FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Wolfgang Sander bespricht in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ den Bildband „Die Jazzmusiker und ihre drei Wünsche“ der Musikförderin Pannonica de Koenigswarter (1913-1988) , der nun nach 50 Jahren wiederentdeckt und erstmals verlegt wurde. Die deutsche Ausgabe erschien nun im Reclam Verlag.
Die „schillernde Eminenz im grauen Alltag amerikanischer Jazzmusiker“ fungierte im Leben vieler als der letzte Halt in Extremsituationen. So nahm de Koenigswarter zum Beispiel namhafte Künstler wie Charlie Parker (1920-1955) oder Thelonious Monk (1917-1982) auf. Ihrem Band liege ein simples Konzept zugrunde: man stelle dreihundert Jazzmusikern in der Zeit zwischen 1961 bis 1966 die einfache Frage, was sie sagen würden, hätten sie drei Wünsche frei. Ihre dazugehörigen Fotoaufnahmen besäßen zwar keinen künstlerischen und wenig dokumentarischen Wert, bemerkt Sander, jedoch bieten sie Einblicke, die der Öffentlichkeit verborgen blieben.
Die Antworten auf ihre Frage seien „vielfach nicht wirkliche Überraschungen“, aber auf der anderen Seite gäbe es dann noch solche wie die von Miles Davis (1926-1991). Er antwortete mit „Weiß zu sein“. Die beiläufig geschossenen Fotos und dokumentierten Antworten seien ein „überraschendes Dokument musikalischer Sozialgeschichte“, meint Sander. (car/wip)
Literaturangaben:
DE KOENIGSWARTER, PANNONICA: Die Jazzmusiker und ihre drei Wünsche. Fotografiert und notiert von Baronesse Pannonica de Koenigswarter. Übersetzt aus dem Französischen von Michael Müller. Reclam Verlag, Stuttgart 2007. 320 S., 200 Abb., 34,90 €.
Verlag: