MÜNCHEN (BLK) -- Eine „ungewöhnliche Evolutionsgeschichte der Zweisamkeit“ entwickle Felicitas von Lovenberg in ihrem witzig-provokanten Buch „Verliebe dich oft, verlobe dich selten, heirate nie?“, informiert der Droemer Verlag.
Über Jahrhunderte hinweg habe die Ehe als ökonomisches, demographisches und soziales Zweckbündnis gegolten. Doch seit mit der Literatur die Idee der Liebe über die Menschen hereingebrochen sei, regiere das Chaos. Nun erwarteten die Menschen, innerhalb der Ehe Glück und Liebe zu finden und scheiterten dabei gnadenlos, wie die wachsenden Scheidungsraten demonstrierten. In ihrem persönlichen Buch beleuchte Felicitas von Lovenberg die Ehe in ihren erstaunlichen Varianten, um nach einer Form der Beziehung zu suchen, in der sich die anfängliche Liebe konservieren lasse. Dabei betrachte sie Beziehungen und Ehen von Schriftstellern, Romanfiguren, Filmhelden und werfe zudem einen Blick auf Nachbarn, Freunde und eigene Erfahrungen. Ihr Schluss? Es sei in jeder Hinsicht klüger, gesünder, freudvoller und lohnender, nicht zu heiraten, da die meisten Ehen am Alltag und an zerplatzten Illusionen scheiterten. Größere Erfolgsaussichten habe der Romantiker, der auf den Ehering und damit auf die vermeintliche Sicherheit in Sachen Liebe verzichte.
Felicitas von Lovenberg wurde 1974 geboren und wuchs in Münster/Westfalen auf. Nach dem Abitur studierte sie am United World College of the Atlantic in Großbritannien das Internationale Baccalaureat, sowie Neuere Geschichte und englische Literatur in Bristol und Oxford. Danach hospitierte sie in den Feuilletonredaktionen der „FAZ“, der „ZEIT“ und der „SZ“. Seit 1998 ist sie Redakteurin im Feuilleton der „FAZ“. 2003 erhielt sie den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik. (dob/sch)
Literaturangaben:
VON LOVENBERG, FELICITAS: Verliebe dich oft, verlobe dich selten, heirate nie? Die Sehnsucht nach der romantischen Liebe. Droemer Verlag, München 2005. 304 S., 18,50 €.