© Die Berliner Literaturkritik
Zu den Terminen für Berlin Januar 2009:
Sonntag, 1. Februar
eßkultur Lesung & Essen. „Märchenfrühstück im Beduinenzelt“. Michael Leese liest Märchen vor und berichtet von der traditionellen Lebensweise in einem Beduinenzelt. 15 €. 11 Uhr. Beduinenzelt, Takustraße 38-40, 14195 Berlin-Dahlem.
Café Steiner Lesung. Kriss Rudolph – „Kindsköpfe“. „Niklas ist seit über sechs Jahren glücklich mit seinem Freund Oliver zusammen, als der auf einmal Kinder haben will. Anfangs ist Niklas wenig begeistert von der Idee. Doch als seine Schwester stirbt, kämpft er mit allen Mitteln darum, dass ihre beiden Kinder bei ihm aufwachsen dürfen. Da der leibliche Vater sich nicht meldet, leben, lieben, zanken und lachen die vier zusammen, als wäre es immer so gewesen. Doch dieses Familienglück ist eine verdammt wackelige Angelegenheit, und plötzlich droht Niklas alle(s) zu verlieren ...“ (Fischer Taschenbuch) 4 €. 18 Uhr. Motzstraße 30, 10777 Berlin-Schöneberg.
Montag, 2. Februar
Schwartzsche Villa Lesebühne. „Autorenforum: Lesen – Zuhören – Diskutieren“. Vorlesen unveröffentlichter Texte. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Informationstelefon: 030-693 73 51. Kleiner Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.
Lehmanns Fachbuchhandlung Lesung. Ingrid Noll – „Kuckuckskind“. „Mama’s baby – papa’s maybe? ‚Kuckuckskind’ ist eine Geschichte über drei Vaterschaftstests, einen Schwangerschaftstest, ein Baby im Waschkorb, ein paar Tote und ein unkonventionelles Familienglück in einem Nest, das zwar fremd, doch recht gemütlich ist.“ (Diogenes) 6 €. 20.15 Uhr. Hardenbergstraße 5, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Dienstag, 3. Februar
Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. Alena Wagnerová (Hrsg.) – „Helden der Hoffnung. Die anderen Deutschen aus den Sudeten. 1935-1989“. „Das Schicksal der deutschen Antifaschisten aus den Sudeten lässt sich auf eine einfache Formel bringen: 1938 kämpften sie zusammen mit den Tschechen gegen die Mehrheit ihrer Volksgenossen um den Erhalt des letzten demokratischen Staates in Mitteleuropa; 1945 haben sie als Deutsche mehr oder weniger freiwillig ihre Heimat verlassen müssen. Im Sommer 2005 hat ihnen die tschechische Regierung für ihre Treue Anerkennung ausgesprochen und sich bei ihnen für die lange Missachtung entschuldigt. Für viele, die bewusst in die sowjetische Besatzungszone gingen, um hier ein neues sozialistisches Deutschland aufbauen zu helfen, bedeutete das Ende der DDR die dritte historische Niederlage. Auch in der Bundesrepublik standen sie auf der ‚Verliererseite’, weil sie sich in die politische Linie der Sudetendeutschen Landsmannschaften nicht nahtlos einordneten.“ (Aufbau Verlag) Moderation: Jürgen Danyel. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Literaturwerkstatt Lesung & Gespräch. Valerio Magrelli – „Dreißig Jahre danach“. Auf Italienisch und Deutsch. Moderation: Theresia Prammer. 5 / 3 €. 20 Uhr. Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Krimibuchhandlung totsicher Lesung. Bernhard Jaumann – „Die Augen der Medusa“. „Frost liegt auf den Feldern von Montesecco. Doch eine Explosion zerstört die friedliche Winterlandschaft: Die Limousine von Staatsanwalt Malavoglia wurde von einer Granate getroffen. Am nächsten Tag kesselt eine Spezialeinheit der italienischen Polizei ganz Montesecco ein und arbeitet sich zum Haus des 17-jährigen Vannoni vor. Binnen kurzem belagern Journalisten das kleine Bergdorf in der Mitte Italiens. Nach Gutdünken drehen sie den Einwohnern das Wort im Mund um. Schnell wird Montesecco zum kriminellsten Ort des Landes, wo aus einem übersensiblen Jungen ein Killer wird. Es dauert lange, bis die Bewohner aus ihrer Agonie erwachen. Denn Montesecco ist in Gefahr. Und es geht um alles.“ (Aufbau Verlag) Es liest der Schauspieler Martin Heesch. 3,50 €. 20 Uhr. Winsstraße 16, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.
Schwartzsche Villa Lesung. Hedi Hummel – „Nachsaison in Duhnen“. Eintritt frei. 20 Uhr. Großer Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.
Buchhändlerkeller Lesung. „Russische Autoren in deutscher Sprache“. Der Übersetzer Jurij Elperin stellt den Schriftsteller Valentin Petrowitsch Katajew vor. 5 / 3 €. 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Mittwoch, 4. Februar
Stiftung Brandenburger Tor Lesung & Gespräch. Hanns-Josef Ortheil – „Die große Liebe“. „Der Beginn einer Obsession: Zwei, die eigentlich mit beiden Beinen im Leben stehen, lernen sich an der italienischen Adria-Küste kennen und verfallen einander. Sie erkennen, dass sie füreinander geschaffen sind – eine Erfahrung, die keiner von beiden vorher gemacht hat. Zuerst langsam, dann mit rapide wachsender Intensität gehen sie ihren Wünschen nach und versuchen ihre Liebe gegen alle inneren und äußeren Widerstände zu behaupten.“ (btb) Der Autor im Gespräch mit dem Botschafter der Republik Italien in Deutschland Antonio Puri Purini, dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Italien Michael Steiner und mit dem Professor der Politikwissenschaft Gian Enrico Rusconi über Sehnsucht und Entfremdung. Moderation: Dr. Maria Carmen Morese, Leiterin des Goethe-Institutes in Neapel. 19.30 Uhr. Pariser Platz 7, 10117 Berlin-Mitte.
Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer Lesung & Gespräch. Frederick Taylor – „Die Mauer“. „Frederick Taylor erzählt die vollständige Geschichte dieses unmenschlichen Bauwerks und lässt damit zugleich die deutsch-deutsche Nachkriegsgeschichte lebendig werden. Er rekonstruiert die Entscheidungen, die zum Mauerbau führten, beschreibt die Verzweiflung der plötzlich getrennten Familien ebenso wie die dramatischen Fluchtgeschichten, zu denen es an der Mauer immer wieder kam. Gestützt auf intensive Archivrecherchen und Augenzeugenberichte entwirft Taylor ein Panorama Berlins zur Zeit des Ost-West-Konflikts, als beide Teile Deutschlands auch immer ein Spielball im Kampf der Supermächte waren.“ (Siedler) Moderation: Claus Christian Malzahn, „Der Spiegel“. 19.30 Uhr. Bernauer Straße 111, 13355 Berlin-Mitte.
Literaturforum im Brecht-Haus Lesung. Andreas Maier – „Sanssouci“. „An einem heißen Sommertag wird auf dem Frankfurter Hauptfriedhof der tödlich verunglückte Regisseur Max Hornung beerdigt. Nach seinem Umzug aus Frankfurt am Main lebte er in Potsdam. Von dort sind als Trauergäste angereist: Merle Johansson, eine zwielichtige Schönheit, mit ihrem kleinen Sohn Jesus, die eigenwillig verwahrlosten Zwillinge Heike und Arnold und ein paar Fernsehleute. Der Russlanddeutsche Alexej, Novize eines russisch-orthodoxen Klosters, ist aus München gekommen … Was hatten sie alle mit Hornung zu schaffen?“ (Suhrkamp) 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Lettrétage Lesung. Bernhard Koller – „Zusammenhänge“. „Koller schrieb seine Gedichte vor über 50 Jahren, sie schlummerten bisher im Literaturarchiv der Monacensia in München. Die Texte des früh Verstorbenen vermitteln in einem ganz eigenen Stil die Unmittelbarkeit der Welt – eine Suche und Sehnsucht der Jugend in der nächtlichen Stadt.“ (Lyrik-Edition) Es liest der Entdecker Kollers Gedichte Norbert Lange. 5 €. 20 Uhr. Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.
Thalia-Buchhandlung Lesung. Ingrid Noll – „Kuckuckskind“. „Mama’s baby – papa’s maybe? ‚Kuckuckskind’ ist eine Geschichte über drei Vaterschaftstests, einen Schwangerschaftstest, ein Baby im Waschkorb, ein paar Tote und ein unkonventionelles Familienglück in einem Nest, das zwar fremd, doch recht gemütlich ist.“ (Diogenes) 8 €. 20.15 Uhr. Am Borsigturm 2, 13507 Berlin-Tegel.
Donnerstag, 5. Februar
Kino Babylon Lesung. Michael Gantenberg – „Neu-Erscheinung“. „Paul Elmar Litten lebt in einer sehr überschaubaren Kreisstadt: 50.000 Einwohner, die Hälfte katholisch, die andere das Gegenteil. Paul ist verheiratet, arbeitet als Lokalredakteur beim Westfälischen Heimatboten und will endlich mal zeigen, welches Talent wirklich in ihm schlummert. Er macht einen geheimen Deal mit dem Herausgeber und veröffentlicht als ‚Bella Gabor’ einen spektakulären Fortsetzungsroman auf Seite 1 des Heimatboten: ‚Die Messias’, die Geschichte von Jesu Zwillingsschwester Hannah, die nach zweitausend Jahren Unsterblichkeit endlich das wahre Leben leben will.“ (Scherz Verlag) 15 / 12 €. 19.30 Uhr. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.
Literaturforum im Brecht-Haus Lesung. Annegret Held – „Fliegende Koffer“. „Annette ist eine Frau in den Vierzigern, die ihr Geld auf ungewöhnliche Weise verdient. Sie arbeitet im Sicherheitsbereich eines großen Flughafens. Wechselnde Arbeitszeiten mit langen Nachtschichten dominieren ein Leben, das sich an der Nähe zu den Passagieren schadlos hält – Annette und ihre Kollegen erfahren die Welt durch das Abtasten von Körpern, den Blick in Koffer und die Augen der Reisenden. Und immer wieder weicht die spontane Vertrautheit mit den Passagieren einer Paranoia, die sich aus der Angst vor dem Terror und dem einen Koffer speist, den es zu finden gilt – Tag für Tag, Nacht für Nacht. In einer dieser Nächte begegnet Annette zu ihrem Schrecken auch Simon, ihrer ehemals großen Liebe, der jetzt in hoher Position bei der Bundespolizei ist und damit einer ihrer Vorgesetzten. Sie findet ihn merkwürdig verändert, kalt, fast unnahbar und gleichzeitig zutiefst bedürftig und verloren ...“ (Eichborn Berlin) Moderation: Martin Lüdke. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Literaturwerkstatt Lesung & Gespräch. „Lyrikdebüts 2008 – Ein Querschnitt“. Es lesen und sprechen die Lyriker Timo Berger, Lisa Elsässer, Mara Genschel und Andrea Heuser. Moderation: Peter Geist, Literaturwissenschaftler. 5 / 3 €. 20 Uhr. Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Buchhändlerkeller Lesung. Gerhard Falkner – „Hölderlin Reparatur“. „Welche Möglichkeiten des sublimen Sprechens gibt es heute? Ausgangspunkt dieser Gedichte ist der für Hölderlin typische hohe Ton. Die Poesie wird jedoch, das Vorgehen historisch-kritischer Ausgaben vortäuschend, immer wieder von Spiel und Theorie zerbrochen und entweder bis zum Hauptsächlichen vorangetrieben, dem autonomen Gedicht, oder als poetische Masse, als Material, weiterverarbeitet und in unendliche Verknüpfbarkeit gebracht. Natürlich nie, ohne die Ironie ihrer inneren Logik außer Acht zu lassen. Lyrik also auch als ein konzeptuelles Unternehmen wie in der Bildenden Kunst.“ (Berlinverlag) Außerdem liest der Autor aus seiner Novelle „Bruno“. 3 €. 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Schaubühne am Lehniner Platz Lesung. Tilmann Rammstedt – „Der Kaiser von China“. „Keith Stapperpfennig kommt aus einer einzigartigen Familie. Von der Mutter weiß er wenig, vom Vater gar nichts. Zusammen mit vier vermeintlichen Geschwistern wuchs er beim Großvater auf – mit immer neuen, immer jüngeren Großmüttern. In eine von ihnen hat Keith sich selbst verliebt. Zum Achtzigsten schenken die Enkel ihrem Großvater eine gemeinsame Reise an ein Ziel seiner Wahl. Als er sich China wünscht, will keiner ihn begleiten – am Ende bleibt es an Keith hängen. Der lehnt sich zum ersten Mal im Leben auf, verjubelt das Reisegeld und lässt den Großvater alleine ziehen. Doch dann bekommt Keith von der jüngsten Großmutter einen Anruf, sein Opa sei im Westerwald gestorben. Er muss eine Geschichte aus dem Hut zaubern, die den Geschwistern glaubhaft macht, die Reise habe stattgefunden – und erfindet sein eigenes China. Doch je weiter sich Keith in seine Lügen verstrickt, desto deutlicher wird, dass er nicht als Einziger die Unwahrheit sagt.“ (DuMont) 5 €. 21.15 Uhr. Studio, Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin-Wilmersdorf.
Freitag, 6. Februar
Tempodrom Lesung & Musik. Thomas Bernhard – „Meine Preise“. „Bernhard hat sie 1980 fertig gestellt, zu Lebzeiten aber nie publiziert. Der Text gliedert sich in neun Kapitel und einen Anhang. Zornig Rückschau haltend, zieht Bernhard darin eine Bilanz der ihm verliehenen Literaturpreise. Detailliert schildert der begnadete Komiker die Tragödien, zu denen sich die Überreichung seiner Literaturpreise jeweils entwickelte. Ob Bremer Literaturpreis, ob Staatspreis für Roman, ob Grillparzer-Preis, ob Georg-Büchner-Preis: Als Auslöser von Skandalen dienten sie dem Geehrten allemal. Für den Autor sind die mit den Preisen verbundenen Geldbeträge aber auch ein Anlass, sich in Abenteuer zu stürzen.“ (Suhrkamp) Es liest Wolf Bachofner. Musik: Roland Neuwirth und den Extraschrammeln singen Wiener Lieder. inkusive Imbiss und Wein. 37 / 29 €. 19 Uhr. Kleine Arena, Möckernstraße 10, 10963 Berlin-Kreuzberg.
Museum der Unerhörten Dinge Lesung. Klaus-Jürgen Liedtke – „Die versunkene Welt. Ein ostpreußisches Dorf in Erzählungen der Leute“. „Das Bild einer Zeit, einer Landschaft, menschlicher Schicksale: Die Lebensgeschichte der Bewohner von sieben Höfen des kleinen Dorfes Neu-Kermuschienen in Ostpreußen in den Jahren von 1914 bis 1944, von der ersten bis zur zweiten, endgültigen Flucht. Ein viel stimmiges Requiem auf eine versunkene Welt, zusammengetragen aus den Erzählungen der Leute und verdichtet in einer Arbeit von zwanzig Jahren.“ (Eichborn) 20 Uhr. Crellestraße 5-6, 10827 Berlin-Schöneberg.
Buchhändlerkeller Lesung. Marleen Stoessel – „Lob des Lachens. Eine Schelmengeschichte des Humors“. „Marleen Stoessels Essay ist eine Geschichte des Humors und zugleich eine amüsante Sammlung von Anekdoten und Aphorismen, von Geschichten und Sprüchen, in deren ‚wandernder Mitte’ der ‚Trickster’ erscheint, die in allen Kulturen wirkende Narrengestalt. Dieser Gestalt und ihrer humorbildenden Kraft folgt die Autorin quer durch Kulturen und Kulturgeschichte.“ (Insel) 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Edelweiss Lesung & Gespräch. Philip Meinhold – „Fabula rasa“. „Nino ist dreizehn und nicht auf den Mund gefallen, als sein Vater plötzlich aufhört, mit ihm zu reden. Eigentlich hat Nino große Pläne: Mit der Hip-Hop-Band ‚Zwei fickende Hunde’ wollen er und sein Schulfreund Dan Never reich und berühmt werden. Die Band steckt noch in der Gründungsphase, als die Stimmung in der ‚Homebase’ in Berlin-Reinickendorf immer unerträglicher wird. Denn obwohl Nino sich den Kopf zerbricht, gelingt es ihm einfach nicht, den Grund für das Schweigen seines Vaters herauszufinden. Eines Tages hat er die Schnauze voll. Er packt ein paar Dinge in seinen Rucksack und zieht los, um sich fortan alleine durchs Leben zu schlagen.“ (Mitteldeutscher Verlag) Moderation: Patricia Pantel. 20.30 Uhr. Görlitzerstraße 1-3, 10997 Berlin-Kreuzberg.
Samstag, 7. Februar
eßkultur Lesung & Essen. „In 80 Tagen um die Welt: Hongkong und Yokohama“. Es liest Paul Sonderegger aus Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“. Dazu serviert eßkultur Speisen aus dem Roman. 17 €. 16 Uhr. Museen Dahlem, Lansstraße 8, 14195 Berlin-Dahlem.
Schaubühne am Lehniner Platz Poetry Slam. „Dead or Alive“. Vier der besten Autoren aus der Poetry-Slam-Szene treffen auf vier Schauspieler der Schaubühne. Während die Schauspieler in die Rolle eines toten Poeten schlüpfen, performen die Slammer ihre eigene Dichtung. Und das Publikum bestimmt den Sieger. 13 €. 20.30 Uhr. Studio, Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin-Wilmersdorf.
Sonntag, 8. Februar
eßkultur Lesung & Essen. „Märchenfrühstück im Beduinenzelt“. Michael Leese liest Märchen vor und berichtet von der traditionellen Lebensweise in einem Beduinenzelt. 15 €. 11 Uhr. Beduinenzelt, Takustraße 38-40, 14195 Berlin-Dahlem.
Haus der Berliner Festspiele Gespräch. „Gregor Gysi trifft ... Günter Wallraff“. Im Gespräch mit Gregor Gysi erzählt der Journalist und Buchautor Günter Wallraff von seinem Leben mit verschiedenen Identitäten, seinen Erfahrungen und Einsichten. 8 €. 11 Uhr. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.
Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Nordend Lesung. Tilmann Rammstedt – „Der Kaiser von China“. „Keith Stapperpfennig kommt aus einer einzigartigen Familie. Von der Mutter weiß er wenig, vom Vater gar nichts. Zusammen mit vier vermeintlichen Geschwistern wuchs er beim Großvater auf – mit immer neuen, immer jüngeren Großmüttern. In eine von ihnen hat Keith sich selbst verliebt. Zum Achtzigsten schenken die Enkel ihrem Großvater eine gemeinsame Reise an ein Ziel seiner Wahl. Als er sich China wünscht, will keiner ihn begleiten – am Ende bleibt es an Keith hängen. Der lehnt sich zum ersten Mal im Leben auf, verjubelt das Reisegeld und lässt den Großvater alleine ziehen. Doch dann bekommt Keith von der jüngsten Großmutter einen Anruf, sein Opa sei im Westerwald gestorben. Er muss eine Geschichte aus dem Hut zaubern, die den Geschwistern glaubhaft macht, die Reise habe stattgefunden – und erfindet sein eigenes China. Doch je weiter sich Keith in seine Lügen verstrickt, desto deutlicher wird, dass er nicht als Einziger die Unwahrheit sagt.“ (DuMont) 17 Uhr. Schönhauser Straße 32, 13158 Berlin-Pankow.
