FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Verwirrt ist die „FAZ“ von Andrej Wolos’ neuem Roman „Der Animator“, der von einer durch unkontrollierbaren Terror in Schrecken versetzten Welt erzählt.
Zentrum des Romans ist eine Bestattungsindustrie, in der der verehrte Magier Barmin vorgebe, Seelen von Verstorbenen durch eine ewige Flamme in einem Kolben fixieren zu können. Diese Thematik der Wiedererweckung von Toten habe der Autor Wolos von dem Philosophen Nikolaj Fjodorowitsch Fjodorow (1828-1903) aufgegriffen und weitergesponnen, meint die Rezensentin Anja Hirsch. Indem die Gedanken der kurz vor dem Tod stehenden Menschen festgehalten würden, schlüpfe der Autor in die verschiedensten Rollen von sowohl Opfern als auch Tätern. Kunstvoll greife er somit aktuelle Geschehnisse auf.
Trotz dieser gekonnten Erzähltechnik sei es Wolos nicht gelungen, Klarheit in das Geschehen zu bringen. Stattdessen verwirre er den Leser durch die Oberhand von Zufällen und persönlichen Schicksalen. Dadurch sei ein Kosmos entstanden, der den Leser mehr überfordere als bewege, teilt die „FAZ“ mit. (rei/wip)
Literaturangaben:
WOLOS, ANDREJ: Der Animator. Roman. Aus dem Russischen von Christine Körner. Hanser Verlag, München 2007. 288 S., 21,50 €.
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