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Gute Schwester, schlechte Schwester

Poppy Adams’ neuer Roman „The Sister“ deckt alte Wunden aus der Kindheit auf

© Die Berliner Literaturkritik, 09.07.08

 

NEW YORK (BLK) – Die Rezensentin Michiko Kakutani lobt in der „New York Times“ den neuen Roman „The Sister“ von Poppy Adams. Auch wenn das Ende vorhersehbar und unbefriedigend sei, würdigt Kakutani die literarische Leistung des Werkes.

Erzählt wird die Geschichte der Schwestern Ginny und Vivian, die sich nach fast 50 Jahren in ihrem alten Elternhaus wiedertreffen. Die ehemals harmonische Beziehung der beiden wird durch ein düsteres Ereignis aus der Vergangenheit überschattet: als Vivian acht Jahre alt war, stürzte sie von einem Glockenturm und wurde lebensgefährlich verletzt. Hat Ginny sie hinunter gestoßen? Die einstige heile Welt der Geschwister bricht zunehmend auseinander. Die Mutter verfällt dem Alkohol und der Vater zieht sich immer mehr in seine Studien über Schmetterlinge zurück, eine Leidenschaft, die Ginny mit ihm teilt. Vivian verlässt die Familie und beginnt ein neues Leben in London – Ginny bleibt im Elternhaus zurück. Bis zur späten Wiedervereinigung sehen sich die beiden nicht wieder.

Die Erzählerin, Ginny, sei „faszinierend“ und „unzuverlässig“, sodass der Leser immer auf Abstand gehalten werde, lobt die Rezensentin. Gleichzeitig verliere sie jedoch zunehmend an Glaubwürdigkeit und lasse den Leser im Unklaren darüber, was wirklich zwischen den Schwestern geschah. Doch leider sei genau dieser „interessanten“ Leistung der Autorin das „unbefriedigende Ende“ zuzuschreiben, zu viele Details der vergangenen Ereignisse würden nicht aufgeklärt werden und der Leser bleibe mit offenen Fragen zurück, kritisiert Kakatuni. (zei/wip)

Literaturangaben:
ADAMS, POPPY: The Sister. Alfred A. Knopf, New York 2008. 273 S., 16,99 €.

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