Montag, 9. Februar
Jüdisches Museum Lesung & Film. Carmen Renate Köper – „Zwischen Emigration und KZ – Fünf Leben“. „Carmen Renate Köper hat fünf Menschen in langen Gesprächen zu ihrem Leben während der Nazi-Zeit befragt. Alle fünf wurden verfolgt und haben dennoch trotz schwerster Umstände überlebt: Der Wiener Hermann Langbein bringt seine Odyssee vom spanischen Bürgerkrieg über die Zeit im KZ bis zum Zeugen im Auschwitzprozess ein. Victor Matejka landet als Bildungsfunktionär im ersten Transport in Dachau, wo er versucht, ein intellektuelles Leben zu retten. Der Ostpreuße und Arzt Bernhard Littwack und seine nichtjüdische Frau erleben Trennung und Verfolgung von Berlin über Spanien und das Lager Drancy und das KZ Blechhammer. Der große Schauspieler Karl Paryla rettet sich zunächst über das Theater der Emigranten in Zürich, wird Motor des legendären Scala-Theaters in der sowjetischen Zone von Wien und gibt schließlich in der DDR der schauspielerischen Kunst ihre Eigenständigkeit zurück. In Olmütz geboren, überlebt Trude Simonsohn Theresienstadt und Auschwitz. Die Jahre nach 1945 in Frankfurt empfindet sie als Pflicht, für alle zu reden, die dies nicht mehr können.“ (Edition Steinbauer) Außerdem liest die Autorin aus „Das kurze Leben der Sonja Okun. Geliebt – verlassen – vernichtet“. Mit Filmeinspielungen aus der Reihe „Erinnern für die Zukunft“. Eintritt frei. 19 Uhr. Auditorium, Erdgeschoss, Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg.
Schwartzsche Villa Lesebühne. „Autorenforum: Lesen – Zuhören – Diskutieren“. Vorlesen unveröffentlichter Texte. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Informationstelefon: 030-693 73 51. Kleiner Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.
Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. Walter Benjamin – „Deutsche Menschen. Eine Folge von Briefen“. Der Herausgeber Jörg Drews im Gespräch mit Momme Brodersen. Moderation: Erdmut Wizisla, Leiter des Walter Benjamin Archivs. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Dienstag, 10. Februar
Konfuzius-Institut Lesung. Ursula Krechel – „Shanghai fern von wo“. „Shanghai am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Für Tausende Juden ist es das letzte Schlupfloch, und sie kommen, ohne Visum, aber voller Hoffnung. Ursula Krechels Roman erzählt von Menschen, die versuchen, das Überleben zu lernen.“ (Jung und Jung) 18 Uhr. Freie Universität, Goßlerstraße 2-4, 14195 Berlin-Dahlem.
Literaturwerkstatt Lesung & Gespräch. Dieter M. Gräf – „Buch Vier“. „Der traumatische Beginn des neuen Jahrhunderts zieht sich durch diesen Band, der Poesie als zeitgenössische Kunstform positioniert. In vier Kapiteln, zwischen dem südostasiatischen Auftakt und dem amerikanischen Finale, wird die alte Welt – vornehmlich in Venedig, Rom und Vézelay – erkundet. Immer wieder geht es dabei auch um den Tod, von dem aus ein Leben neu ausgeleuchtet wird. So begegnet man dem Kunsthistoriker Winckelmann und dem Filmemacher Pasolini, dem linksradikalen Verleger Feltrinelli oder dem faschistischen Diktator Mussolini sowie der Black-Muslim-Ikone Malcolm X.“ (Frankfurter Verlagsanstalt) Moderation: Maike Albath, Literaturkritikerin. 5 / 3 €. 20 Uhr. Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Literaturforum im Brecht-Haus Gespräch im Rahmen der „Brecht-Tage 2009“. „Die Korrektur der Korrektur?“. Es sprechen Armin Petras und Wolfgang Engler. Moderation: Holger Teschke und Harald Müller. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Lehmanns Fachbuchhandlung Lesung. Sabine Thiesler – „Die Totengräberin“. „Magda und Johannes haben sich mit ihrem Haus in der Toskana einen Traum erfüllt. Sie verbringen dort jedes Jahr mehrere Wochen und sind im Dorf bei den Einheimischen gut integriert. – Doch in diesem Sommer ist alles anders: Magda fährt allein voraus und wartet auf ihren Mann, der ein paar Tage später aus Berlin nachkommen will. Sie weiß, dass er die Zeit bei Carolina, seiner Geliebten, verbringt. Magda ist nicht mehr bereit, dies zu ertragen. Johannes hat ihre Liebe zerstört, und jetzt ist die Zeit ihrer Rache gekommen. Sie geht ihren mörderischen Plan immer wieder in allen Einzelheiten durch und empfindet dabei unglaubliche Ruhe und tiefe Zufriedenheit.“ (Heyne) 6 €. 20.15 Uhr. Hardenbergstraße 5, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Buchhändlerkeller Lesung & Musik. Novalis – „Hymnen an die Nacht“. „Novalis’ Gedichte sind tiefe und lichte Zeugnisse einer Geisteserotik. Denn an nichts litt dieser Dichter mehr als an der Vorstellung, ‚getrennt’ zu sein, der Vereinigung entfremdet. Getrennt von der kindlichen, früh verstorbenen Geliebten Sophie von Kühn. Vereinigt mit dem Geist der Verstorbenen. Entfremdet durch kritische Einsicht in die ‚wahren Verhältnisse’.“ (Anaconda) Es liest Paul Sonderegger. Musik: Scott Curry spielt Nocturnes und Nachtstücke der Romantik. 10 / 8 €. 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Mittwoch, 11. Februar
Restaurant Tapas y más Lesung. Jan Eik – „Verschlusssache. Die größten Geheimnisse der DDR“. „Grubenunglücke und gesunkene Schiffe. Theaterskandale und verschwundene Fernsehlieblinge. Leipziger Beat-Revolte und Sophia Loren im Berliner Ensemble. Aber auch Politisches: Ein Außenminister wird als Spion enttarnt, und ein Überläufer aus dem Westen plaudert bei der Stasi. Dazu die private Reise eines Bundeskanzlers mit seiner Gattin nach Dresden. Schlagzeilen, die man zur Zeit des Geschehens in der DDR-Presse und zum Teil auch in den Journalen des Westens vergeblich gesucht hätte.“ (Das Neue Berlin) 15 Uhr. Neue Grünstraße 18, 10179 Berlin-Mitte.
Literarisches Colloquium Gespräch. „Was ist beim Übersetzen wirklich schwierig?“ Georg Witte und Marie Luise Knott im Gespräch mit Burkhart Kroeber, der in diesem Winter die August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung bekleidet. Kroeber erläutert zum öffentlichen Abschluss seines Seminars Beispiele aus Texten von Umberto Eco, Italo Calvino sowie Fruttero & Lucentini. 6 / 4 €. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.
Lettrétage Lesung. „Ulf Stolterfoht und Georgi Gospodinov“. Die beiden Autoren lesen aus ihren Texten. 5 €. 20 Uhr. Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.
Berliner Ensemble Lesung. Iris Berben – „Frauen bewegen die Welt“. „Das Buch erzählt von 25 Frauen unserer Zeit, die die Welt verändert haben. Es sind Frauen, die an einem bestimmten Punkt ihres Lebens Stellung bezogen und gesagt haben: So nicht! Frauen, die nicht wegsehen, wenn Unrecht geschieht. Frauen, die sich stark machen für andere. Frauen im Kampf gegen Leid, Armut und Ungleichheit. Sie haben viel gewagt – manche von ihnen unter Lebensgefahr – und viel gewonnen.“ (Droemer) 15 / 7 €. 20 Uhr. Bertolt Brecht Platz 1, 10117 Berlin-Mitte.
Literaturwerkstatt Lesung & Gespräch. Pawel Huelle – „Castorp“. „Im Oktober 1904 kommt Hans Castorp aus dem großstädtischen Hamburg nach Danzig, um dort Schiffsbau zu studieren. Die Stadt zieht den knapp Zwanzigjährigen sofort in ihren Bann. Bald schon verliebt er sich in eine junge Polin aus dem benachbarten Zoppot, die allerdings in eine Affäre mit einem russischen Offizier verwickelt ist, in die auch Castorp hineingezogen wird. Die Studiendisziplin kommt ihm abhanden, seine Moral lockert sich bedenklich. Wanda aber ist unerreichbar und wird nicht erreichbarer, als der Offizier einem Attentat zum Opfer fällt. Castorps Gefühlsverwirrung steigert sich immer mehr. Er flüchtet sich zu einem polnischen Psychiater und in die Lektüre Schopenhauers und kehrt am Ende bereichert und gereift, gestärkt durch eine erste, wenn auch unerfüllt gebliebene Liebe, nach Hamburg zurück.“ (dtv) Außerdem liest der Autor aus anderen Texten. Moderation: Dr. Olaf Kühl. Eintritt frei. 20 Uhr. Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Donnerstag, 12. Februar
Bürgerhaus Grünau Lesung. Hartmut Reiber – „Grüß den Brecht. Das Leben der Margarete Steffin“. „‚Grete war der edelste Mensch, den man sich denken kann, eine große Person und für mich eine Lehrerin’, schrieb Brecht nach ihrem Tod und nennt sie ‚unersetzlich’. Sie war Geliebte und Mitarbeiterin in der Zeit des Exils. In den Stücken, die bis zu ihrem Tode entstehen, ist sie als Mitarbeiterin genannt.“ (Eulenspiegel Verlag) 19.30 Uhr. Regattastraße 141, 12527 Berlin-Grünau.
Literaturhaus Gespräch. „Karriere, Einfluss, Geld und Glück?“. Die Autorin Imke Elliesen-Kliefoth im Gespräch mit Elisabeth Ruge, Geschäftsführerin des Berlin Verlags. 5 / 2,50 €. 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.
Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. Jakob Hein – „Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht“. Moderation: Michael Opitz. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Literaturwerkstatt Gespräch. „Zwischen Europa und etwas anderem – Poesie aus der Ukraine“. Mit den ukrainischen Lyrikern Mykola Rjabtschuk, Juri Andruchowytsch und Serhij Zhadan. Moderation: Katharina Raabe, Lektorin für osteuropäische Literaturen. 5 / 3 €. 20 Uhr. Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Buchhändlerkeller Lesung. Alina Bronsky – „Scherbenpark“. „In diesem sehr heißen Sommer ist Sascha siebzehn, und sie hat nur zwei Träume: Sie will ihrer Mutter ein Buch schreiben, und sie will Vadim töten.“ (Kiepenheuer & Witsch) 3 €. 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Freitag, 13. Februar
eßkultur Lesung & Essen. „Bis zur Spitze des Mount Everest – Hommage an George H. Leigh Mallory und Andrew C. Irvine“. Paul Sonderegger liest aus „Die Besteigung von 1924“ von E.F. Norton und anderen Texten. Dazu serviert eßkultur ein Glas Sekt gegen die Höhenangst, Leberpastete und Sardinen, Hammelbraten mit wildem Grünkram sowie Ingwerknusperchen mit Obstmus. 29 €. 16 Uhr. Museen Dahlem, Takusstraße 38-40, 14195 Berlin-Dahlem.
Museum Neukölln Lesung. Lingyuan Luo – „Nachtschwimmen im Rhein“. „Im Mittelpunkt stehen meist junge Frauen, die aus China nach Deutschland gekommen sind, um ihren Träumen ein wenig näher zu kommen und womöglich ihr Glück zu machen, vielleicht auch mit Hilfe der Männer, die ihnen begegnen. Es geht um ihre Sehnsucht nach Liebe in einer fremden Kultur, um die Integration in ein zunächst fremdes und kaltes Land, aber auch um Erotik, Vertrauen, Freiheit und Lust. Die Konflikte sind heftig und manchmal gewaltsam, aber der Glaube an die Möglichkeit des Glücks wird nie aufgegeben.“ (dtv) 3 / 2 €. 19.30 Uhr. Ganghofer Straße 3, Berlin-Neukölln.
Literaturhaus Lesung. Joachim Walther – „Himmelsbrück“. „Mittsommernacht. Ostberlin, Anfang der 80er Jahre, die bleierne Zeit in der DDR. Ein Mann, eine Frau, Matti und Ria. Als sie sich begegnen, ist er Ende dreißig, sie Anfang zwanzig. Er eben getrennt, sie frisch verlassen. Eine außergewöhnliche Liebe beginnt. Für ihr Glück wollen sie einen geschützten Ort finden, einen Schutzraum vor den Zumutungen des Staates, der Matti, den Underground-Künstler und Galeristen, kontrolliert und Ria beargwöhnt. Weit weg von der Halbstadt Berlin, in Mecklenburg, nahe dem Dorf Himmelsbrück, entdecken sie ein abgelegenes Bauernhaus: Rückzugsort, Paradiesort, letzte Idylle und Laboratorium ihres Liebesexperimentes zu zweit. Doch dann ist eine Dritte im Bunde: Rias Freundin Lilith, die nächtliche Dunkle. Ein Vierter kommt hinzu: Rias ehemaliger Freund Samos, der strahlende Blonde. Und schon bekommt das Glück Risse, wie das Land DDR, das unaufhaltsam seinem Ende entgegentaumelt.“ (Mitteldeutscher Verlag) 5 / 3 €. 20 Uhr. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.
Samstag, 14. Februar
eßkultur Lesung & Essen. „In 80 Tagen um die Welt: Yokohama und San Francisco“. Es liest Paul Sonderegger aus Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“. Dazu serviert eßkultur Speisen aus dem Roman. 17 €. 16 Uhr. Museen Dahlem, Lansstraße 8, 14195 Berlin-Dahlem.
Sonntag, 15. Februar
eßkultur Lesung & Essen. „Märchenfrühstück im Beduinenzelt mit Sofamobile“. Mit orientalische Köstlichkeiten, die eßkultur serviert. 15 €. 11 Uhr. Beduinenzelt, Takustraße 38-40, 14195 Berlin-Dahlem.
Literaturhaus Lesung & Musik. „Schlage die Trommel und fürchte dich nicht“. Oliver Steller liest und singt Gedichte von Heinrich Heine. 12 / 9 €. 19 Uhr. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.
Montag, 16. Februar
Kino Babylon Lesung. Damon Galgut – „Der Betrüger“. „Als Adam Napier ein verlassenes Haus am Rand eines staubigen südafrikanischen Kaffs bezieht, hofft er dort auf einen Neuanfang. Nach dem Verlust seines Jobs und seines Zuhauses in Kapstadt will er hier als Dichter zu seinem wahren Selbst finden. Doch schon bald verliert er sich in der scheinbar Zeit und Welt entrückten Ödnis. Erst als er Kenneth Canning trifft, einen ehemaligen Mitschüler, kommt wieder Leben in Adams Alltag. Und er gerät in den Bann von Cannings eigenartiger Welt.“ (Manhattan) Auf Englisch. Deutsche Textpassagen: Edgar Selge. 12 / 9 €. 19 Uhr. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.
Jüdisches Museum Buchvorstellung & Diskussion. Nejusch – „Das Glück hat mich umarmt“. „Im Mittelpunkt des Briefromans steht die Annäherung einer jüdischen Frau an ihre Familie und an ihren nichtjüdischen Brieffreund. Die zunächst offen und zugewandt wirkenden, dann immer mehr ins Zögern geratenden Mitteilungen zeigen, wie beide Seiten der nach dem Ende der Shoah beziehungsweise nach dem Ende des Dritten Reiches in Deutschland Geborenen auf unterschiedliche Weise von der Vergangenheit ihrer Familien geprägt sind – durch Scham, Angstabwehr, Zorn und Widerstand. Der Roman ist ein Versuch der Hinwendung. Die jüdische Frau ringt um einen offenen Austausch beider Seiten und zugleich um das Durchbrechen des innerfamiliären Schweigens ihrer polnisch-jüdischen Familie.“ (Lichtig Verlag) In Anwesenheit der Autorin liest der Schauspieler Guenter Hanke. Anschließend diskutieren die Autorin, Hella Goldfein und Psychoanalytiker Jürgen Müller-Hohagen über „Die Nachwirkungen des Völkermords an den Juden auf die Familien der Opfer und Täter“. Moderation: Shelly Kupferberg, radiomultikulti rbb. Eintritt frei. 19 Uhr. Auditorium, Erdgeschoss, Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg.
Schwartzsche Villa Lesebühne. „Autorenforum: Lesen – Zuhören – Diskutieren“. Vorlesen unveröffentlichter Texte. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Informationstelefon: 030-693 73 51. Kleiner Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.
Dienstag, 17. Februar
Friedrich-Ebert-Stiftung Diskussion. „Das Fremde und das Eigene – Der lange Weg der Migration in die deutsche Gegenwartsliteratur“. Mit Meral Cerci, Leiterin zahlreicher Forschungsprojekte zum Thema Interkultur; Prof. Dr. Norbert Dittmar, Germanist, Deutsch als Fremdsprache; dem Autor Zafer ªenocak und Imre Török, Schriftsteller und Bundesvorsitzender des VS-Verband der Schriftsteller in der ver.di. Moderation: Eckhardt Barthel, MdB a.D. und ehemaliger kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Eintritt frei. 17 Uhr. Anmeldung erbeten unter E-Mail: forum.gr@fes.de. Hiroshimastraße 17, 10785 Berlin-Tiergarten.
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Stalinismus Lesung. Christhard Läpple – „Verrat verjährt nicht. Lebensgeschichten aus einem einst geteilten Land“. „Sieben Menschen, sieben Schicksale. Als der Kalte Krieg heiß war, kämpften sie an unsichtbarer Front. Ihre Waffen: Vertrauen, Verführung, Verrat. Als die Mauer in Deutschland fiel, war nichts mehr wie es war. Ihr Doppelleben verfolgt sie weiter, bis heute. Die Geschichten öffnen einen unverstellten Blick auf die Stasi-Herrschaft und ihre Durchdringung der Gesellschaft bis in privateste Bereiche. Es geht um Täter, Opfer und geopferte Täter, um unerkannten Verrat in nächster Nähe.“ (Hoffmann und Campe) 19 Uhr. Nikolaikirchplatz 5-7, 10178 Berlin-Mitte.
Friedrich-Ebert-Stiftung Lesung & Gespräch. Es lesen und sprechen die Autoren Sherko Fatah, Terézia Mora, Zafer ªenocak und Michael Wildenhain. Moderation: Thomas Wohlfahrt, Literaturwerkstatt Berlin. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Anmeldung erbeten unter E-Mail: forum.gr@fes.de. Hiroshimastraße 17, 10785 Berlin-Tiergarten.
