Werbung

Werbung

Werbung

Hotel-Monologe über den Krieg

Ron Leshems (Anti-)Kriegsroman „Wenn es ein Paradies gibt“

© Die Berliner Literaturkritik, 30.01.08

 

MÜNCHEN (BLK) – Der junge israelische Journalist Ron Leshem habe mit seinem Bestseller „Wenn es ein Paradies gibt“ den ersten israelischen Kriegsroman geschrieben, meint die „SZ“. Der Roman räume mit der nationalen Lüge von der israelischen Armee als Melting Pot auf.

Eigentlich sollte Leshem eine Reportage über die israelische Einheit machen. Er habe dort einen Offizier getroffen, den er schließlich zum Krieg interviewte. Aus diesen „Hotel-Monologen“ sei das Buch entstanden. Es sei ein merkwürdiger Kriegsroman, ein Buch über das Warten und die Zeit als stehender Sturmlauf und eine literarische Studie über asymmetrische Kriegsführung, meint die „SZ“. Leshem selbst sei überrascht gewesen, welche „kathartischen Schockwellen“ sein Buch durch das Land geschickt habe: Auf den Lesungen haben die Leute angefangen zu weinen, ständig wurde er auf Beerdigungen eingeladen.

Es sei schon seltsam, dass Ron Leshem, der vor Recherche seines Romans nie in den besetzten Gebieten war, den ersten israelischen Kriegsroman geschrieben habe. Dennoch sei es beeindruckend, dass die israelische Literatur bislang sich den eigenen Kriegen kaum gewidmet habe. Diese hätten nämlich die Geschichte des Landes „über die Maßen geprägt“. (wag/wip)

Literaturangaben:
LESHEM, RON: Wenn es ein Paradies gibt. Roman. Aus dem Hebräischen von Markus Lemke. Rowohlt Verlag, Hamburg 2008. 352 S., 19,90 €.

Verlag


Bookmark and Share

BLK mit Google durchsuchen: