 €. 20 Uhr. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.

Sonntag, 12. April

eßkultur Lesung & Essen. „Märchenfrühstück im Beduinenzelt“. Michael Leese liest Märchen vor und berichtet von der traditionellen Lebensweise in einem Beduinenzelt. 15 €. 11 Uhr. Beduinenzelt, Takustraße 38-40, 14195 Berlin-Dahlem.

Montag, 13. April

Literaturhaus Buchvorstellung. „Wortservierungen: Richard David Precht – ‚Wer bin ich – und wenn ja wie viele?’“. 21 Uhr. Café Wintergarten, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Dienstag, 14. April

Zentral- und Landesbibliothek Berlin Lesung. Renatus Deckert (Hrsg.) – „Das erste Buch. Schriftsteller über ihr literarisches Debüt“. „Das erste Buch eines Autors ist sein Entrée in die Welt der Literatur. Welche Gedanken und Gefühle bewegen ihn beim Blick auf sein Debüt, dessen Erscheinen zwanzig, dreißig oder sogar fünfzig Jahre zurückliegt? Fast einhundert deutschsprachige Autoren – die Einflussreichen und die Stillen, die Erfolgreichen und die Exzentriker – beantworten diese Frage in persönlichen Texten, die eigens für dieses einzigartige Buchprojekt geschrieben wurden.“ (Suhrkamp) Aus der Anthologie liest Ulrike Draesner. Einführung und Moderation: Renatus Deckert. 19 Uhr. Berlin-Saal der Berliner Stadtbibliothek, Breite Straße 36, 10178 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Gespräch. „Wirtschaft und Literatur“. Michael Hüther im Gespräch mit Arno Geiger. Moderation: Monika Kaiser. 5 / 3 €. 20 Uhr. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Buchhändlerkeller Lesung. „Jurij Elperin liest aus seinen noch unveröffentlichten Erinnerungen“. 5 / 3 €. 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Mittwoch, 15. April

GBM Lesung. Klaus-Dieter Baumgarten – „Erinnerungen. Autobiographie des Chefs der Grenztruppen der DDR“. „Der oberste Grenzsoldat der DDR galt vielen als Inkarnation der repressiven DDR, die ihre Bürger nicht raus ließ. Bei dieser Betrachtung wird stets ausgeblendet, dass die deutsche Teilung Folge des Hitlerkrieges war. Und dass die Grenze keine innerdeutsche war, sondern die Frontlinie zwischen NATO und Warschauer Pakt. Diese hatten die DDR-Grenzer zu sichern. Baumgarten zeigt, in welchem Maß sie eine Bündnisverpflichtung erfüllen mussten. Ebenso macht er aus seiner Überzeugung keinen Hehl, dass er und seinesgleichen nicht nur eine militärische, sondern eine politische Aufgabe hatten, zu der er unverändert stand.“ (edition ost) 18.30 Uhr. Weitlingstraße 89, 10317 Berlin-Lichtenberg.

Kulturhaus Mitte Gespräch. „Literatursalon Mitte“. Mit Emma Braslawsky aus Berlin und Dorothea Rosa Herliany aus Indonesien. Moderation: Martin Jankowski. 5 / 3 €. 20 Uhr. Auguststraße 21, 10117 Berlin-Mitte.

Lettrétage Lesung. „Denis Abrahams liest Gottfried Benn“. 5 €. 20 Uhr. Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.

Literaturforum im Brecht-Haus Lesung. Wilhelm von Sternburg – „Joseph Roth. Eine Biographie“. „Joseph Roth – bekennender Ostjude mit Neigung zum Katholizismus, Pazifist und Einjährig-Freiwilliger im Ersten Weltkrieg, zeitweise engagierter Sozialist und bald Propagandist einer erneuerten Habsburgmonarchie, analytischer Journalist und Legendenerzähler des eigenen Lebens, weitherziger Moralist und begnadeter Polemiker: Kaum ein Schriftsteller des 20. Jahrhunderts war so widersprüchlich, kaum einer war so geschickt und souverän darin, seine Biographie und seine Haltung zur Welt ständig neu zu erfinden.“ (Kiepenheuer & Witsch) 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Donnerstag, 16. April

Junge-Welt-Ladengalerie Lesung. Hellmut Kapfenberger – „Ho Chi Minh. Eine Chronik“. „Ho Chi Minh führte Vietnam in die Unabhängigkeit gegen französische und britische Kolonialansprüche und gegen die USA; sein Kampf für eine von imperialistischen Bestrebungen befreite Welt machte ihn zur Symbolfigur der Studentenbewegung. Als Präsident von Nordvietnam regierte er vom Gartenhaus des Präsidentenpalastes aus, für sich selbst nie etwas anderes einfordernd als für das Volk. Der Journalist und Vietnamexperte Hellmut Kapfenberger lebte sieben Jahre in diesem Land. Er führt den Leser an die Schauplätze des Geschehens, zeichnet die Lebensstationen Ho Chi Minhs nach und liefert das nötige Hintergrundwissen über die Geschichte des Landes.“ (Neues Leben) 3 / 2 €. 19 Uhr. Torstraße 6, 10119 Berlin-Mitte.

Literaturforum im Brecht-Haus Lesung. Reinhard Jirgl – „Die Stille“. „Einhundert Jahre aus der Geschichte zweier Familien und aus der Geschichte eines Landes: Reinhard Jirgls ‚Die Stille’ ist das monumentale Epos vom langen 20. Jahrhundert in Deutschland. Am Anfang steht ein Fotoalbum, die ältesten Bilder sind über achtzig Jahre alt: einhundert Fotografien zweier Familien, die eine aus Ostpreußen stammend, die andere aus der Niederlausitz. Zwei Weltkriege, Inflation, Flucht und Vertreibung haben diese beiden Familien über fünf politische Systeme hinweg, von der Kaiserzeit bis heute, überlebt. Den einhundert Fotografien folgend, erzählt Jirgl Geschichten von Verletzungen, Liebe und Verrat.“ (Hanser) Moderation: Lothar Müller. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Literaturwerkstatt Lesung & Gespräch. „Poesie und Mathematik“. Es liest und spricht Oswald Egger, Autor aus Wien. Moderation: Sibylle Cramer Literaturkritikerin. 5 / 3 €. 20 Uhr. Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.

Buchhandlung Gralla Lesung. Björn Kuhligk – „Von der Oberfläche der Erde“. „Er war schon immer da. Aber spätestens mit diesem vierten Gedichtband ist es legitim vom Kuhligk-Sound zu sprechen. Jenem leicht rotzigen, nie halbherzigen, bewusst stilbrechenden und in seiner Aufrichtigkeit unmittelbar berührenden Ton, der das lyrische Werk Björn Kuhligks ausmacht und ihm sein unverwechselbares ‚Gesicht aus Eleganz / und Fresse’ verleiht. Diese Gedichte scheinen unter Strom zu stehen, der sich oft aus der Spannung zwischen heterogenen Erlebniswelten speist. Kuhligk verlagert urbane Bruchstellen in die Natur, überblendet authentisches Gefühl mit Phrasen. Er verleiht sozialen Realitäten in wenigen Zeilen Tiefenschärfe und besticht vor allem durch eins: eine unbändige Vitalität.“ (Berlin Verlag) 20 Uhr. Hindenburgdamm 42, 12203 Berlin-Steglitz.