Landesvertretung Schleswig-Holstein Lesung & Gespräch. Jan Christophersen – „Schneetage“. „Jahreswechsel 1978/79. Über Norddeutschland tobt ein Schneesturm, von dem die Menschen bis heute erzählen. In einem nordfriesischen Dorf an der deutsch-dänischen Grenze bricht Paul Tamm, der Wirt des ‚Grenzkrugs’, plötzlich zusammen. Es beginnen ungewisse Tage, in denen Pauls Ziehsohn Jannis sich an die vergangenen gemeinsamen Jahrzehnte erinnert: wie er selbst nach dem Zweiten Weltkrieg als kleiner Junge in die Familie kam, wie Paul aus dem Lager zurückkehrte, zunächst beim Wiederaufbau der Gastwirtschaft half und sich später immer mehr von der Familie entfernte. Bei Pauls Jagd nach den Spuren einer versunkenen Stadt im Watt begleitet ihn Jannis, der dabei auf die Geschichte eines englischen Soldaten stößt. Auf geheimnisvolle Weise scheint diese mit Jannis Herkunft verknüpft zu sein. In den dramatischen Tagen der Schneekatastrophe führt Pauls Suche schließlich zu einem Ergebnis, das Jannis nach all den Jahren vor eine Entscheidung stellt.“ (mareverlag) Moderation: Kristof Magnusson. Eintritt frei. 20 Uhr. Anmeldung erforderlich unter E-Mail: veranstal-tung@lv.landsh.de mit dem Stichwort: LCB. In den Ministergärten 8, 10117 Berlin-Mitte.
Festsaal Kreuzberg Lesung. Rocko Schamoni – „Sternstunden der Bedeutungslosigkeit“. „Der Dorfpunk ist ein Stadtbewohner geworden. Kein glücklicher allerdings. Ein Kunststudent, der die Kunst hasst: arm, arbeitslos, überflüssig. Nachts zieht er auf dem Hamburger Kiez durch die Kneipen, tagsüber schlägt er verkatert die Zeit tot, schreibt Gedichte oder geht zum Psychologen – das Leben ist für ihn eine Beleidigung! Seine einzige Hoffnung ist die Frau von gegenüber, die ihm beängstigend schöne Augen macht. Doch als es schließlich funkt, ergreift er die Flucht und geht mit einer drittklassigen Rockband auf Tournee. Blöd nur: Als Roadie hat er bei den Groupies kaum Chancen.“ (DuMont) 20 Uhr. Skalitzer Straße 130, 10999 Berlin-Kreuzberg.
Krimibuchhandlung totsicher Lesung. „Mord von zarter Hand“. Die Schauspielerin Gabriela Zorn liest Kriminalgeschichten über Giftmorde. 4 €. 20 Uhr. Winsstraße 16, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.
Literaturforum im Brecht-Haus Gespräch im Rahmen der „Brecht-Tage 2009“. „Die Mühen des Mythos“. Es sprechen Frank Castorf und Theodoros Terzopoulos. Moderation: Frank Raddatz und Harald Müller. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Buchhändlerkeller Film. „20. Todestag von Thomas Bernhard“. Jürgen Tomm präsentiert Filmporträts und Fernsehinterviews von Bernhard. 5 / 3 €. 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Mittwoch, 18. Februar
Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde Lesung. Klaus Höpcke – „Über linke Heimatliebe“. „In Cuxhaven kam er am 27. November 1933 zur Welt. Ein Jahr, an das man sich gemeinhin in Deutschland nicht besonders gern erinnert. Bei Höpcke sollte man es schon. Der studierte Journalist hat nie Zweifel aufkommen lassen, wo er politisch stand. Mit dieser Geradlinigkeit machte er sich stets angreifbar – aber auch berechenbar. Das dokumentiert er auch in seinen Beiträgen, die aus unterschiedlichen Anlässen in den letzten Jahren entstanden.“ (edition ost) 18.30 Uhr. Weitlingstraße 89, 10317 Berlin-Lichtenberg.
Lettrétage Lesung. Ismet Elci – „Der rosarote Fahrstuhl“. 5 €. 20 Uhr. Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.
Literaturhaus Lesung. László Márton – „Das Versteck der Minerva“. „Die Aufregung rund um die berühmte Sonnenfinsternis von 1844 vereitelt, dass der alte Dichter und Revolutionär Johann B. von einem ungarischen Gesandten aus seiner lebenslangen Verbannung in Linz befreit wird. Er wird ganz einfach vergessen, und mit ihm stirbt Minerva, die Göttin der Weisheit, die sich als Gehirntumor in seinem Kopf eingenistet hat. Bereits in jungen Jahren hegt der ungarische Aufklärer Sympathien für die Ideale der Französischen Revolution und wird in eine unterirdische Höhle – dem Versteck Minervas – geführt, um die verborgene Weisheit zu treffen. Tatsächlich handelt es sich um eine republikanische Verschwörung, die zu seiner Internierung in der Festung Kufstein führt. Dort macht er die Bekanntschaft mit dem späteren Außenminister Napoleons, Maret. Für jenen wird er Jahre später die ‚Schönbrunner Proklamation’, den Aufruf an die Ungarn zur Abtrennung von Österreich verfassen. Was zu weiterer Einkerkerung und 30-jähriger Verbannung in Linz führt.“ (Folio Verlag) 5 / 3 €. 20 Uhr. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.
Literarisches Colloquium Lesung. Zoran Drvenkar – „sorry“. „Sie sind seine Opfer. Er macht sie zu Tätern. Vier Freunde folgen einem scheinbar harmlosen Auftrag und stehen plötzlich einer grauenvoll zugerichteten Leiche gegenüber. Er zwingt sie, sich in seinem Namen bei dem Opfer zu entschuldigen. Als sie darauf eingehen, nimmt ein unvorstellbar perfides und grausames Spiel seinen Lauf.“ (Ullstein) Moderation: Maike Albath. 6 / 4 €. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.
Literaturforum im Brecht-Haus Diskussion. „Biographie versus Werk“. „Endlich einer aus dem Osten!“ titelte die „FAZ“ im Juni. Anlass war ein Artikel von Werner Liersch, demzufolge Erwin Strittmatter im 2. Weltkrieg zu einer Einheit gehörte, die der SS zugeordnet und an mehreren Massakern beteiligt war. Hat Strittmatter seine Vergangenheit geschönt? Was wusste die Parteiführung? Ein Beleg für den „verordneten Antifaschismus“ in der DDR? – Ein heftiger Streit ist entbrannt, der an die Debatte um Günter Grass’ Zeit bei der Waffen-SS erinnert. Doch sind Schriftsteller verpflichtet, ihre Biographie preiszugeben? Und wie stehen wir zur Vergangenheit? Es diskutieren Bernd-Rainer Barth, Ralph Klein, Annette Leo und Dieter Schlenstedt. Moderation: Jörg Sundermeier. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Donnerstag, 19. Februar
Bibliothek am Wasserturm Lesung. Claudia Rusch – „Aufbau Ost. Unterwegs zwischen Zinnowitz und Zwickau“. „Claudia Rusch war zwischen Zinnowitz und Zwickau unterwegs, sie hat in allen 15 ehemaligen DDR-Bezirken von Rostock bis Gera Geschichten gefunden, die eine neue Realität erzählen, ohne die alte zu vergessen: Von Zonenrandgebieten, Flucht über die Ostsee, ‚Hamwa nich jewußt’ und veränderte Alltagsgewohnheiten über Gewinner und Verlierer der Wende bis hin zu einer Liebeserklärung an Berlin, ihre Stadt, die nur deshalb so wild und bunt ist, weil sich alles ständig verändert – und weil Ost und West hier wirklich zusammenkommen.“ (S. Fischer) 5 / 3 €. 19 Uhr. Prenzlauer Allee 227, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.
Instituto Cervantes Lesung im Rahmen der Ausstellung „Ich habe nicht gewartet. Ich habe gelebt“. Fernando Bellón – „Renau. Eine Biographie“. Auf Spanisch und Deutsch. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Rosenstraße 18-19, 10178 Berlin-Mitte.
Akademie der Künste Lesung & Gespräch. Ulrike Draesner – „berührte orte“. „Kluge Beobachtung, der Mut, sich Fremdem zu öffnen, gehören dafür ebenso zum Handwerkszeug wie der findige Umgang mit Sprache und Dichtungstradition. Auch Städte, die dem gemeinen Mitteleuropäer näher zu sein scheinen, kartografiert der Gedichtband: Mit Lessings Wald und Brechts Dänemark wird der leidigen, glückvollen Beziehung von Ort und Wort nachgeforscht. Doch wer vom Reisen spricht, darf die Bewegungslosigkeit nicht verschweigen: inmitten der ‚berührten orte’ findet sich eine Hymne an den Bürodrehstuhl.“ (Luchterhand) Die Lyrikerin im Gespräch mit Nico Bleutge. 5 / 3 €. 20 Uhr. Plenarsaal, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte.
Literaturhaus Lesung & Musik. „Ansichten und Stimmen aus Italien“. Elisabetta Abbondanza liest aus „Qualcosa / Etwas“ und aus „In fuga restare“. Auf Italienisch. Deutsche Textpassagen: Elettra de Salvo, Schauspielerin. Zudem liest Bettina Hartz das Kapitel „Rom“ aus ihrem Band „Altfundland“. Musik: Yvonne Grünwald am Akkordeon. 5 / 3 €. 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.
Literarisches Colloquium Lesung. „Neue Prosa aus Schweden“. Es lesen Lotta Lotass aus ihrem Roman „Dritte Fluggeschwindigkeit“ und Jonas Hassen Khemiri aus „Das Kamel ohne Höcker“ und aus „Montecore, ein Tiger auf zwei Beinen“. Moderation: Christian Döring. 6 / 4 €. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.
