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Lyrische Mitteilungen eines empfindsamen Gemüts

Endlich liegt Ulrike Leuschners Gesamtausgabe der Briefwechsel J.H. Mercks vor

© Die Berliner Literaturkritik, 07.07.08

 

FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Alexander Kosenina bespricht die von Ulrike Leuschner herausgegebene fünfbändige Gesamtkorrespondenz Johann Heinrich Mercks (1741-1791) in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ („FAZ“). Nach langer Aufbereitungszeit liege das über tausend Briefe umfassende Werk nun vor.

Am Anfang des „imposanten Briefwechsels“, welcher mit dem „fatalen Freitod“ Mercks endet, stehe eine Liebesgeschichte, die einem „erotischen Briefroman“ gleiche. Neben den „amourösen Blättchen“ an seine spätere Frau, Louise Charbonnier, enthalte die Ausgabe auch Schreiben, welche im Zusammenhang mit Mercks Aktivitäten im Darmstädter Zirkel der Empfindsamen, seiner Position als Redakteur der „Frankfurter gelehrten Anzeigen“ und der späteren Arbeit als Verleger entstanden. Adressaten der oft in lyrischer Form verfassten Briefe waren unter anderen Herder, Goethe, Anna Amalia und Herzog Karl August. Herzstück der Sammlung seien jedoch die Briefwechsel mit Martin Wieland, dessen wichtigster Mitarbeiter und engster Freund und „Herzensbruder“ Merck geworden war. Unter den ebenfalls enthaltenen Gegenbriefen seien viele Neufunde, berichtet Kosenina. Die Texte seien vollständig und möglichst auf Grundlage der Handschriften abgedruckt, wodurch sich einige Korrekturen früherer Editionen ergäben, welche nur gekürzte Briefe enthielten.

Leuschner habe Mercks Gesamtkorrespondenz „vorbildlich ediert, erschlossen und kommentiert“, rühmt Kosenina. Weiterhin gehöre die Übersetzung aller fremdsprachlichen Schreiben „zu den vielen Serviceleistungen“, welche die Gesamtausgabe biete. Beeindruckt zeigt sich der Rezensent auch durch den quantitativen und qualitativen Zugewinn der Ausgabe gegenüber der einbändigen Edition von Herbert Kraft aus dem Jahre 1968. (mir/wip)

Literaturangaben:
MERCK, JOHANN HEINRICH: Briefwechsel. Herausgegeben von Ulrike Leuschner in Verbindung mit Julia Bohnengel, Yvonne Hoffmann und Amélie Krebs. 5 Bände. Wallstein Verlag, Göttingen 2007. 3206 S. mit 94, z. T. farbigen Abbildungen, 148 €.

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