Literarisches Colloquium Lesung & Gespräch. Angelika Klüssendorf – „Amateure“. „Amateure leben das Leben so, als ob es nur die Probe wäre. Sie machen Fehler, sie sind einfach nicht gut genug. In der Liebe scheitern sie schon, bevor sie überhaupt angefangen haben. Aber muss man wirklich ein Held sein, um dieses Leben zu bestehen?“ (S. Fischer) Außerdem liest Julia Schoch aus „Mit der Geschwindigkeit des Sommers“. Moderation: Iris Radisch, Literaturredakteurin der Wochenzeitung „Die Zeit“. 6 / 4 €. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.

Akademie der Künste Lesung & Musik. Michael Krüger – „Unter freiem Himmel“. „Die Verse in Krügers Gedichtband begeben sich ins Offene genauso wie unter die Menschen; auf Reisen, in Gesprächen scheint die Essenz des Erfahrenen auf, und den heiteren Szenen, schlaflosen Momenten, ruhigen Beobachtungen, melancholischen Einsichten, die die Gedichte spiegeln, fehlt eines nie: die Weltzugewandtheit. Krügers Lyrik lässt die Dinge sprechen, ohne dem Leser Einsichten aufzudrängen.“ (Suhrkamp) Musik: Susanne Herzog an der Violine, Gernot Adrion an der Viola und Hans-Jakob Eschenburg am Violoncello. Sie spielen aus Johann Sebastian Bachs „Goldberg“-Variationen BWV 988 in der Bearbeitung für ein Streichtrio. 18 €. 20 Uhr. Plenarsaal, Pariser Platz, 10117 Berlin-Mitte.

La Luz Lesebühne. „Die Brauseboys“. Mit Hinark Husen, Volker Surmann, Robert Rescue, Frank Sorge, Heiko Werning und Paul Bokowski. 20.30 Uhr. Osramhöfe, Oudenarder Straße 16-20, 13347 Berlin-Wedding.

Buchhändlerkeller Lesung. Ursula Krechel – „Shanghai fern von wo“. „Da steht sie mitten in einer Restaurantküche in Shanghai und walkt den Teig, als ginge es um ihr Leben, und das tut es auch. Ein Strudel soll es werden, ein süßer natürlich, aber dann füllt sie, was noch übrig ist, mit zartem Gemüse, und auf einmal hat sie der chinesischen Küche etwas hinzuerfunden, was niemand mehr missen möchte: die Frühlingsrolle. Franziska Tausig ist eine von vielen, der Berliner Buchhändler Ludwig Lazarus ist ein anderer, und am Ende waren es achtzehntausend Juden, die seit 1938 eines der letzten Schlupflöcher noch nutzen konnten und so im fernen fremden Shanghai überlebten. Sie kamen ohne Visum und Illusionen mit einem Koffer und zehn Reichsmark in der Tasche, Anwälte, Handwerker, Kunsthistoriker, und wenn sie in dieser überfüllten Stadt und dem feucht drückenden Klima zurechtkommen wollten, dann waren Erfindungsgabe und Tatkraft gefordert. Nicht jeder war, nach dem, was hinter ihm lag und vor ihm, dazu imstande.“ (Jung und Jung) 3 €. 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Freitag, 17. April

Literaturhaus Lesung & Gespräch. Horst Hussel – „Aprillenwetter“. Moderation und Gespräch: Gabriele Killert. 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Deutsches Theater Buchvorstellung & Gespräch. Michael Eberth – „Matthes“. „Der Berliner Schauspieler Ulrich Matthes erzählt im Gespräch mit Michael Eberth von seinen Anfängen als Kinderstar, von der Abwendung des Pubertierenden vom ‚unerträglichen Narzissmus’ der Schauspielerei, vom pädagogischen Eros, der ihn ein Studium der Germanistik und Anglistik aufnehmen ließ, vom Sog des Spielens, der ihn zum Theater zurückzog.“ (Verlag Theater der Zeit) Der Autor und Dramaturg im Gespräch mit dem Schauspieler Ulrich Matthes. 8 €. 20 Uhr. Schumannstraße 13a, 10117 Berlin-Mitte.

Schaubühne am Lehniner Platz Lesung. Nora Bossong – „Webers Protokoll“. „Konrad Weber ist stellvertretender Leiter des deutschen Generalkonsulats in Mailand, 1943 eine scheinbar friedliche Enklave, die ihn vor dem Alltag der nationalsozialistischen Diktatur und dem Krieg schützt. Nach der Pensionierung seines Vorgesetzten wird ihm zunächst ein im diplomatischen Dienst unerfahrener, weit jüngerer NS-Gefolgsmann vor die Nase gesetzt. Dieser deckt Unstimmigkeiten in den Rechnungsbüchern auf, die in den Verantwortungsbereich Webers fallen. Wendler, ein Bekannter von Weber, hilft ihm nicht ohne eigenen Vorteil aus der verfahrenen Situation und vermittelt ihm ein riskantes Geschäft.“ (Frankfurter Verlagsanstalt) 22.30 Uhr. Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin-Wilmersdorf.

Samstag, 18. April

Backfabrik Literaturstation Lesung. Gianrico Carofiglio – „Die Vergangenheit ist ein gefährliches Land“. „Giorgio ist in jeder Hinsicht perfekt: Er ist ein mustergültiger Sohn und ein strebsamer Jura-Student, er hat eine nette Freundin und ganz konkrete Vorstellungen davon, wie sein Leben einmal aussehen soll. Als er eines Abends jedoch auf den charismatischen Francesco trifft, einen ebenso undurchschaubaren wie charmanten Nichtstuer, fällt er gleichsam aus seiner kleinen Welt. Denn Francesco übt eine fatale Faszination auf Giorgio aus, der seinerseits alles dafür tun würde, damit etwas von Francescos Glanz auf ihn fällt. Und so gerät der unerfahrene Giorgio immer tiefer in den Sog der zwielichtigen Welt seines neuen Freundes: Bei konspirativen nächtlichen Treffen lernt er nicht nur das illegale Glücksspiel kennen und lieben, sondern auch alle Tricks der Falschspieler. Ohne lange nachzudenken wirft Giorgio all seine Pläne und Vorhaben über Bord, um in Francescos Welt Karriere zu machen …“ (Goldmann) Auf Italienisch. Deutsche Textpassagen: Joachim Krol. Moderation: Maike Albath. 20 Uhr. Saarbrücker Straße 36-38, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Alte Kantine Lesebühne. „Kantinenlesen“. Mit Dan Richter und anderen. 5 €. 20 Uhr. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.