Literaturforum im Brecht-Haus Buchvorstellung & Gespräch. Klaus Theweleit – „Jimi Hendrix. Eine Biographie“. „Für die New York Times war er ‚der schwarze Elvis Presley’, für Musikerkollegen wie Miles Davis und Eric Clapton eine Quelle der Inspiration. Als er beim Woodstock-Festival 1969 die US-Nationalhymne elektronisch erhöhte, wurde das der Abgesang auf den amerikanischen Traum und zugleich seine Neubegründung. James Marshall Hendrix, geboren 1942 in Seattle, war einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Er veröffentlichte zu Lebzeiten nur fünf offizielle Alben, doch sein innovatives und experimentelles Gitarrenspiel prägte die Rockgeschichte.“ (Rowohlt Berlin) Der Autor im Gespräch mit Thomas Groß. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Buchhändlerkeller Lesung. Hans Christoph Buch – „Sansibar Blues oder Wie ich Livingstone fand“. „Nach dem frühen Tod ihres Mannes lebte Salme in Hamburg und später in Berlin, wo sie als exotische Kuriosität bestaunt und von Bismarck als Faustpfand benutzt wurde in einem diplomatischen Ränkespiel, das zur Einverleibung Sansibars ins deutsche Kolonialreich führte. 1890 trat Bismarcks Nachfolger Caprivi die strategisch bedeutsame Insel vor der Küste Ostafrikas im Austausch gegen Helgoland an Großbritannien ab. Nach der Entlassung in die Unabhängigkeit 1964 wurde Sansibar zum Schauplatz einer blutigen Revolution, die mit der Anerkennung der DDR begann und mit der Ermordung oder Vertreibung der hier seit Jahrhunderten ansässigen Araber endete: Ein rassistisches Massaker und zugleich eine späte Rache für die Greuel der Sklaverei – eine mörderische Verschwörung, bei der die Stasi, aber auch der CIA, Kuba und China ihre Hände im schmutzigen Spiel hatten.“ (Eichborn) 3 €. 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Freitag, 20. Februar
Auswärtiges Amt Lesung. Claudia Ott – „Gold auf Lapislazuli. Die 100 schönsten Liebesgedichte des Orients“. „Claudia Otts Anthologie versammelt Gedichte aus drei Jahrtausenden und aus verschiedenen Kulturen und Sprachen: von Babylon und Ägypten über die kunstvolle Liebesdichtung des islamischen Mittelalters bis zur Gegenwart, von al-Andalus im Westen bis zum Indus im Osten.“ (C.H. Beck) Eintritt frei. 19 Uhr. Lichthof, Werderscher Markt 1, 10117 Berlin-Mitte.
Literaturhaus Lesung. Thomas Meinecke – „Jungfrau“. „Lässt sich erotische Annäherung auch im Sinn einer Asymptote vollziehen? Lothar erforscht das gemeinsame Werk des Theologen Hans Urs von Balthasar und seiner legendären Amica, der Ärztin und Mystikerin Adrienne von Speyr. Er glaubt sich einem unglaublichen Liebesdrama auf der Spur. Und Lothar selbst, ein von den Theaterwissenschaften zur katholischen Theologie sowie zu sexueller Enthaltsamkeit konvertierter Student, gerät zunehmend in Gewissenskonflikte mit seiner hoch und heilig gelobten Haltung: Das Charisma der Klavierspielerin Mary Lou stellt ihn vor Versuchung und Versagung.“ (Suhrkamp) 5 / 3 €. 20 Uhr. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.
Literaturhaus Lesung & Gespräch. „Suchers Leidenschaften: Rainer Maria Rilke“. Mit Angela Winkler und C. Bernd Sucher. 12 / 8 €. 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.
Samstag, 21. Februar
eßkultur Lesung & Essen. „In 80 Tagen um die Welt: Sioux und Chicago“. Es liest Paul Sonderegger aus Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“. Dazu serviert eßkultur Speisen aus dem Roman. 17 / 12 €. 16 Uhr. Museen Dahlem, Lansstraße 8, 14195 Berlin-Dahlem.
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Lesung. Florian Werner – „Die Kuh. Leben, Werk und Wirkung“. „In unserem Leben ist sie allgegenwärtig – als Werbeträgerin, als Gegenstand der Forschung und der Dichtung, als Brotbelag, als Glücksbringer und Spielzeug. Sie wird als heilig verehrt oder für blöd befunden, nur gleichgültig ist sie uns nie: Nach bald 10.000 Jahren Zusammenleben ist uns das geheimnisvolle Rindviech noch immer ein Rätsel. Anhand von Anekdoten, Kuriositäten und überraschenden Funden präsentiert Florian Werner die Kulturgeschichte der Kuh.“ (Nagel & Kimche) 21 Uhr. Linienstraße 227, 10178 Berlin-Mitte.
Literaturhaus Lesung & Musik. „Else Lasker-Schüler. Die kreisende Weltfabrik. Eine jüdische Dichterin in Berlin“. Es liest Blanche Kommerell. Musik: Tilmann Dehnhard an der Flöte. 12 / 8 €. 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.
Lettrétage Lesung. „Fühlendes Auge, sprechende Hand“. Denis Abrahams liest aktuelle Lyrik von Luise Boege, Nora Bossong, Tom Bresemann, Lars Arvid Brischke, Ann Cotten, Dieter M. Gräf, Greta Granderath, Alexander Gumz, Philip Maroldt, Katrin Marie Merten, Nikola Richter, Angela Sanmann, Björn Schäfer und von Thien Tran. Mit Simultangebärdendolmetscher. 5 €. 20 Uhr. Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.
Sonntag, 22. Februar
eßkultur Lesung & Essen. „Märchenfrühstück im Beduinenzelt“. Michael Leese liest Märchen vor und berichtet von der traditionellen Lebensweise in einem Beduinenzelt. 15 €. 11 Uhr. Beduinenzelt, Takustraße 38-40, 14195 Berlin-Dahlem.
Berliner Ensemble Gespräch. „Finanz- und Globalisierungskrise“. Rüdiger Safranski im Gespräch mit Frank A. Meyer. 11 Uhr. Bertolt Brecht Platz 1, 10117 Berlin-Mitte.
Schaubühne am Lehniner Platz Lesung & Gespräch. Slavenka Drakulic – „Leben spenden. Was Menschen dazu bewegt, Gutes zu tun“. „Im September 2004 musste sich Slavenka Drakuliæ in den USA einer Nierentransplantation unterziehen. Es war nicht ihre erste. Das Besondere daran: Die Niere stammte nicht von einem verstorbenen oder verwandten, sondern von einem freiwilligen, anonymen Spender, der noch lebt. In ihrem Buch geht Slavenka Drakulic der zentralen Frage nach, die eine so genannte Lebendspende aufwirft: Warum riskieren Menschen ihre Gesundheit? Ist es purer Altruismus? Wie gehen Spender und Empfänger damit um? Im Gespräch mit Christine, ihrer eigenen, ursprünglich anonym bleiben wollenden Spenderin, und anderen zeichnet die Autorin ein vielschichtiges und komplexes Bild von Menschen, die ein humanes Gewissen besitzen und sich zu einer Organspende entschließen.“ (Zsolnay) In Anwesenheit der Autorin liest Eva Meckbach. Anschließend die Autorin im Gespräch mit Carolin Emcke. 2,50 € / Eintritt frei. 12 Uhr. Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin-Wilmersdorf.
Haus der Kulturen der Welt Lesung im Rahmen des Festivals „1989 und die Welt“. Jorge Volpi – „Zeit der Asche“. „Im Wirbel der Weltgeschichte überlagern sich drei Frauenschicksale. Eine sowjetische Biologin bezeugt aus nächster Nähe den Zusammenbruch des Kommunismus und den Tod ihrer Tochter. Am anderen Ende der Welt hat eine amerikanische Ökonomin mit ihrem skrupellosen Mann und ihrer globalisierungskritischen Schwester zu kämpfen. Und schließlich ist da eine begnadete Computerwissenschaftlerin, entschlossen, das Geheimnis der Intelligenz zu lüften. Alle drei finden sich im Fadenkreuz eines sonderbaren Söldners wieder ...“ (Klett-Cotta) Eintritt frei. 14 Uhr. John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin-Tiergarten.
Georg Kolbe Museum Lesung. „‚Nur eine Rose als Stütze“ – Hilde Domin. Eine Femmage zum dritten Todestag der Dichterin“. Es liest Ilona Scheidle. 10 €. 17.30 Uhr. Sensburger Allee 25, 14055 Berlin-Charlottenburg.
Schwartzsche Villa Lesung & Musik. „Parole Kästner: Von Staubsaugerballaden und einzinkigen Gabeln“. Rosemarie Heinze und Christian Zacker lesen und singen Gedichte, Prosa und Chansons von Erich Kästner. 13 / 10 €. 20 Uhr. Großer Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.
Montag, 23. Februar
Schwartzsche Villa Lesebühne. „Autorenforum: Lesen – Zuhören – Diskutieren“. Vorlesen unveröffentlichter Texte. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Informationstelefon: 030-693 73 51. Kleiner Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.
Quatsch Comedy Club Buchvorstellung. Thomas Hermanns – „Für immer d.i.s.c.o.“ „Thomas Hermanns ist ein Kind der Disco-Ära und kennt das Phänomen Disco wie kein zweiter. Schon 1977, als ‚Saturday Night Fever’ herauskam, stand er in seinem Jugendzimmer in Nürnberg-Langwasser unter den Postern von John Travolta, Abba und Amanda Lear und träumte davon, einmal im Studio 54 mit Bianca Jagger und Andy Warhol den Hustle tanzen zu dürfen. Hier beschreibt er sein doppeltes Coming-out als Mensch und Disco-Fan, den Soundtrack seiner Jugend.“ (Argon Verlag) 24,50 / 19,50 €. 20 Uhr. Friedrichstraße 107, 10117 Berlin-Mitte.
Kino Babylon Lesung. Andrew Davidson – „Gargoyle“. „Ein Mann fährt eine dunkle Straße entlang, als er plötzlich geblendet wird, sein Wagen in eine Schlucht stürzt und Feuer fängt. Er überlebt, wird mit schwersten Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert – und hat in den Wochen der Rekonvaleszenz nur einen Gedanken: wie er nach seiner Entlassung Selbstmord begehen kann. Doch da taucht eines Tages eine mysteriöse Frau an seinem Krankenbett auf, die schöne Marianne Engel, Bildhauerin beeindruckender Gargoyles. Sie behauptet, sie seien einst Liebende gewesen – vor siebenhundert Jahren in Deutschland, als sie eine Nonne war und er ein Söldner auf der Flucht. Ist diese Frau einfach verrückt? Oder ist sie der rettende Engel, der ihn aus seiner Verzweiflung und Todessehnsucht erlösen wird?“ (Bloomsbury) Auf Englisch. Deutsche Textpassagen: Heikko Deutschmann. 12 / 9 €. 20 Uhr. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.
