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„Endstation Auschwitz“ von Beate und Serge Klarsfeld

Presseschau vom 7. November 2008

© Die Berliner Literaturkritik, 07.11.08

 

BERLIN (BLK) – Die „SZ“ rezensiert das Erinnerungsbuch „Endstation Auschwitz“ von Beate und Serge Klarsfeld. Die „FR“ bespricht Murathan Mungans Roman „Tschador“. Außerdem in der Presseschau: Der Roman „Gelber Wind“ von Gerhard Seyfried, „schön normal“, herausgegeben von Paula-Irene Villa und „Die unglaubliche Reise der Lillien Leyb“ von Amy Bloom.

„Frankfurter Allgemeine Zeitung“

Sandra Kerschbauer rezensiert in der „FAZ“ Amy Blooms Roman „Die unglaubliche Reise der Lilien Leyb“. Im Buch wird die Flucht der Protagonistin aus Russland nach Amerika und ihre dubiose Reise durch Nordamerika mit dem Vorwand, die Tochter in Russland wieder zu finden, erzählt. Amy Bloom sei keine Freundin der Aussparung und würde die Angst des Lesers für die Ungeheuerliche Wirkung ihrer Geschichte nutzen.

Gesine Hindemith rezensiert in der „FAZ“ den von Paula-Irene Villa herausgegebenen Sammelband „schön normal“. In dem Buch schreiben verschiedene Autoren über die Akzeptanz und Vorbehaltlosigkeit der Gesellschaft bezüglich Schönheitschirurgie. Laut Hindemith sei die Fähigkeit, zwischen persönlichen Motiven und gesamtgesellschaftlichen Folgerungen zu unterscheiden, eine Stärke, die das ganze Buch durchziehe.

„Frankfurter Rundschau“

Die „FR“ bespricht den Roman „Tschador“ von Murathan Mungan. Akhbar kehrt nach Jahren des Exils in ein vom Bürgerkrieg verwüstetes Land zurück und erfährt einen Kulturschock, einerseits durch den Schrecken der Folterkeller und Hinrichtungen, andererseits durch den Verlust der alltäglichen Sinnlichkeit, der seine Ursache im Unsichtbarwerden der Frauen durch Verschleierung hat. Eine eindeutige Empfehlung auszusprechen, lasse der Roman wegen der allzu orientalisch schwelgenden Sprache und Metaphorik nicht zu, die den westeuropäischen Leser immer wieder mit schwer erträglichen Klischees konfrontiere, schreibt der Rezensent. „Tschador“ bleibe in wechselvoller Erinnerung, als eine Art prekäre Mischung aus guten Gedanken, einem latenten Machismo und zweifelhaften Sprachbildern.

„Süddeutsche Zeitung“

Die „SZ“ bespricht das Erinnerungsbuch „Endstation Auschwitz. Die Deportation deutscher und österreichische Kinder aus Frankreich“ von Beate und Serge Klarsfeld. Die Autoren haben Selbstzeugnisse und Lebensdaten der jüdischen Kinder ermittelt, die vor dem Krieg aus Deutschland und Österreich nach Frankreich geflohen waren und dann von den Nazi-Besatzern in ihre Todeslager deportiert wurden. Eine vergleichbare Dokumentation, wie es die Klarfelds über aus Frankreich deportierte Kinder zusammengestellt haben, gebe es in Deutschland nicht, schreibt der Rezensent. Den Leser erwarte keine Gute-Nacht-Lektüre, sondern ihm werde der Schlaf geraubt.

Die „SZ“ rezensiert Gerhard Seyfrieds Roman „Gelber Wind oder Der Aufstand der Boxer“. 1900 in Tsingtao, China: Die Hauslehrerin Arletta verliebt sich in den Offizier Max von Reichenow. Während des Boxeraufstandes wird Arletta von den Boxern zusammen mit anderen Europäern im Pekinger Gesandtenviertel eingeschlossen und Max versucht, sie zu befreien. Seyfried habe die kritische Distanz verloren, wodurch sein Buch zu einem Kolonialroman in des Wortes übelster Bedeutung werde, schreibt der Rezensent. Der Roman erinnere an Karl Mays Werke, dessen Geschichten aber wenigstens spannend gewesen seien.

Literaturangaben:
BLOOM, AMY: Die unglaubliche Reise von Lillien Leyb. Übersetzt aus dem Englischen von Adelheid Dormagen. Hoffmann und Campe, Hamburg 2008. 320 S., 19,95 €.
KLARSFELD, BEATE/KLARFELD, SERGE: Endstation Auschwitz. Die Deportation deutscher und österreichischer Kinder aus Frankreich. Böhlau Verlag, Wien 2008. 187 S., 17,90 €.
MUNGAN, MURATHAN: Tschador. Roman. Übersetzt aus dem Türkischen von Gerhard Meier. Blumenbar Verlag, München 2008. 127 S., 15,90 €.
SEYFRIED, GERHARD: Gelber Wind oder Der Aufstand der Boxer. Roman. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2008. 643 S., 29,95 €.
VILLA, PAULA-IRENE: schön normal. Manipulation am Körper als Technologien des Selbst. transcript Verlag, Bielefeld 2008. 279 S., 28,80 €.

Andere Stimmen

Rezension im Original

Verlage

Presseschau vom 31. Oktober 2008

Internationale Presseschau vom 7. November 2008


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