FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Winfried Wehle rezensiert Alessandro Bariccos Roman „Diese Geschichte“ in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ („FAZ“). Der jüngste Roman des in Deutschland insbesondere durch seinen Roman „Die Seide“ berühmten Autors sei in Italien und Spanien bereits ein Bestseller, berichtet der Rezensent.
Baricco gebe dem Leser, was der heutige Leser wolle: Er fabuliere „mit Wollust“ und setze seine Wirkmittel kreativ ein, meint Wehle. Die Handlung sei zu Beginn des 20. Jahrhunderts angesetzt, wo der „neue Dämon aus Metall“ über die Protagonisten komme. Die Handlung führe zwei „Motorverrückte“ zusammen, die in der Urzeit der Autorennen Kopf und Kragen riskieren. Erzählt werde auch die Liebesgeschichte von Ultimo, einem jungen Italiener und der russischen Prinzessin Elizaveta. Dabei reiße die „Kinetik von Geschwindigkeit, Krieg und Sexualität“ die Protagonisten in die „Anderswelt der Fantasie“. Es gebe ein illusionäres, zeichenschweres Happy End „in Cinemascope“.
Barricos Roman sei höchst anspruchsvolles und zugleich unterhaltsames Sprachkino, meint der Rezensent abschließend. Zugleich sei es ein vitaler Versuch, sich mit der „Illusionsmacht des Wortes“ gegen die „Bildherrschaft des Films“ zu wehren. (fri/wip)
Literaturangaben:
BARICCO, ALESSANDRO: Diese Geschichte. Roman. Aus dem Italienischen übersetzt von Annette Kopetzki. Carl Hanser Verlag, München 2008. 308 S., 19,90 €.
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