ZÜRICH (BLK) – Paul Jandl rezensiert in der „Neuen Zürcher Zeitung“ („NZZ“) Ingo Schulzes Roman „Adam und Evelyn“. Ingo Schulze kreiert in seinem Buch ein paradiesisches Gleichnis vor dem Hintergrund des Berliner Mauerfalls 1989 und fragt: Wie sieht das Paradies aus?
Ingo Schulze erzählt eine Geschichte angelehnt an biblische Vorbilder. Adam, Damenschneider aus der DDR gerät bei einer Anprobe etwas zu sehr auf Tuchfühlung mit der Kundin Lilli und wird von seiner Freundin Evelyn ertappt. Die reist mit dem Cousin Michael aus dem Westen und Freundin Mona nach Ungarn. Adam kommt nicht umhin ihnen zu folgen. Dabei liest er die junge Katja am Straßenrand auf und schmuggelt sie im Kofferraum nach Ungarn. Komplett ist Schulzes Protagonistentruppe. Geschichten voller Sündenfälle folgen.
Ingo Schulze sei ein intellektuell gehobener Unterhaltungsroman gelungen, lobt Paul Jandl in der „NZZ“. Erneut schaffe er es, das Leben dort zu verdichten wo es sich zu verdünnen scheint, konstatiert er weiter. Eine politische Schlussfolgerung gebe Schulze in seinem Roman nicht, schreibt der Rezensent. Stattdessen ließe er seine Figuren sprechen und artikuliere in ihren Dialogen das Für und Wider des Mauerfalls und Ost und West. (rie/zei)
Literaturangaben:
SCHULZE, INGO: Adam und Evelyn. Roman. Berlin-Verlag, Berlin 2008. 320 S., 18 €.
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