Literaturforum im Brecht-Haus Gespräch. „Das blutige Spiel – Kriegsführung im 20. Jahrhundert“. Der Schriftsteller und Historiker Jörg Friedrich im Gespräch mit Paul Werner Wagner. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Dienstag, 24. Februar
VIA Lesung & Gespräch. Renatus Deckert (Hrsg.) – „Das erste Buch. Schriftsteller über ihr literarisches Debüt“. „Das erste Buch eines Autors ist sein Entrée in die Welt der Literatur.Welche Gedanken und Gefühle bewegen ihn beim Blick auf sein Debüt, dessen Erscheinen zwanzig, dreißig oder sogar fünfzig Jahre zurückliegt? Fast einhundert deutschsprachige Autoren – die Einflussreichen und die Stillen, die Erfolgreichen und die Exzentriker – beantworten diese Frage in persönlichen Texten.“ (Suhrkamp) Emine Sevgi Özdamar liest aus der Anthologie ihren Text. Einführung und Moderation: Renatus Deckert. 5 €. 19.30 Uhr. Anmeldung erbeten unter Telefon: 030-44 35 48 13. Schönhauser Allee 175, 10119 Berlin-Prenzlauer Berg.
Instituto Cervantes Gespräch. „Frauen in Grenzstationen – Gleichstellung aus Prinzip“. Es sprechen Soledad Pérez Rodríguez vom Instituto Andaluz de la Mujer, die Schriftstellerin Dr. Fanny Rubio, Christine Kurmeyer von der Zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Charité und Prof. Dr. Inge Stephan vom Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien. Moderation: Prof. Dr. Elisabeth de Sotelo. Auf Spanisch und Deutsch. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Rosenstraße 18-19, 10178 Berlin-Mitte.
Berliner Ensemble Lesung. John Banville – „Die See“. „Es ist Herbst an der Irischen See. Hierher an die Küste hat sich Max Morden zurückgezogen, um den Tod seiner geliebten Frau Anna zu verarbeiten. Als Kind hat er oft seine Ferien in dieser Gegend verbracht, und so beschwört er neben Erinnerungen an Anna auch jenen längst vergangenen Sommer wieder herauf, in dem er die unkonventionelle Familie Grace mit ihrem Zwillingspaar Myles und Chloe kennen gelernt hatte. Es waren verzauberte Tage erster erotischer Sehnsüchte und aufkeimender Liebe, die jedoch ein so jähes wie tragisches Ende fanden.“ (Goldmann) Es liest Bruno Ganz. 20 Uhr. Bertolt Brecht Platz 1, 10117 Berlin-Mitte.
Rotes Rathaus Lesung & Musik. „Die Lyrikpreisträger 2008“. Es lesen der Träger des Dresdner Lyrikpreises Christian Futscher, die Ernst-Meister-Preisträgerin Monika Rinck, der Peter-Huchel-Preisträger Ulf Stolterfoht, der Christian-Wagner-Preisträger Wulf Kirsten, die Joachim-Ringelnatz-Preisträgerin Barbara Köhler und die Adolf-Mejstrik-Ehrengabe für Lyrik der Deutschen Schillerstiftung Sylvia Geist. Musik: Natalia Pschenitschnikova. Eintritt frei. 20 Uhr. Anmeldung erbeten unter E-Mail: mail@literaturwerkstatt.org. Rathausstraße 15, 10178 Berlin-Mitte.
Kino Babylon Lesung. Martin Sonneborn – „Das Partei Buch. Wie man in Deutschland eine Partei gründet und die Macht übernimmt“. 10 / 8 €. 20 Uhr. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.
Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. Juri Andruchowytsch – „Geheimnis. Sieben Tage mit Egon Alt“. „Sieben Tage lang sprechen Egon Alt und Juri Andruchowytsch über Habsburg im Sowjetlook, über Bahnhöfe, Grenzpfähle und vergessene Träume, über verbotene Musik, Rekruten in der Roten Armee und die legendären Happenings der Performance-Gruppe BuBaBu.“ (Suhrkamp) Der Autor im Gespräch mit Jörg Magenau. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Lehmanns Fachbuchhandlung Buchvorstellung. Alexander von Schönburg – „Alles, was Sie schon immer über Könige wissen wollten, aber nie zu fragen wagten“. „Wie kommt es, dass nach dreihundert Jahren Aufklärung, nach all unseren Bemühungen, sämtliche Rätsel der Welt zu lösen, ausgerechnet das Königtum noch immer einen Zauber bewahrt hat, dem man sich selbst als eingefleischter Republikaner nicht entziehen kann? Alexander von Schönburg versucht dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Dabei erkundet er nicht nur das Wesen des Königtums – von den mythischen Figuren wie König Artus oder König David bis zu den Medien-Royals unserer Tage –, sondern beantwortet auch zahlreiche handfeste Fragen: Wie wird man König? Warum tragen Könige eigentlich Kronen? Und warum sollten Könige nicht allzu gescheit sein? Alexander von Schönburg kennt sich aus in der Welt der gekrönten Häupter – seine Frau ist eine Großnichte der Queen, auf seiner Hochzeit tanzte Königin Sophia von Spanien.“ (Rowohlt Berlin) 6 €. 20.15 Uhr. Hardenbergstraße 5, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Buchhändlerkeller Buchvorstellung. Eberhard Straub – „Die Furtwänglers“. „In seinem epischen Familienporträt breitet Eberhard Straub die Geschichte einer Familie vor uns aus, die aus dem Bauernstand kam und durch ihr Bildungsstreben in das gehobene Bürgertum aufstieg. Er schildert, wie sich die Welt des 19. Jahrhunderts allmählich auflöste, wie die Bohemiens und Bürger erst melancholisch, dann ratlos und schließlich überflüssig wurden. So berichtet Straub von Wilhelm Furtwänglers Versuch, sich ästhetisch über die finstere Zeit des Nationalsozialismus hinwegzuretten. Er zeichnet das Leben von Wilhelms Vater, dem großen Altphilologen Adolf Furtwängler, nach, der sich der Wissenschaft vom ‚schönen Menschen’ widmete, und erzählt von dessen Frau Anna Wendt, die ihre vielfältigen künstlerischen Talente nicht verwirklichen durfte und sich daher in alle nur erdenklichen Krankheiten flüchtete.“ (Siedler) 5 / 3 €. 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Mittwoch, 25. Februar
Georg Kolbe Museum Lesung. „Texte von Ernst Barlach und Alfred Kubin“. Es liest Armin Dallapiccola. 8 / 6 €. Sensburger Allee 25, 14055 Berlin-Charlottenburg.
Quatsch Comedy Club Lesung. Matthias Frings – „Der letzte Kommunist. Das traumhafte Leben des Ronald M. Schernikau“. „Im Sommer 1980 zieht Ronald M. Schernikau (1960-1991) nach Westberlin. Er ist eine Lichtgestalt der Literatur, Autor der provokanten ‚Kleinstadtnovelle’. Er stürzt sich ins Nachtleben, in die Welt der Cabarets, Saunen, Discos. Er trifft die Liebe seines Lebens. Unter seinen Freunden, die wie er die Welt erobern wollen, ist der junge Schauspieler Matthias Frings. Doch in einem Punkt unterscheidet sich Schernikau von den anderen: Er ist Kommunist. Zum Entsetzen seiner Freunde will er DDR-Bürger werden. Im Herbst 1989 erfüllt sich sein Lebenstraum. Doch wenige Wochen später fällt die Mauer.“ (Aufbau Verlag) Es lesen neben dem Autor, Bastian Trost und Astrid Meyerfeldt. Anwesend ist die Mutter Ellen Schernikau. Begrüßung: Thomas Hermanns. Moderation: Luzia Braun. 8 / 5 €. 20 Uhr. Friedrichstraße 107, 10117 Berlin-Mitte.
Literaturhaus Lesung & Film. Klaus Ferentschik – „Der Weltmaschinenroman“. „Ein biografischer Roman über die ‚Weltmaschine’ und deren Erbauer Franz Gsellmann. Über das rätselhafte Kunstwerk, ähnlich den Werken Marcel Duchamps und Jean Tinguelys. Eine Maschine, deren einzige Funktion darin besteht, Maschine zu sein, die Maschine spielt. Im Oktober 1958 sieht Franz Gsellmann (1910-1981) in einem Zeitungsartikel über die Weltausstellung die Abbildung des Atomiums. Der Landwirt, der in der Steiermark einen kleinen Hof betreibt, ist davon so fasziniert, dass er mit dem Zug nach Brüssel reist, sich das Atomium ansieht, am selben Abend zurückfährt und heimlich mit dem Bau einer Maschine beginnt, die später als ‚Weltmaschine’ bekannt wird. 1981 montiert er als letztes Teil ein großes, drehbares Fragezeichen, erklärt sein Werk für vollendet und stirbt.“ (Matthes & Seitz) In Anwesenheit des Autors liest Meike Schlüter. Zudem zeigt das Literaturhaus zwei Filme, die Franz Gsellmann und seine Maschine vorstellen. 5 / 3 €. 20 Uhr. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.
