FRANKFURT (BLK) – Um den Zusammenstoß unterschiedlicher Lebenswelten geht es in Jossel Birsteins „Unterwegs in den Straßen von Jerusalem“, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Die Geschichten aus dem heutigen Israel erzählten vor allem vom Aufeinanderprallen von Moderne und Tradition unter Juden.
Dabei zeige sich der Autor zugleich als Beobachter und als Kommentator seiner Szenen und enthülle deren verborgenen Sinn, meint Jakob Hessing. Die Erzählungen seien von einer eigentümlichen Kürze gekennzeichnet, da sie die Zeit zwar zusammenzögen, gleichzeitig aber „sichtbar“ machten.
Der Autor wurde 1920 in Polen geboren, wanderte 1937 nach Australien aus und kam erst als Dreißigjähriger nach Israel. Auf diesem Hintergrung spiegeln die Geschichten auch den Schmerz über den Verlauf des eigenen Lebens wider, glaubt der Rezensent. Jossel Birstein habe als Siebzehnjähriger eine Lebenswelt verlassen, die er nie wiedergesehen habe. (sch/hal)
Literaturangaben:
BIRSTEIN, JOSSEL: Unterwegs in den Straßen von Jerusalem. Erzählungen. Aus dem Hebräischen übersetzt von Vera Loos und Naomi Nir-Bleimling. Arche Verlag, Zürich/Hamburg 2002. 141 S., geb., €17.