MÜNCHEN (BLK) – Nach fast 40 Jahren hat es das in den USA als Kultbuch gefeierte „In Boston?“ von Russell Greenan nun auch wieder auf den deutschsprachigen Buchmarkt geschafft. Protagonist Alfred Omega pflegt sich stets im Bostoner Public Garden in seinen Träumen zu ergehen, er denkt sich in ferne Länder, erträumt sich neue Charaktere, ist auch auf der Suche nach Gott – bis ihn der kleine und altkluge Randolph oder eine der zahlreichen anderen sonderbaren Gestalten dieses unterhaltsamen Werks aus seiner Fantasiewelt zurückholen.
Greenans Plot ist mehr als verschlungen, die auftretenden Personen sind vielschichtig. Skurrile Ideen und kuriose Details rund um den genialen, dem Wahn anheimfallenden Maler finden sich auf fast allen Seiten dieses wiederentdeckten Werkes, in dem der Fantasie keine Grenzen gesetzt zu sein scheinen – bis die emotionale und ebenso intelligente wie traurige Geschichte um Liebe und Freundschaft sogar zum spannenden und raffinierten Kunstkrimi ausartet.
Russell Greenan, geboren in der Bronx, arbeitete zunächst als Vertreter einer Maschinenfabrik und als Antiquitätenhändler, bevor er sich 1966 mit seiner Familie nach Nizza einschiffte, um dort seinen großen Roman „In Boston?“ zu schreiben. Ihm folgten zwölf weitere Romane. Greenan lebt heute in New York. (dpa/car/wag/wip)
Literaturangaben:
GREENAN, RUSSELL H.: In Boston? Roman. Aus dem Amerikanischen von Pociao. Mit einem Nachwort von Jonathan Lethem. Verlag SchirmerGraf, München 2007. 378 S., 22,80 €.
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