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Wenig Aufwand, mächtiger Nachhall

Ivan Cankars "Frau Judit" endlich in deutscher Sprache

© Die Berliner Literaturkritik, 06.07.04

 

ZÜRICH (BLK) - Einer der größten Autoren seines Landes sei der slowenische Schriftsteller Ivan Cankars gewesen, jetzt erscheint sein Roman "Frau Judit" erstmals in deutscher Sprache. Grund genug für den "NZZ"-Rezensenten Adam Olschewski, sich des Buches anzunehmen.

Da das Werk bereits 1904 verfasst worden sei, müsse es als Kritik an der damaligen slowenischen Gesellschaft verstanden werden. Der Autor verpacke diese Botschaft in einer Figur, die über ihr Leben resümiere und nicht viel Gutes daran zu finden scheint. Cankars Bücher spiegeln häufig dieselben Motiven wieder, "Zweifel an der Welt, Mutter, Sünde und Gott". Auch in dem jetzt in Deutsch erscheinenden Werk herrschen solche Motive vor, welche er mit "wenig Aufwand aber doch mächtigem Nachhall" verarbeite. Abzeichnen würde sich in den Texten unverkennbar bittere Lakonie und dass "dermassen kräftig, dass sie sich im Gedächtnis für immer einnistet".

Der Autobiographie des Autors nach, müsse ein Schriftsteller Schmerz selbst erleben um darüber schreiben zu können. Ivan Cankar habe durchaus leiden müssen in seiner Kindheit und so geben seine Texte diese Gefühle ohne jede Illusion wieder. (lep/dum)

Literaturangaben:
CANKAR, IVAN: Frau Judit. Aus dem Slowenischen von Erwin Köstler. Drava-Verlag, Klagenfurt 2004. 167 S., 19,50 €.


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