BERLIN (BLK) – Die „Times“ bespricht Curtis Sittenfelds Roman „American Wife“. Das Buch, lose angelehnt an das Leben der Laura Bush, versage. Die „NYT“ rezensiert den Roman „Fault Lines“ von Nancy Huston, ein Buch, das sich tief ins Gedächtnis einpräge. Außerdem in der Presseschau: „Putin nach Putin“ von Alexander Rahr.
„Times“
Die „Times“ bespricht den Roman „American Wife“ von Curtis Sittenfeld. Er zeichnet den Aufstieg einer Frau aus einer Kleinstadt im mittleren Westen der <ST1:COUNTRY-REGION W:ST="on"><ST1:PLACE W:ST="on">USA</ST1:PLACE></ST1:COUNTRY-REGION> bis ins Weiße Haus nach, lose inspiriert vom Leben Laura Bushs. In Alice Lindgrens Jugend gibt es eine Menge Aufruhr. Alles wird anders, als <ST1:CITY W:ST="on"><ST1:PLACE W:ST="on">Alice</ST1:PLACE></ST1:CITY> den charmanten, aber plumpen Charlie Blackwell kennen lernt. Die ersten Jahre der Ehe sind turbulent, Charlie taumelt von Fehlschlag zu Fehlschlag. Schließlich landen beide im Weißen Haus und <ST1:CITY W:ST="on"><ST1:PLACE W:ST="on">Alice</ST1:PLACE></ST1:CITY> muss sich mit ihrer Vergangenheit und der unentschuldbaren Verantwortung ihres Mannes für einen desaströsen Krieg auseinandersetzen. Obwohl er gelegentlich unterhalte, bringe der sehr lange Roman wenig Licht in sein mysteriöses Thema, schreibt der Rezensent. Sittenfeld erweise sich als unfähig, Alice Leben einzuhauchen, aufgrund ihrer faden, überdetaillierten Prosa, die die Spannung dämpfe.
„New York Times“
Die „NYT“ bespricht den Roman „Fault Lines“ von Nancy Huston. Die Geschichten von vier Generationen von Sechsjährigen werden erzählt. Sol ist ein verhätschelter Junge mit größenwahnsinnigem Ego. Seine tyrannische Großmutter Sadie hat damit Karriere gemacht, „Lebensborn-Zentren“, in denen gestohlene Kinder an Nazi-Familien vermittelt wurden, zu erforschen, da sie glaubt, dass ihre Mutter Erra eines von ihnen war. Diese lehnte es jedoch ab, über ihre Kindheit zu sprechen. Randall, der Vater des monströsen Sol, erzählt 1982 von einem Unfall, der Sadie zur Rollstuhlfahrerin machte. Die subjektiven Sichtweisen der Kinder seien ein effektiver Kunstgriff, schreibt die Rezensentin. Allerdings scheine die Sprachkontrolle der Protagonisten unglaubwürdig, da sie für Kinder zu perfekt sei. Abgesehen davon seien die Beobachtungen der Kinder lebhaft und üppig, so dass sie einprägsam Leid und Glück vermittelten, lobt die Rezensentin.
„russland.RU”
Das Internetportal „russland.ru“ rezensiert das von Alexander Rahr erschienene Buch „Putin nach Putin. Das kapitalistische Russland am Anfang einer neuen Weltordnung“. Rahr beschreibt, wie in Russland politische Entscheidungen getroffen werden, wie und warum die Moskauer Führung im Georgienkonflikt so reagierte und wie Russland sein Energieimperium ausrichten wolle. Er erkläre ausführlich und unterstützte den Vorschlag der Russen, mit Europa und USA eine neue Architektur für den euroatlantischen Raum zu schaffen. Rahr schreibe in verständlicher Sprache und das Buch sei spannend zu lesen, anstatt langweilig wissenschaftlich, so der Rezensent. Er bedauert, dass Rahr seine Quellen nicht offen darlege.
Literaturangaben:
HUSTON, NANCY: Fault Lines. Black Cat/Grove/Atlantic, New York 2008. 307 S., 14 $.
RAHR, ALEXANDER: Putin nach Putin. Das kapitalistische Russland am Anfang einer neuen Weltordnung. Universitas Verlag, Tübingen, 2008. 293 S., 19,95 €.
SITTENFELD, CURTIS: American Wife. Doubleday, New York 2008. 576 S., 11,99 £.
Andere Stimmen
Rezensionen im Original
Verlage
Internationale Presseschau vom 31. Oktober 2008
Presseschau vom 7. November 2008