Begine Lesung & Musik. Corinna Waffender – „Tod durch Erinnern“. „Die 36-jährige Maike Ebling wird vergiftet im Berliner Tiergarten aufgefunden. Die Ermittlungen von Hauptkommissarin Inge Nowak führen nach Granada: Wurde die Ökologin zur Bedrohung für einen profitsüchtigen Solarzellenhersteller in der Sierra Nevada, ist der Täter unter ihren ehemaligen Studenten zu suchen oder hatte ihre andalusische Geliebte ein Motiv, sie umzubringen? Was hatte Maike Ebling zu verbergen und mit wem traf sie sich kurz vor ihrem Tod?“ (Querverlag) Musik: CD-Präsentation „Los“ mit Jusi, das sind Jutta Keller und Sibylle Laux. 20 Uhr. Potsdamer Straße 139, Berlin-Schöneberg.

Sonntag, 19. April

eßkultur Lesung & Essen. „Märchenfrühstück im Beduinenzelt“. Michael Leese liest Märchen vor und berichtet von der traditionellen Lebensweise in einem Beduinenzelt. 15 €. 11 Uhr. Beduinenzelt, Takustraße 38-40, 14195 Berlin-Dahlem.

Kirchengemeinde Berlin Nordend Lesung. Jenny Erpenbeck – „Heimsuchung“. „Ein Haus an einem märkischen See ist das Zentrum, fünfzehn Lebensläufe, Geschichten, Schicksale von den Zwanzigerjahren bis heute ranken sich darum. Das Haus und seine Bewohner erleben die Weimarer Republik, das Dritte Reich, den Krieg und dessen Ende, die DDR, die Wende und die Zeit der Nachwende. Jedem einzelnen Schicksal gibt Jenny Erpenbeck eine eigene literarische Form, jedes entfaltet auf ganz eigene Weise seine Dramatik, seine Tragik, sein Glück. Alle zusammen bilden eine Art kollektives literarisches Gedächtnis des letzten Jahrhunderts, geformt in einer Literatur, die nicht nur großartige Sätze und Bilder zu bieten hat, sondern die auch Wunden reißt, verstört, beglückt, verunsichert und versöhnt.“ (Eichborn) 17 Uhr. Jugendstilsaal, Schönhauser Straße 32, 13158 Berlin-Pankow.

Montag, 20. April

Jüdisches Museum Lesung. Viola Roggenkamp – „Die Frau im Turm“. „Hamburg, 1999: Zehn Jahre nach der Wende macht sich Masia Bleiberg von Hamburg aus auf die Suche nach ihrem Vater in Ostdeutschland, einem jüdisch-kommunistischen Menschheitsträumer. In der Hoffnung, ihn in Dresden zu finden, begleitet sie August Kuhl, ihren einzigen Freund, der dort einen Film dreht über die Gräfin Cosel. Einst berühmte Mätresse von August dem Starken, mächtigste Frau an einem der glanzvollsten Höfe des 18. Jahrhunderts, wurde sie verstoßen, auf die Festung Stolpen verbannt und ausgesperrt aus der Welt bis zu ihrem Tod. In fünfzig Jahren Gefangenschaft wurde die schöne Dame des Hochadels zu einer Gelehrten, sie durchwanderte geistige Freiräume, die sie im Judentum fand – zu ihrer Zeit ein Skandal. Beide Frauengestalten, die hinter Mauern lebende Gräfin und die deutsch-jüdische Tochter, repräsentieren in Vergangenheit und Gegenwart Lebenszusammenhänge von Eingeschlossenheit und Ausgeschlossenheit.“ (S. Fischer) 19.30 Uhr. Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg.

Theater im Palais Buchvorstellung. Julia Friedrichs, Eva Müller und Boris Baumholt – „Deutschland dritter Klasse. Leben in der Unterschicht“. „Viel ist geredet worden über das ‚abgehängte Prekariat’, die ‚neue Armut’ oder die Unterschicht. Wer dabei selten zu Wort kam, waren die Betroffenen selbst, aber auch die Helfer in der Schule, in den Ämtern, in den Familien.“ (Hoffmann und Campe) 20 Uhr. Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturforum im Brecht-Haus Lesung. Susan Todd und Hans-Ulrich Müller-Schwefe (Hrsg.) – „Gertrud Schleef / Einar Schleef. Briefwechsel 1963-1976“. „Als Einar Schleef mit zwanzig seine Geburtsstadt Sangerhausen verlässt und nach Ostberlin zieht, um an der Kunsthochschule Weißensee Malerei zu studieren, beginnt der Briefwechsel zwischen Mutter und Sohn, der von Seiten Gertruds bestimmt ist durch ein Zugleich von Geben und Fordern, von unermüdlichen Hilfsangeboten, beständigen Klagen über ausbleibende Briefe und zu wenig Besuche daheim sowie von einem unaufhörlichen teilnehmen und lenken wollen – auch als der Sohn schon dreißig ist und in Berlin erste Theatererfolge als Bühnenbildner und Regisseur feiert.“ (Theater der Zeit) Moderation: Johannes Windrich. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Dienstag, 21. April

Vertretung der Europäischen Kommission Lesung & Gespräch im Rahmen von Europa literarisch: Italien. Stefano Zangrando – „Il libro di Egon“. Moderation: Thomas Wohlfahrt, Literaturwerkstatt Berlin. Eintritt frei. 18 Uhr. Anmeldung erbeten bis zum 14. April unter E-Mail: comm-rep-ber-anmeldung@ec.europa.eu. Unter den Linden 78, 10117 Berlin-Mitte.

Anna-Seghers-Bibliothek Lesung. Rüdiger Warnstädt – „Herr Richter, was spricht er?“. „Weil am Richtertisch nicht nur Urteile gesprochen werden, sondern Geschichten zu erfahren sind, die mitten aus dem Leben kommen – wenn der Richter denn hinzuhören und respektvoll-neugierig zu fragen versteht –, kann Rüdiger Warnstädt auf ein buntes Panoptikum alltäglicher Konflikte und Versuchungen, haarsträubender oder anrührender Schicksale zurückgreifen.“ (Das Neue Berlin) 19 Uhr. Linden Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin-Hohenschönhausen.

VIA Lesung. Silvio Blatter – „Zwei Affen“. „Im Zentrum des Romans steht ein Bild, kaum größer als ein Bogen Papier: Pieter Bruegels ‚Zwei Affen’, gemalt 1562. Martin Holm, ein Geschäftsmann aus Amsterdam, fliegt 1976 nach Berlin, um das Gemälde zu sehen. Im Museumssaal trifft der Mittvierziger auf die Malerin Lore. Sie kopiert die „Zwei Affen" einmal im Jahr, befragt das Bild wie ein Orakel. Auch für Martin Holm wurde das Gemälde einst zum Spiegel seines Lebens, als es 1945 seinen Fluchtinstinkt schärfte. Sechzehnjährig leistete er im Thüringer Salzbergwerk Kaiseroda seinen Dienst fürs Vaterland und bunkerte von der SS aus Berlin angekarrte Kisten voll Goldbarren, Platin, Silber und Gemälden im bombensicheren Schacht ein. Ein halbes Leben später hat er nur noch einen Wunsch: Die ‚Zwei Affen’ zu besitzen. Und als Lore ihn in Amsterdam besucht, bahnt sich nicht nur eine rätselhafte Liebesaffäre an, sondern auch eine vertrackte Kriminalgeschichte, die in Zürich, Edinburgh und Amsterdam spielt und deren Irrungen und Wirrungen 2006 in Berlin, wo alles begonnen hat, ein überraschendes Ende finden.“ (DuMont) 5 €. 19.30 Uhr. Schönhauser Allee 175, 10119 Berlin-Prenzlauer Berg.

