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Charlotte Roche: „Rede am liebsten mit Leuten, die Schamgefühl haben“

Es sei nötig, offen über Sex und Nacktheit zu reden

© Die Berliner Literaturkritik, 13.03.08

 

LEIPZIG (BLK) – Die Autorin Charlotte Roche, die in ihrem Roman „Feuchtgebiete“ keine Tabus auslässt, mag zurückhaltende Gesprächspartner. „Ich rede am liebsten mit Leuten, die Schamgefühle haben“, sagte sie am Donnerstag (13. März 2008) auf der Leipziger Buchmesse. „Wir reden viel zu wenig über die Unzulänglichkeiten des Körpers. Dabei würde das alles einfacher machen. Wenn man das ekelhaft findet, was in meinem Buch stattfindet, dann findet man das Leben ekelhaft“, meinte die zierliche Dunkelhaarige im schwarzen Kleid und roten Boots mit Stöckelabsätzen.

Allerdings könne sie sich kaum vorstellen, dass die Geschichte ihrer 18-jährigen Protagonistin verfilmt werden könnte. „Da sind ja schon auf jeder Seite Hardcore-Sachen. Das wäre schon sehr splatter- pornomässig und würde das Publikum wahrscheinlich überfordern.“ In einer Gesellschaft, die von manipulierten Körperbildern der Werbung beherrscht werde, sei es nötig, offen über Sex und Nacktheit zu reden. „Sex ist nun mal das Niedrigste, Ekelhafteste, Tierischste und Flutschigste, was es überhaupt gibt.“ (dpa/tan)

Literaturangaben:
ROCHE, CHARLOTE: Feuchtgebiete. Dumont, Köln 2008. 220 S., 14,90 €.

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