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Ein faszinierendes 68er-Panorama

Rainer Langhans’ Autobiographie „Ich bin’s. Die ersten 68 Jahre“

© Die Berliner Literaturkritik, 09.06.08

 

MÜNCHEN (BLK) – Rainer Langhans’ Autobiographie „Ich bin’s. Die ersten 68 Jahre“ ist 2008 im Blumenbar Verlag erschienen.

Klappentext: Der Mitbegründer der Kommune I und ehemalige Freund von Uschi Obermaier erzählt erstmals seine Lebensgeschichte. Dabei eröffnet sich ein höchst faszinierendes privates und gesellschaftliches Panorama – von der so genannten sexuellen Revolution über spirituelle Selbsterfahrungen bis hin zur Frage, wie ein von Konventionen befreites Leben im Alter aussehen könnte.

Rainer Langhans ist ein Grenzgänger zwischen Ost und West, gesellschaftlichem Aufbruch und privatem Rückzug, radikaler Selbsterforschung und medialen Klischees. Zu seiner Familie zählt er Uschi Obermaier, Rudi Dutschke oder Baby Baader genauso wie Otto Schily oder Stefan Aust. Mithilfe der Rolling Stones wollte er in den frühen 70ern einen Popkonzern gründen. Nach der Erfindung der Jugend unternimmt er heute, zusammen mit fünf Frauen, den Versuch, das Alter neu zu erfinden.

Rainer Langhans, geboren 1940 in Oschersleben bei Magdeburg, lebt als Autor und Filmemacher seit 1976 in einem spärlich möblierten Single-Apartment in München-Schwabing. (car/dan)

 

Leseprobe:

© Blumenbar Verlag ©

Du siehst plötzlich die Dinge nicht mehr als feste Dinge, sondern nur noch als energetische, schwingende Netze. Du siehst keinen Tisch mehr, sondern nur noch ein atmendes, lebendiges Gewebe von kleinen Schnüren, die alle leuchten und sich kreuzen. Du siehst nichts Festes mehr, alles ist Energie, alles ist letztlich Liebe. Denn das Gefühl, das du dabei hast, ist das der absoluten, überwältigenden Schönheit. Schönheit enthält schon wieder Hässlichkeit, nein, es ist einfach so fantastisch schön, dass du nicht sagen kannst schön, sondern es ist, wie es ist und immer war. Und wieso habe ich immer gedacht, das sei fest, das sei kalt, das sei irgendwie ein begrenztes Ding? Alles fließt ineinander über und hat eine Eigenart, die so viel lebendiger, zarter, unendlich viel farbiger und strahlender ist. Ja, das war‘s ja immer! Das ist es! Das ist es! Mein Gott, warum habe ich das nie gewusst? Wie lange habe ich mein Leben damit verbracht zu glauben, die Welt sei grau und klein und mies und begrenzt? Das wird einem erst hinterher bewusst, in der Situation selbst ist es, wie es ist, und es ist einfach – wir nennen es fantastisch, aber das ist Quatsch: Es ist einfach so. Und alles andere ist fantastisch unwirklich. Du weißt dann: Das ist ja nicht wirklich, was die Leute da draußen aufführen und dass sie arbeiten und reden und in der UBahn sitzen oder Auto fahren. Das ist gar nicht wirklich. Die tun alle bloß so. Warum tun die so, fragt man sich dann vielleicht irgendwann. Aber man strahlt sie erst mal an und sagt: Are you experienced?

© Blumenbar Verlag ©

Literaturangaben:
LANGHANS, RAINER: Ich bin’s. Die ersten 68 Jahre. Autobiographie. Blumenbar Verlag, München 2008. 256 S., mit 16 Seiten Bildteil, 19,90 €.

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