FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Ernst Horst rezensiert in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ das Sachbuch „Lob des Lachens. Eine Schelmengeschichte des Humors“ von Marleen Stoessel. Eine historische Sammlung von Anekdoten und Aphorismen rund um das Thema des Humors.
Entgegen dem, was der Titel des Buches vermuten lässt, beschäftigt sich die Autorin nicht so sehr mit dem Lachen an sich, als vielmehr mit dem Humor. Denn der Humor ist ein Wesenszug des Menschen. Und so begibt sich Stoessel auf einen Streifzug durch die Kulturgeschichte und zeigt Beispiele von Humor als auch Versuche, den Begriff zu verstehen. Hierbei greift sie auf Zitate zahlreicher Philosophen zurück, von Adorno über Homer bis zu Schopenhauer. Von dem Letztgenannten stammt die Definition, dass Humor entstehe, wenn der Ernst sich hinter dem Scherz verstecke. Da beispielsweise die Ironie den umgekehrten Weg geht, wird sie zusammen mit dem Sarkasmus und dem Zynismus von der Autorin ausgepaart, denn „die Ironie lacht eher nicht, ...“
„Wer den Humor liebt und die Ironie schätzt, der muss sich eben noch ein zweites Buch kaufen“, meint der Rezensent. Die passagenlangen Zitate ihrer Vordenker und „Gewährsleute“ sowie das hier ausgebreitete enzyklopädische Wissen seien größtenteils unnötig. Die Gedanken Stoessels seien originell genug, dass sie auch ohne so viel fremdes Licht ein Lachen hervorzaubern können. (jud/ang)
Literaturangaben:
STOESSEL, MARLEEN: „Lob des Lachens“. Eine Schelmengeschichte des Humors. Bibliothek der Lebenskunst. Insel Verlag, Frankfurt am Main 2008. 218 S., 15 €.
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