Werbung

Werbung

Werbung

Was unterscheidet die Regel vom Gesetz?

Michael Hampes „Eine kleine Geschichte des Naturgesetzbegriffs“

© Die Berliner Literaturkritik, 02.07.08

 

MÜNCHEN (BLK) – Der Züricher Philosophieprofessor Michael Hampe erörtere in dem von der „Süddeutschen Zeitung“ („SZ“) besprochenen „Eine kleine Geschichte des Naturgesetzbegriffs“, ab wann man von Gesetzen in der Naturbeobachtung spreche. Er schreibe vom abstrakten Weltbild des Mittelalters und von der theorienlastigen Denkweise neuerer Zeit.

Der Biologe Ernst Haeckel (1884-1919) beispielsweise schlussfolgerte durch Beobachtungen, dass es Abfolgen in den biologischen Abläufen gibt, deren Entwicklungsprozesse vom Einfachen ins Komplizierte liefen. Daraus leite er Regeln ab, aus denen er Gesetze formulierte, schreibt die „SZ“. Ziehe man hingegen die Definition Immanuel Kants (1724-1804) für eine Gesetzmäßigkeit zu Rate, passe Haeckels Herangehensweise nicht mehr ins Gefüge einer endgültigen Erklärung. Kant hielt einen dem reinen Denken verpflichteten Ansatz für den gehbarsten Weg. Demnach war für ihn die Mathematik die adäquateste Darstellungsweise wissenschaftlicher Inhalte.

Naturgesetze brauche man überhaupt nur, weil unser Verstand es nicht vermöge „die Vielfalt von Detaillierungen“ theoretisch zu erfassen, befindet der Rezensent der „SZ“ Olaf Breidbach. Der Versuch Hampes, Klarheit in vergangene und aktuelle Diskussionen zu bringen, mache die Lektüre des Buches lohnenswert. (sat/wip)

Literaturangaben:
HAMPE, MICHAEL: Eine kleine Geschichte des Naturgesetzbegriffs. Die Gesetze der Natur und die Handlungen des Menschen. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008. 201 S., 10 €.

Verlag


Bookmark and Share

BLK mit Google durchsuchen: