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Trinkerphilosophien

Gerhard Polts neuer Satireband „Drecksbagage“

© Die Berliner Literaturkritik, 14.08.08

 

MÜNCHEN (BLK) – Thomas Thieringer bespricht in der „Süddeutschen Zeitung“ den neuen Satireband „Drecksbagage“ von Gerhard Polt. In 14 Texten, illustriert mit Zeichnungen von Reiner Zimnik, lässt der Autor in bewährter Manier die gemeine (bayerische) Volksseele zu Worte kommen.

Ohne große Umstände stoße Polt den Leser „tief in den gesellschaftlichen Sumpf“, schildert der Rezensent. Er lasse Mannsbilder bei einer Maß Bier in Monologen über Gott und die Welt schwadronieren. Dabei reichen die Themen vom Vogelschutz am Beispiel des Kormorans, über Parteiskandale der CSU hin zur Europäischen Union. Kriegsgeschrei gehe den bayerischen „philosophierenden Trinkern“ dabei leicht über die Lippen. Durch Polt sarkastisch kräftig überzeichnet, ergötzten sie sich am eigenen Redeschwall. Polt greife auf, was unter seinem „eigentlich ja wohlwollend gestimmten“ Blick auffalle und entlarve die Menschen genau dann, wenn sie meinten „schlau den allgemeinen Konsens zu suchen“.

Polt unternehme Gratwanderungen zwischen „peinigender Alltäglichkeit“ und den menschlichen Abgründen dahinter. Er schärfe heftig an, was er in der Seele der Menschen entdecke. Sein System der indirekten Attacke funktioniere prächtig, lobt der Rezensent. (mir/zei)

Literaturangaben:
POLT, GERHARD: Drecksbagage. Verlag Kein & Aber, Zürich 2008. 120 S., 12,90 €.

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