Literaturforum im Brecht-Haus Buchvorstellung & Gespräch. Annette Korolnik-Andersch (Hrsg.) – „Sansibar ist überall. Alfred Andersch: Seine Welt in Texten, Bildern und Dokumenten“. „Biografien sind immer auch Geschichten aus einer bestimmten Zeit. Im Fall von Alfred Andersch hat dessen Leben im "Dritten Reich" und während des Zweiten Weltkriegs in den letzten Jahren zu Debatten geführt. Doch Anderschs Biografie erzählt viel mehr: Sie ist zum Beispiel auch eine Geschichte der europäischen Kunst und Intelligenz der 1950er bis 1970er Jahre. Das Netz der Intellektuellen spann sich weit über Europa und darüber hinaus. In besonderem Maße streckte Alfred Andersch seine Fühler aus, erkundete, förderte und pflegte internationalen Austausch mit Schriftstellern und Künstlern: von Giorgio Bassani, über Heinrich Böll, Hans Magnus Enzensberger, Max Frisch, Luigi Nono und Arno Schmidt bis zu Italo Valenti und Emilio Vedova.“ (Edition Text und Kritik) Mit der Herausgeberin lesen Johannes Tuchel und Roland Berbig. Moderation: Helmut Böttiger. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Lesung. Filip Florian – „Kleine Finger“. „In einem Karpatenstädtchen wird in den Ruinen einer römischen Festung ein Massengrab entdeckt. Alles scheint auf ein Verbrechen aus kommunistischer Zeit hinzudeuten. Da die Bevölkerung den Ermittlungen der zuständigen Militärstaatsanwälte nicht traut, werden argentinische Experten nach Rumänien geholt, die mit der Suche und Identifizierung der ‚Verschwundenen’, den Opfern der Junta, befasst waren.“ (Suhrkamp) Der Autor liest zusammen mit seinem Übersetzer Georg Aescht. 5 / 3 €. 20 Uhr. Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Krimibuchhandlung totsicher Lesung & Musik. „Mörderische Liebesgeschichten“. Der Autor Stephan Hähnel liest bei musikalischer Begleitung aus mörderischen Kurzgeschichten. 20 Uhr. Winsstraße 16, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Buchhändlerkeller Lesung & Musik. „Unter der Großhirnrinde“. Hermann Treusch liest Gottfried Benn. Musik: Till Schwabenbauer am Saxophon. 8 / 6 €. 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Mittwoch, 22. April

Dussmann das KulturKaufhaus Lesung. Klaus Kordon – „Brüder wie Freunde“. Eintritt frei. 18 Uhr. KulturBühne an der Sphinx, Friedrichstraße 90, 10117 Berlin-Mitte.

Humboldt-Bibliothek Lesung. Uwe Tellkamp – „Der Turm“. „Hausmusik, Lektüre, intellektueller Austausch: Das Dresdner Villenviertel, vom real existierenden Sozialismus längst mit Verfallsgrau überzogen, schottet sich ab. Resigniert, aber humorvoll kommentiert man den Niedergang eines Gesellschaftssystems, in dem Bildungsbürger eigentlich nicht vorgesehen sind. Anne und Richard Hoffmann, sie Krankenschwester, er Chirurg, stehen im Konflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren: Kann man den Zumutungen des Systems in der Nische, der ‚süßen Krankheit Gestern’ der Dresdner Nostalgie entfliehen wie Richards Cousin Niklas Tietze – oder ist der Zeitpunkt gekommen, die Ausreise zu wählen?“ (Suhrkamp) Moderation: Claudia Bauer. 7 / 4 €. 19.30 Uhr. Karolinenstraße 19, 13507 Berlin-Tegel.

Literarisches Colloquium Lesung im Rahmen des „Studio LCB“. Judith Hermann – „Alice“. Die Autorin im Gespräch mit Kolja Mensing und Hans-Ulrich Probst. Moderation: Maike Albath. 6 / 4 €. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.

Literaturwerkstatt Lesung. „Leonce und Lena. Die Preisträger des Literarischen März 2009“. Es lesen die Preisträger des Literarischen März 2009. Moderation: Hauke Hückstädt, Autor und Literaturkritiker aus Göttingen. 5 / 3 €. 20 Uhr. Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.

Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Film & Gespräch. „Nichtgedrehte Filme I: Günter Kunert als Filmautor“. Es lesen Jana Kozewa und Alexander Höchst. Moderation: Günter Agde. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Lesung. „Das Buch der Bücher von Peter Altenberg“. Wilhelm Genazino und Frank Arnold stellen die neue Edition vor. 5 / 3 €. 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Deutsches Theater Buchvorstellung & Gespräch. Vladimir Nabokov – „Erinnerung, sprich“. „Vladimir Nabokov erinnert sich an das verlorene Paradies seiner Kindheit, das Leben im vorrevolutionären Russland, an Ferienreisen in die mondänen Badeorte Westeuropas.“ (Rowohlt) Es liest der Schauspieler Ulrich Matthes. 20 Uhr. Schumannstraße 13a, 10117 Berlin-Mitte.

Hugenbubel bei Karstadt am Hermannplatz Lesung. Uli Hannemann – „Neulich im Taxi. Notizen vom Zweitältesten Gewerbe der Welt“. „Die besten Geschichten schreibt das Taxi – und die schrulligsten Fahrgäste kommen aus Berlin. Das weiß Uli Hannemann, hauptnebenberuflich Taxifahrer, ganz genau. Wenn der Straßenphilosoph mit seinem beigen Benz durch die Hauptstadt brettert, steigen sie alle bei ihm ein: die Künstler, die Selbstdarsteller, die Bekloppten – und sind Garant für abenteuerlich-absurde Erlebnisse.“ (Ullstein) 20 Uhr. Event-Raum, 4. Etage, Hermannplatz, 10967 Berlin-Neukölln.

Lehmanns Fachbuchhandlung Lesung. Christoph Peters – „Mitsukos Restaurant“. „Schon während ihrer Schulzeit haben sich der Gelegenheitsschauspieler, -koch und -dichter Achim Wiese und der plastische Chirurg Wolf Erben für japanische Kultur und Küche begeistert. Da entdeckt Achim Wiese, inzwischen Mitte zwanzig, 1992 bei einer Waldwanderung ausgerechnet im rustikalen Vereinsheim der Wanderfreunde Gurschebach e.V. ein japanisches Spezialitätenrestaurant. Achim, von der Entdeckung elektrisiert, ruft umgehend Wolf an, der ganz in der Nähe in einer bekannten Privatklinik angeheuert hat. Gemeinsam beginnen sie, das Lokal und seine Küche zu erkunden: eine erstklassige Küche, wie sich bald herausstellt, betrieben von der schönen und geheimnisvollen Japanerin Mitsuko.“ (Luchterhand) 20.15 Uhr. Hardenbergstraße 5, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Donnerstag, 23. April

Bodo-Uhse-Bibliothek Lesung. Ernst-Georg Schwill – „Is doch keene Frage nich“. „Als 14-Jähriger steht er erstmals vor der Kamera. Nach ‚Alarm im Zirkus’ ist er in ‚Berlin – Ecke Schönhauser’, in der Titelrolle von ‚Sie nannten ihn Amigo’ und in ‚Fünf Patronenhülsen’ zu sehen, spielt häufig im ‚Polizeiruf 110’. Er war der Taxifahrer in ‚Good bye, Lenin!’ und ist aktuell im Berliner ‚Tatort’ der Assistent Weber. Ernst-Georg Schwill erzählt ehrlich und mit ‚Herz und Schnauze’ – aus der Welt vor und hinter der Kamera auf und verschweigt auch weniger glanzvolle Momente seines Lebens nicht.“ (Das Neue Berlin) 19 Uhr. Erich-Kurz-Straße 9, 10319 Berlin-Lichtenberg.

Anton-Saefkow-Bibliothek Lesung. Helga Piur – „Ein Häppchen von mir“. „Mit Humor und Charme berichtet die Schauspielerin Helga Piur von den Merkwürdigkeiten, Ungereimtheiten und Glücksfällen beim Erklimmen ihrer Karriereleiter: von zwei Seelen in einem Zwilling, von Brausepulver mit Spucke im Nachkriegs-Berlin, von der Rolle ihres Petticoats beim Fehlstart in einen Büroberuf, vom Gebrauch von Holzschuhen vor dem Eintritt in eine Ballettkarriere, von einem Beinahe-Striptease im Kinderfernsehen. Sie erzählt vom Marktplatz der wohlfeilen Gefühle, wo man auf Wunsch der Regisseure ‚heute lachen, morgen weinen’ muss, und von der Realität, die ihr nicht selten einen ähnlichen Wechsel an Gefühlslagen bereitete.“ (Das Neue Berlin) 19 Uhr. Anton-Saefkow-Platz 14, 10369 Berlin-Lichtenberg.

Babylon Mitte Lesung. Val McDermid – „Nacht unter Tag“. „Ungelöste Fälle sind ihre Spezialität, doch dieser führt DI Karen Pirie an ihre Grenzen: Ein Mann wird als vermisst gemeldet – nach über zwanzig Jahren. Karens Ermittlungen im schottischen Glenrothes stoßen auf eine Mauer des Schweigens. Ähnlich ergeht es einer Journalistin, die ehrgeizig über eine fast vergessene Entführung recherchiert. Bald landet auch dieser alte Fall auf Karens Schreibtisch – zusammen mit einem neuen Mord ...“ (Droemer) 12 / 9 €. 19.30 Uhr. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

Literaturforum im Brecht-Haus Buchvorstellung. B. K. Tragelehn (Hrsg.) – „William Shakespeare. Maß für Maß. Alt englisches Theater neu, Band 7“. „‚Maß für Maß’ ist das politischste der Stücke Shakespeares: Staat und Recht und Macht und die Moral der geschlechtlichen Beziehungen, politisch-moralische Krise und Zweikampf um die Herrschaft, Todesstrafen und Begnadigungen …“ (Stroemfeld Verlag) Moderation: Sebastian Kirsch. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Kavalierhaus Lesung & Gespräch. Reinhard Stöckel – „Der Lavagänger“. „Auf den Spuren seines verschollenen Großvaters reist der deutsche Eisenbahner Henri Helder einmal um die ganze Welt und lüftet schließlich mehr als ein tragikomisches Familiengeheimnis. Henri Helder macht eine seltsame Erbschaft: ein altes Paar handgefertigter Schuhe mit einer rätselhaften Botschaft seines verschollenen Großvaters. Fabelhafte Gestalten wie Ahmad, der Derwisch mit dem weisen Tiger, die schöne Seidenraupenzüchterin Siyakuu und David Kalkaua, der letzte König von Hawaii, drängen plötzlich in Helders Leben. Wilde Geschichten vom Bau der Bagdadbahn, von kommunistischen Experimenten im Outback, japanischen Geisterschiffen und einbeinigen Navigatoren beflügeln bald seine Phantasie. Wer war dieser Lavagänger wirklich, der Henri so unverhofft auf die Reise schickt? Ganz am anderen Ende der Welt lüftet Helder schließlich weitaus mehr als ein großes Familiengeheimnis.“ (Aufbau-Verlag) 4 €. 20 Uhr. Breite Straße 46, 13187 Berlin-Pankow.

Hotel Haus Morgenland Lesung. Hans Otto Bräutigam – „Ständige Vertretung. Meine Jahre in Ost-Berlin“. „Von 1974 bis 1977 als Leiter der politischen Abteilung, in den achtziger Jahren als Staatssekretär war Hans Otto Bräutigam in der Ständigen Vertretung in Ost-Berlin tätig. Im Mittelpunkt seiner Memoiren stehen persönliche Erlebnisse, Begegnungen und Beobachtungen – Geschichten, an denen Geschichte lebendig wird: von den Anfängen der Ständigen Vertretung über die Vertreibung Reiner Kunzes aus der DDR und die Biermann-Krise bis hin zu den zuweilen schwierigen Verhandlungen mit der eigenen Regierung.“ (Hoffmann und Campe) 20 Uhr. Finkensteinallee 23-27, 12205 Berlin-Zehlendorf.

Literarisches Colloquium Lesung. Thomas Klupp – „Paradiso“. „Eigentlich wollte er auf kürzestem Wege von Potsdam nach München reisen. Aber nichts im Leben von Alex Böhm ist vorhersehbar. Er fährt los und wird in die Heimat verschlagen, wo sich bodenlose Abgründe auftun. Auch die gehören zu seinem Leben, und das ist kein Wunder bei einem, dessen Charakter geprägt ist von einem chronischen Mangel an Moral …“ (Berlin Verlag) Außerdem liest Svealena Kutschke aus „Etwas Kleines gut versiegeln“. 6 / 4 €. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.

La Luz Lesebühne. „Die Brauseboys“. Mit Hinark Husen, Volker Surmann, Robert Rescue, Frank Sorge, Heiko Werning und Paul Bokowski. 20.30 Uhr. Osramhöfe, Oudenarder Straße 16-20, 13347 Berlin-Wedding.

Buchhändlerkeller Lesung. Bernd Cailloux – „Der gelernte Berliner“. „Über Berlin ist alles tausendmal gesagt, die Wahrheit inklusive. Der gelernte Berliner weiß, dass sich die Stadt schneller verändert als der einzelne Bewohner. Das Alte ist geblieben, das Neue mittlerweile inbegriffen. Nicht nur in der offiziellen Hochglanzmetropole, sondern auch in den peripheren Parallelmilieus, wo fast alle Berliner wirklich leben: von den Sachwaltern eben noch gewohnter, plötzlich verlassen wirkender Areale wie dem Fernsehen bis zu den Märtyrern des Müßiggangs in den Cafés und Bars.“ (Suhrkamp) 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Freitag, 24. April

eßkultur Lesung & Essen. „Schmetterlinge im Bauch – Asiatische Liebesgeschichten und Lieblingsgerichte“. Dorothee Nolte liest Geschichten, die durch den Magen und zu Herzen gehen. Menü: Misosuppe mit Frühlingszwiebeln, Hausgemachte Frühlingsrollen mit Gemüse und Glasnudeln, Japanisches Schnitzel mit Reis und Zwiebeln sowie Pflaumenweinmousse mit Mango und Ananas. 29 €. 19 Uhr. Takustraße 38-40, 14195 Berlin-Dahlem.

general public Lesung. Matias Faldbakken – „Unfun“. 20 Uhr. Schönhausser Allee 167c, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.

Buchhandlung Seitenblick Lesung. Elisabeth Herrmann – „Die letzte Instanz“. „Eine alte Dame schießt auf einen Obdachlosen. Anwalt Joachim Vernau übernimmt ihre Verteidigung. Doch es geschehen weitere Morde. Die Fäden laufen an einem Ort zusammen: im Landgericht Berlin. Dort, wo Taten gesühnt werden, scheint Justitia mehr als einmal versagt zu haben. Vernau steht plötzlich vor der Frage: Was ist Gerechtigkeit?“ (List) 20 Uhr. Falkenplatz 9 A, 13505 Berlin-Konradshöhe.

Literaturhaus Buchvorstellung. Hans Schumacher und Brunhilde Wehinger (Hrsg.) – „Francesco Algarotti. Ein philosophischer Hofmann im Jahrhundert der Aufklärung“. „Der italienische Aufklärungsschriftsteller Francesco Algarotti (Florenz 1712 – Pisa 1764) war um die Mitte des 18. Jahrhunderts eine europäische Berühmtheit: Er war Mitglied der Royal Society, der Berliner Akademie der Wissenschaften und anderer gelehrter Gesellschaften. Mit Voltaire, Maupertuis, Graf Burlington, Lord Hervey, der Schriftstellerin Mary Montagu und dem russischen Autor Antioch Kantemir war er befreundet und vor allem war er ein Freund Friedrichs des Großen, sein Kammerherr, Berater in künstlerischen Dingen und ständiger Gast der Tafelrunde von Sanssouci. Algarotti verbrachte auch vier Jahre am Dresdner Hof und kaufte im Auftrag Augusts III. italienische Kunstwerke. Er war Kosmopolit. Auf seinen weiten Reisen lernte er die Hauptstädte Europas kennen und korrespondierte mit den bedeutendsten Vertretern der europäischen Aufklärung ebenso wie mit gekrönten Häuptern, die der Aufklärung nahe standen.“ (Wehrhahn Verlag) Eintritt frei. 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literaturforum im Brecht-Haus Lesung. „Leipzig liest – in Berlin“. Es lesen die Studenten des Deutschen Literaturinstituts Leipzig Carola Weider, Jens Rudolph und Alexander Langer. Moderation: Michael Wildenhain, Gastdozent am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Thalia-Buchhandlung Lesung. Markus Heitz – „Die Legenden der Albae. Gerechter Zorn“. „Dsôn Faïmon, das Reich der Albae plant einen Feldzug gegen alte Feinde. Die Albae Caphalor und Sinthoras sollen einen mächtigen Dämon auf ihre Seite ziehen, um die Schlagkraft des Heers noch zu verstärken. Doch die beiden Krieger könnten unterschiedlicher nicht sein: Während Caphalor lediglich die Grenzen des Reichs verteidigen möchte, giert der ehrgeizige Sinthoras nach mehr. Er ist darauf aus, das gesamte Geborgene Land endgültig zu unterwerfen …“ (Piper) 20.30 Uhr. Badstraße 4, 13357 Berlin-Wedding.

Samstag, 25. April

Lettrétage Lesung. „mitten in den betriebsferien“. Mit Tanya Farg aus Schweden und Tom Bresemann aus Deutschland. Tanya Fargs Gedichte sind bislang nicht ins Deutsche übertragen worden. Ende 2008 haben Tanya Farg und Tom Bresemann begonnen, gegenseitig ihre Gedichte in die jeweils andere Sprache zu übertragen. Auf Schwedisch und Deutsch. 5 €. 20 Uhr. Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.

Alte Kantine Lesebühne. „Kantinenlesen“. Mit Dan Richter und anderen. 5 €. 20 Uhr. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.

Lange Nacht der Opern und Theater Poetry Slam. „Das Beste der Internationalen SLAM!Revue“. Mit KaCoSónia aus Frankreich, Sergio Garau aus Italien und MC Jabber vom Vereinigten Königreich. Moderation: Martin Jankowski. 22.30 & 24 Uhr. Empfangshalle, Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

Sonntag, 26. April

Lehmanns Fachbuchhandlung Lesung & Vortrag. „Es war einmal im 20. Jahrhundert – Große Erzählungen aus unruhigen Zeiten“. Das 20. Jahrhundert ist noch nicht vorbei. Es rumort noch in den Köpfen – und erst recht in der Literatur. Ein Blick auf die neuen Bücher des Frühjahrs zeigt, wie viel Unerzähltes in diesem Jahrhundert der Kriege und Revolutionen noch darauf gewartet hat, literarisch gestaltet zu werden. Autoren aus aller Welt, wie Philip Roth und Ljudmila Ulitzkaja, melden sich mit neuen Büchern zu Wort. Oft sind es die Kriege des 20. Jahrhunderts, die den aufregenden Hintergrund ihrer Romane bilden: die Kriege auf dem Balkan oder im Kaukasus, und immer wieder der Zweite Weltkrieg. Literaturkritikerin Sigrid Löffler unternimmt einen Streifzug durch die bemerkenswertesten Bücher zum Thema und stellt ausgewählte Werke vor. 6 €. 11 Uhr. Hardenbergstraße 5, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Deutsches Theater Lesung. Stefan Zweig – „Der Zwang“. Es liest die Schauspielerin Inge Keller. 11 Uhr. Kammerspiele, Schumannstraße 13a, 10117 Berlin-Mitte.

eßkultur Lesung & Essen. „Orientalische Märchen mit Sofamobile“. Sie lauschte. Jede Nacht. Die Schwester war dabei – von der ersten bis zur tausendundersten Nacht – und sie erzählt nun im Schatten des Zeltes: Wie es einmal war oder wie es einmal nicht war... Orientalische Geschichten von Menschen, Tieren und Geistern. Listige Geschichten und Geschichten voller Liebesfreuden wie die, die dem Mann aus Jemen widerfuhr, der sechs Frauen sein eigen nannte – eine war weiß, eine schwarz, eine dick, eine dünn, eine gelb und eine braun. Scherazades Schwester erzählt aus den Büchern der Weisheit – eßkultur serviert orientalische Kostbarkeiten. 15 €. 11 Uhr. Beduinenzelt, Takustraße 38-40, 14195 Berlin-Dahlem.