Donnerstag, 26. Februar
*** Achtung!!! Diese Veranstaltung entfällt! Voraussichtlich wird der Termin im Herbst nachgeholt. Die nächste Veranstaltung im Rahmen von „Europa literarisch: Irland“ findet am 17. März (St. Patrick's Day!) mit Hugo Hamilton statt. *** Vertretung der Europäischen Kommission Lesung & Gespräch im Rahmen von „Europa literarische: Griechenland“. Ioanna Karystiani – „Schwell“. „In ihrem Roman ‚Schwell’ (Wellen, die nicht von aktuellen Ereignissen herrühren und oft aus weit entfernten Meeresregionen kommen) berichtet Karystiani von den ‚liaisons dangereuses’ eines alten, trotzigen Kapitäns mit einem unheimlichen Geheimnis, seiner willensstarken Frau, seiner ewig geduldig liebenden Geliebten und der jungen Generation skrupelloser Geschäftsmanager.“ (Literaturwerkstatt Berlin) Moderation: Thomas Wohlfahrt, Literaturwerkstatt Berlin. Eintritt frei. 18 Uhr. Anmeldung erbeten bis zum 19. Februar unter E-Mail: comm-rep-ber-anmeldung@ec.europa.eu. Unter den Linden 78, 10117 Berlin-Mitte.
Ibero-Amerikanisches Institut Lesung. „‚Come en casa Borges’ – Bioy Casares und Borges: eine Leidenschaft fürs Schreiben“. Der argentinische Schriftsteller Adolfo Bioy Casares (1914-1999) ist in Deutschland vor allem als Freund von Jorge Luis Borges bekannt, mit dem er unter den Pseudonymen H. Bustos Domecq und B. Suárez Lynch unter anderem Kriminalromane verfasste. Diese und andere gemeinsam entstandene Texte sind das Resultat einer jahrelangen Freundschaft, von der die posthum erschienenen Tagebuchnotizen Bioy Casares’ Zeugnis geben. Darin zeigen sich beide Schriftsteller als belesene und bissige Kommentatoren von Texten und Autoren. Es liest und kommentiert der Schauspieler Hanns Zischler. 19 Uhr. Simón-Bolívar-Saal, Potsdamer Straße 37, 10785 Berlin-Tiergarten.
Friedrich-Ebert-Stiftung Lesung & Gespräch. Jenny Erpenbeck – „Heimsuchung“. „Ein Haus an einem märkischen See ist das Zentrum, fünfzehn Lebensläufe, Geschichten, Schicksale von den Zwanzigerjahren bis heute ranken sich darum. Das Haus und seine Bewohner erleben die Weimarer Republik, das Dritte Reich, den Krieg und dessen Ende, die DDR, die Wende und die Zeit der Nachwende.“ (Eichborn Berlin) 19.30 Uhr. Konferenzsaal, Hiroshimastraße 17, 10785 Berlin-Tiergarten.
Literarisches Colloquium Lesung & Gespräch im Rahmen des „Studio LCB“. Sibylle Lewitscharoff – „Apostoloff“. „Zwei Schwestern. Die eine auf der Rückbank, die andere auf dem Beifahrersitz, die eine scharfzüngig und kampflustig, die andere nachsichtig und höflich: Sie sind unterwegs im heutigen Bulgarien. Auf der ersten Hälfte ihrer Reise waren sie Teil eines prächtigen Limousinenkonvois, der die Leichen von 19 Exilbulgaren – in den Vierzigern von Sofia nach Stuttgart ausgewandert – in ihre alte Heimat überführte. Darunter der frühverstorbene Vater der Schwestern. Jetzt sind sie Touristinnen, chauffiert vom langmütigen Rumen Apostoloff. Er möchte den beiden die Schätze seines Landes zeigen, die Keramik mit Pfauenaugendekor (dessen Kobaltblau giftig ist), die Schwarzmeerküste (komplett versaut), die Architektur (ein Verbrechen des 20. Jahrhunderts). Die Jüngere, die Erzählerin, spuckt Gift und Galle.“ (Suhrkamp) Außerdem liest Juli Zeh aus „Corpus delicti“. Die Autorinnen im Gespräch mit Ijoma Mangold, Literaturkritiker der „Süddeutschen Zeitung“. Moderation: Denis Scheck. 6 / 4 €. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.
Buchhändlerkeller Lesung. Matthias Zschokke – „Auf Reisen“. „Von Berlin reist einer los, nicht ohne uns hintersinnig seine Stadt zu empfehlen, bricht auf in die verführerischen Landschaften und Metropolen Europas, landet in Amman und bereist Jordanien, um letztlich auch Big Apple seine Aufwartung zu machen. Vom Essen, Trinken und Schlafen ist die Rede, von der Pekunia, die dafür aufgewendet werden muss, und vom Rausch eines Staunenden ob der Köstlichkeiten und unerwarteten Ereignisse, aber auch von der angestauten Wut eines Enttäuschten, wenn er sich geneppt fühlt.“ (Ammann) 3 €. 20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Freitag, 27. Februar
eßkultur Lesung & Essen. Donna Leon – „Wie durch ein dunkles Glas“. „Tod vor dem Brennofen. Ist ein Familienzwist zwischen dem Fabrikbesitzer und seinem Schwiegersohn schuld? Oder musste der Nachtwächter der Glasmanufaktur dafür büßen, dass er ein fanatischer Umweltschützer und Leser ist? In einer Ausgabe von Dantes ‚Inferno’ entdeckt Brunetti die entscheidende Spur.“ (Diogenes) Es liest Dorothee Nolte. Dazu serviert eßkultur Radicchio e carciofi al forno, Spaghetti vongole, Costine con polenta fasoa und Tiramisu. 29 €. 19 Uhr. Takustraße 38-40, 14195 Berlin-Dahlem.
Salon Berlin-Geflüster Lesung & Musik. Manfred Flügge – „Die vier Leben der Marta Feuchtwanger. Biographie“. „Wiederholt hat Lion Feuchtwanger versucht, einen Roman über seine Frau zu schreiben; es gelang ihm nicht. Und in der Tat: Marta Feuchtwanger ist eine Herausforderung, ihre Geschichte ist, wie jedes bedeutsame Leben, auch ein Roman ihrer Epoche: Eine Münchner Jüdin, die durch Flucht und Exil zur Weltbürgerin wurde, eine unvergleichliche Zeugin eines Jahrhunderts, das ihr viel zugemutet, aber auch viel gegeben hat. Sie war eine moderne Frau mit ihrer eigenen Form der Emanzipation, eine einflussreiche Anregerin, eine blendende Erscheinung bis ins hohe Alter, Sportlerin, große Liebende, Emigrantin und Repräsentantin, auch Märtyrerin zuweilen, Gefährtin eines schwierigen Kompagnons, an dessen Größe und Irrtümern, Engagement und Freiheitswillen sie teilhatte. Ein Leben zwischen Leid und Luxus – Maskenbälle, Empfänge, Internierungslager, Flucht unter Gefahr –, zwischen München, Berlin, Sanary-sur-Mer und Los Angeles.“ (Aufbau Verlag) Musik: Frank Dodge am Cello. 10 €. 19 Uhr. Anmeldung erforderlich unter Telefon: 030-891 26 76. Koenigsallee 72, 14193 Berlin-Grunewald.
Miss Marple Lesung. Eva Reichmann – „Grenzbereich“. „Als der Briefträger Sandriester seine neue Anstellung im Weinviertel antritt kann er nicht ahnen, dass er vom Regen in die Traufe kommt. Wieder verwandelt sich vor seinen Augen die Idylle zur Fratze. Wegen seiner kriminalistischen Neigungen gerät er erneut in Abgründe von Schlechtigkeiten. Diesmal ist es das Fleisch – menschliches wie tierisches – das ihn erneut an Flucht denken lässt.“ (dahlemer verlagsanstalt) 6 / 5 €. 19 Uhr. Weimarer Straße 17, 10625 Berlin-Charlottenburg.
Institut français Lesung. Jean-Michel Maulpoix – „Eine Geschichte vom Blau. Prosagedichte“. „Es geht um die großen Menschheitsfragen von Liebe und Tod, um den Zwiespalt zwischen erlebter Vergänglichkeit und ersehnter Unendlichkeit.“ (Erata Literaturverlag) Auf Französisch und Deutsch. Moderation: Dr. Carolin Fischer. 19.30 Uhr. Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin-Charlottenburg.
Literaturhaus Lesung. Susanne Schädlich – „Immer wieder Dezember. Der Westen, die Stasi, der Onkel und ich“. „Dezember 1977: Alles sollte anders werden, als Susanne Schädlich die DDR verließ. Doch es war der Beginn einer dramatischen Zerreißprobe: Der Westen war fremder als gedacht, und der lange Arm der Stasi verfolgte die Familie auch hier. Erst Jahre später, im geeinten Deutschland, gelang es Susanne Schädlich, anzukommen. Aber Geschichte vergeht nicht, sie holt einen immer wieder ein ...“ (Droemer) 5 / 3 €. 20 Uhr. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.
Literaturwerkstatt Lesung & Gespräch. Björn Kuhligk – „Von der Oberfläche der Erde“. „Diese Gedichte scheinen unter Strom zu stehen, der sich oft aus der Spannung zwischen heterogenen Erlebniswelten speist. Kuhligk verlagert urbane Bruchstellen in die Natur, überblendet authentisches Gefühl mit Phrasen. Er verleiht sozialen Realitäten in wenigen Zeilen Tiefenschärfe und besticht vor allem durch eins: eine unbändige Vitalität.“ (Berlinverlag) Moderation: Marcus Roloff. 5 / 3 €. 20 Uhr. Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Samstag, 28. Februar
eßkultur Lesung & Essen. „In 80 Tagen um die Welt: New York und London“. Es liest Paul Sonderegger aus Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“. Dazu serviert eßkultur Speisen aus dem Roman. 17 €. 16 Uhr. Museen Dahlem, Lansstraße 8, 14195 Berlin-Dahlem.(ang/nic/phi)
Veranstaltungskalender für Deutschland:
Veranstaltungskalender für Österreich:
Veranstaltungskalender für die Schweiz:
Berliner Veranstaltungsorte: