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Säkularer Paradigmenwechsel

Wie der 25. März 1957 Europas Zukunft veränderte, schildert Franz Knipping

© Die Berliner Literaturkritik, 23.03.04

 

FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Die Unterzeichnung der Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschafts- und Atomgemeinschaft am 25. März 1957 leitete in der Geschichte Europas einen säkularen Paradigmenwechsel ein. Bei genauerem Hinsehen weist dieser Prozess, bei allen gelungenen Vorhaben, doch auch Perioden tiefer Krisen auf. Wer diese Geschichte verstehen wolle, dem sei die "luzide Studie" von Franz Küpping empfohlen, so Ulrich Lappenküper in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (23.3.2004).

Der Erfolg des europäischen Einigungsprozesses sei nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges keineswegs programmiert gewesen. Schon die "Gründerzeit" weise jenes markante Zusammenspiel von Fort- und Rückschritt auf, das für die Geschichte der europäischen Gemeinschaft symptomatisch werden sollte. Neue Dynamik habe den Integrationsprozess dann Mitte der achtziger Jahre erfasst. Die Verabschiedung der Einheitlichen Europäischen Akte 1986 "amendierte" die Gründungsverträge "substantiell"; die Unterzeichung des Maastrichter Abkommens 1991/92 habe eine "Europäische Union" geschaffen, die einen Krieg unter den Mitgliedern undenkbar werden ließ.

"Als Frucht langjähriger Beschäftigung" habe Knipping eine "kaum überschaubare Fülle von Quellen und Studien zu einer konzisen Synthese" gebündelt. Nüchtern und unprätentiös analysiere er die Antriebskräfte und Hemmnisse der politischen und wirtschaftlichen Einigung Europas, so der Rezensent durchaus begeistert. (wip/dag)

Literaturangaben:
KNIPPING, FRANZ: Rom, 25. März 1957. Die Einigung Europas. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004. 366 S., 15 €.


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