Akademie der Künste Preisverleihung. „Heinrich-Mann-Preis 2009 an Hanns Zischler“. Hanns Zischler ist Schauspieler – und Regisseur. Er hat über Filme geschrieben – und über Gedichte Filme gemacht. Borges und Nabokov, Joyce und Kafka hat er gelesen – und ist mit diesen Autoren ins Kino gegangen. Seine Bücher sind in viele Sprachen übersetzt worden – beispielhafte Sorgfalt und Einfühlungsvermögen kennzeichnen Zischlers eigene Übersetzungen. Er hat uns als Fotograf und in Ausstellungen die Augen geöffnet – und in Audiobüchern das Zuhören gelehrt… Laudatio: Uwe Pörksen. Nach der Dankesrede des Preisträgers liest Christoph Waltz aus Texten von Heinrich Mann. 11.30 Uhr. Plenarsaal, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Ausstellungseröffnung. „Doppelleben. Literarische Szenen aus Nachkriegsdeutschland“. Begrüßung: Ernest Wichner. Es sprechen Klaus Reichert, Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, und Helmut Böttiger. Eintritt frei. 11.30 Uhr. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Montag, 27. April

Die Wühlmäuse Lesung. Steffen Möller – „Viva Polonia. Als deutscher Gastarbeiter in Polen“. „In über fünfzig Schlagworten, von ‚Aberglaube’ und ‚Anarchie’ bis zu ‚Verschwörungstheorien’ und ‚Warschauer U-Bahn’ versucht Steffen Möller, dem Geheimnis der polnischen Mentalität auf die Spur zu kommen. Außerdem nennt er die fünfzehn wichtigsten Sehenswürdigkeiten Polens und verrät einige polnische Wörter, die man nicht ins Deutsche übersetzen kann.“ (Scherz Verlag) 20 Uhr. Pommernallee 2-4, 14052 Berlin-Charlottenburg.

Medizinhistorisches Museum der Charite Lesung. Prof. Dr. Michael Tsokos – „Dem Tod auf der Spur“. „Ein verkohltes Skelett auf der Rückbank eines ausgebrannten Wagens. Eine Wasserleiche, gekleidet im Stil des 19. Jahrhunderts. Ein halbnackter Mann, der bei eisiger Kälte tot aufgefunden wird. Michael Tsokos erzählt von zwölf mysteriösen Todesfällen, die er allesamt selbst untersucht hat. Zugleich liefert er eine verständliche Einführung in die Arbeitsweise der Forensik: Welche Untersuchungsmethoden gibt es? Was ist ein Polytrauma? Und wie erkennt man, ob jemand Suizid begangen hat oder ermordet wurde?“ (Ullstein) Eintritt frei. 18 Uhr. Hörsaalruine, Chariteplatz 1, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturforum im Brecht-Haus Buchvorstellung. Gerhard Henschel – „Da mal nachhaken: Näheres über Walter Kempowski“. „Der Lebensweg von Walter Kempowski (1929-2007) führt quer durch die deutsch-deutsche Geschichte. Acht Jahre saß er als vermeintlicher ‚Spion’ in Bautzen ab, bevor er sich in der Bundesrepublik als Schriftsteller den Ruf eines skurrilen Außenseiters erwarb. Viele seine Bücher, von ‚Tadellöser & Wolff’ bis zum ‚Echolot’, wurden Bestseller, doch die Anerkennung, die er sich als Spätestheimkehrer erhoffte, blieb ihm versagt.“ (dtv) Moderation: Anette Handke. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Dienstag, 28. April

Literaturforum im Brecht-Haus Buchvorstellung & Gespräch. Annette Maennel und Martina Hanf – „Thomas Brasch. ‚Ich merke mich nur im Chaos’“. „Die deutschen Turbulenzen bilden einen wichtigen Erlebenshintergrund für Braschs Werk – sein Unbehagen erst auf der einen, dann auf der anderen Seite der Grenze. Aber Thomas Brasch war, auch wenn Deutschland für seine Arbeit eine Art Resonanzboden bedeutete, wesentlich Kosmopolit – ein Weltbürger. Auf der Suche nach neuen künstlerischen Konzepten setzte er dem Bestehenden etwas Eigenes entgegen. Er entwarf Gegenbilder.“ (Suhrkamp) 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Literarisches Colloquium Lesung. „Hausgäste stellen sich vor“. Es lesen Katja Kettu aus Finnland, Thøgar Jensen aus Dänemark, Sigitas Parulskis aus Litauen und Oleksandr Irvanets aus der Ukraine. 6 / 4 €. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.

Literaturwerkstatt Lesung & Gespräch. „Das Fremde und das Eigene: Über die Schwierigkeiten der deutschen Literatur mit der Homosexualität“. Schwule und Lesben existieren in der „heterosexuellen“ Literatur kaum, es sei denn als in Klischees gegossene Nebenfiguren: Der schwule Friseur, dem die Kundin alles erzählen kann, die muskelbepackte Lesbe als Truckfahrerin, etc. Was erzählt das aber über unsere Lebenswirklichkeit oder über die Weltsicht von Autoren? Sind Minderheiten noch viel abgeschotteter gegen die (schwindenden) Mehrheiten als unsere Berlinwerbung sich träumen lässt? Autoren und Wissenschaftler diskutieren weiße Flecken der Gegenwartsliteratur. Es lesen und sprechen Christina von Braun, Kulturwissenschaftlerin aus Berlin; Joachim Helfer, Autor aus Berlin; Claudia Klischat, Autorin aus Leipzig; Michael Lentz, Autor aus Berlin sowie Inge Stephan, Literaturwissenschaftlerin aus Berlin. Moderation: Detlef Grumbach, Verleger aus Hamburg. 5 / 3 €. 20 Uhr. Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.

Literaturhaus Lesung & Multimedia-Performance. „Michèle Métail und Louis Roquin“. 5 / 3 €. 20 Uhr. Kleiner Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Monarch Lesung. Björn Kuhligk – „Von der Oberfläche der Erde“. „Er war schon immer da. Aber spätestens mit diesem vierten Gedichtband ist es legitim vom Kuhligk-Sound zu sprechen. Jenem leicht rotzigen, nie halbherzigen, bewusst stilbrechenden und in seiner Aufrichtigkeit unmittelbar berührenden Ton, der das lyrische Werk Björn Kuhligks ausmacht und ihm sein unverwechselbares ‚Gesicht aus Eleganz / und Fresse’ verleiht. Diese Gedichte scheinen unter Strom zu stehen, der sich oft aus der Spannung zwischen heterogenen Erlebniswelten speist. Kuhligk verlagert urbane Bruchstellen in die Natur, überblendet authentisches Gefühl mit Phrasen. Er verleiht sozialen Realitäten in wenigen Zeilen Tiefenschärfe und besticht vor allem durch eins: eine unbändige Vitalität.“ (Berlin Verlag) 20.30 Uhr. Skalitzer Straße 134, 10997 Berlin-Kreuzberg.

