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Alltägliche Tristesse

Der Roman „Tagebuch einer jungen Dame, die sich langweilt“ von Teresa de la Parra

© Die Berliner Literaturkritik, 04.08.08

 

MÜNCHEN (BLK) – Kristina Maidt-Zinke rezensiert in der „Süddeutsche Zeitung“ den Roman „Tagebuch einer jungen Dame, die sich langweilt“ von Teresa de la Parra (1889-1936). Das Werk der venezolanischen Autorin wurde erstmals 1924 in Frankreich veröffentlicht und erst jetzt ins Deutsche übersetzt. De la Parra verarbeitete neben persönlichen Erlebnissen vor allem die für ihre Zeit typischen Schicksale intellektueller Frauen, die auf eine Ehe aus sozialen Gründen angewiesen waren.

Erzählt wird die Geschichte von María Eugenia, Tochter eines wohlhabenden, kreolischen Landadels. Ihre unbeschwerte Kindheit und die anschließende Ausbildung in einer spanischen Klosterschule machen sie zu einer aufgeweckten und vielseitig interessierten Frau. Bevor sie zurück nach Venezuela muss, genießt sie noch die Freiheiten der europäischen Metropolen. Nach ihrer Rückkehr nach Venezuela verliebt sie sich in einen jungen Medizinstudenten. Doch ihre Großmutter verbietet die Heirat und drängt sie dazu, den älteren César Leal zu ehelichen. Fortan lebt María Eugenia ein streng konventionelles Leben, an dem ihr einst so freier Geist zerbricht.

Die Autorin sei stilistisch im 19. jahrhundert verankert, bemerkt die Rezensentin. So schreibe sie beispielsweise ausschweifend und langatmig. Neben bildkräftigen Reiseschilderungen und poetischer Beschreibungen der venezolanischen Landschaft zeichne den Roman vor allem seine pointierte Figurenzeichnung aus, lobt die Rezensentin. (zei/dan)

Literaturangaben:
DE LA PARRA, TERESA: Tagebuch einer jungen Dame, die sich langweilt. Roman. Aus dem Spanischen von Petra Strien-Bourmer. Mit einem Nachwort von Maike Albath. Manesse Verlag, Zürich 2008. 768 S., 24,90 €.

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