FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Einen Text- und Bildband der Autorin Katja Mutschelknaus zur Geschichte des Kaffeekränzchens bespricht die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“). Abgehandelt werde ein Zeitraum von 300 Jahren. Das schlecht beleumundete Phänomen des „Kaffeeklatsches“ revidiere die Autorin.
Zu Beginn der Kaffeekultur argwöhne der männliche Teil der Bevölkerung mit dem weiblichen Gebaren. Die Unwissenheit, was in den geschlossenen Frauenzirkeln wohl geschehe, machte sie unsicher, Spötteleien waren die Folge. Auch habe es das Gerücht gegeben, Kaffee verführe zum Ehebruch. Soweit einige Fakten. Die Autorin ginge jedoch weiter, sie wolle das „bürgerliche Kaffee- und Teekränzchen“ zur Wiege weiblicher Emanzipation stilisieren, meint Franziska Seng von der „FAZ“. In diesen Runden habe Neuestes aus Gesellschaft und Literatur besprochen werden können. So seien diese Gespräche als Ersatz für eine „offizielle geistige Ausbildung“ von den Frauen genutzt worden. Der zweite Teil des Buches widme sich weiteren kulinarischen Vorzügen. Es gebe Lobreden auf „das Hüftgold“ Sahne und kalorienreiche Torten.
Die Aneinaderreihung der Anekdoten wirke mitunter konfus, es werde eher dazu geneigt, sich die Bilder zu betrachten, kritisiert die „FAZ“. Ob es einen Verlust darstellt, das Trinken des Kaffees zu zelebrieren im Vergleich zur heutigen Pappbecherkultur, lässt die Autorin offen. (sat/wip)
Literaturangaben:
MUTSCHELKNAUS, KATJA: Kaffeeklatsch. Die Stunde der Frauen. Elisabeth Sandmann Verlag, München 2008. 144 S., 150 Abb., 19,95 €.
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