Mittwoch, 29. April

Logenhaus Buchvorstellung & Gespräch. Klaus-Jürgen Grün – „Angst. Vom Nutzen eines gefürchteten Gefühls“. „Was treibt uns an? Klaus-Jürgen Grün, als Managementberater und Hobbypilot selbst mit vielerlei Risiken vertraut, plädiert für die Anerkennung der Angst nicht als Gefährdung, sondern als Voraussetzung für ein erfolgreiches Leben. Unser Leben ist von zahlreichen Ängsten geprägt: vor Gewalt und Terror, vor Arbeitslosigkeit und gesellschaftlichem Abstieg, vor emotionaler Zurückweisung und Bloßstellung. Dagegen unterschätzen wir reale Gefahren, wie sie etwa vom Straßenverkehr oder der Atomtechnik ausgehen, viel zu häufig. Mit dem Komplexerwerden der Welt wird es für den Einzelnen immer schwerer, Bedrohungen einzugrenzen und mit ihnen umzugehen, zumal Angst und Skepsis von den meisten als Zeichen der Schwäche interpretiert werden. Etwa 100 Milliarden Euro, so schätzen Angstforscher, gehen allein der deutschen Wirtschaft jährlich verloren, weil Manager und Angestellte mögliche Risiken fürchten. Grün plädiert in diesem Buch für einen bewussten und konstruktiven Umgang mit der Angst, damit sie Potentiale freisetzt, statt zu lähmen.“ (Aufbau-Verlag) Moderation: Michel Friedman. 19.30 Uhr. Emser Straße 12, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Lettrétage Lesung & Gespräch. César Aira – „Die nächtliche Erleuchtung des Staatsdieners Varamo“. Es lesen und sprechen Denis Abrahams, Schauspieler, und Michael Gaeb, Literaturagent. Moderation: Katharina Deloglu. 5 €. 20 Uhr. Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.

Kino Babylon Buchvorstellung. Volker Wieprecht und Robert Skuppin – „Das Lexikon der verschwundenen Dinge“. 12 / 9 €. 20 Uhr. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

Kalkscheune Lesung. Marc Kayser – „Hexagon“. „Unsere Welt auf dem Prüfstand: Mit dem geheimen Rohstoffvertrag Trias forderten Deutschland, Russland und die USA die Länder aus Fernost und Lateinamerika zu einem blutigen Machtkampf heraus. Jetzt haben sich die Feinde von Trias neu organisiert. Ein mysteriöses Agentennetzwerk greift mit tödlicher Präzision die empfindlichste Stelle der westlichen Welt an: die Wasserversorgung. BKA-Spezialagent Markus Croy kämpft mit allen Mitteln gegen die skrupellosen Machenschaften und gerät dabei selbst ins Fadenkreuz der Verschwörer.“ (Heyne) Moderation: Stefan Aust. 20 Uhr. Johannisstraße 2, 10117 Berlin-Mitte.

Donnerstag, 30. April

Literarischer Salon der Allianz Lesung & Gespräch. „Stipendiaten der Berliner Autorenwerkstatt Prosa 2008“. Es lesen Aljoscha Brell, Daniela Dröscher, Anne-Kathrin Heier, Michaela Heissenberger, Lars Popp, Werner Rohner, Martin Rose, Gerhild Steinbuch und Kai Wiegandt. Moderation: Thorsten Dönges. 19 Uhr. VIP-Lounge, 30. Etage, An den Treptowers 1, 12435 Berlin-Treptow.

Literaturhaus Preisverleihung. „Preis der Literaturhäuser 2009 an Ilija Trojanow“. Eintritt frei. 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Backfabrik Literaturstation Lesung. Alexa Hennig von Lange – „Peace“. „Joshua ist ein Kind der frühen siebziger Jahre. Bereits im Alter von siebzehn hat er ein Leben hinter sich, das, milde ausgedrückt, weit abseits bürgerlicher Standards verlaufen ist. Seine Mutter hat eine Alternativkarriere erster Güte eingeschlagen: vom Hippie-Groupie zur radikalen Lesbe, vom Goa-Dropout zur fernsehsüchtigen Pazifistin. Sein Vater – oder der, den er lange dafür hielt – hat sich längst eine heimliche Zweitfamilie samt Aktienpaket zugelegt. Obendrein behauptet der LSD-Lieferant seiner Mutter plötzlich, sowieso sein Erzeuger zu sein. In dieser Situation hilft es nicht gerade, dass Joshuas Mutter in ihrer ideologischen Verwirrtheit beschließt, sich aus Solidarität zu den ehemaligen RAF-Häftlingen für den Rest ihres Lebens in Isolationshaft zu begeben – und zwar im Gästeklo. Als ihm dann auch noch seine erste Freundin gesteht, nichts von sexueller Treue zu halten, beginnt Joshua, das Geschlechterverhältnis neu zu sortieren ...“ (DuMont) 8 / 6 €. 20 Uhr. Delight-Studio, Saarbrücker Straße 37, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Thalia-Buchhandlung Buchvorstellung. Christopher A. Weidner – „Glückskatzen-Philosophie. Wink dem Glück und es winkt dir zurück“. „Glück hängt nicht vom Zufall ab: Vielmehr ist es das Ergebnis unserer inneren Haltung und der damit verbundenen Wahrnehmung der Welt. Diese Botschaft vermittelt die Glückskatzen-Philosophie anhand der Geschichte des Katers Mikeh. Die Unterweisungen der Glückskatze erstrecken sich auf vier Ebenen: Wohlstand und Wohlergehen, positive Gefühle und Zufriedenheit, Partnerschaft und soziales Miteinander sowie beruflicher Erfolg und Selbstverwirklichung.“ (Knaur) 5 €. 20.15 Uhr. Am Borsigturm 2, 13507 Berlin-Tegel.

La Luz Lesebühne. „Die Brauseboys“. Mit Hinark Husen, Volker Surmann, Robert Rescue, Frank Sorge, Heiko Werning und Paul Bokowski. 20.30 Uhr. Osramhöfe, Oudenarder Straße 16-20, 13347 Berlin-Wedding.

Buchhändlerkeller Lesung. Sten Nadolny und Jens Sparschuh – „Putz- und Flickstunde. Zwei Kalte Krieger erinnern sich“. „Zwei Schriftsteller als Soldaten. Unerhört. Und in den Armeen der Klassenfeinde dienten sie auf unterschiedlichen Seiten. Was damals als Landesverrat gegolten hätte, holen die beiden heute nach: Sie sprechen miteinander. Über die NVA und die Bundeswehr, über Feldwebel und Feldflaschen, Stumpfsinn und die Romantik der Geländetage. Gemeinsam wundern sie sich über die seltsame Faszination der Waffen, über die Ähnlichkeiten ihrer Erfahrungen, und sie reden über Idealismus und Gewissen, über Freiheit und Bespitzelung.“ (Piper) 3 €. 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.(ang/dan)

Zu den Terminen für Berlin Mai 2009

Veranstaltungskalender für Deutschland:

Veranstaltungskalender für Österreich:

Veranstaltungskalender für die Schweiz:

Berliner Veranstaltungsorte:


Bookmark and Share

BLK mit Google durchsuchen: