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Literaturkalender für die Schweiz / Oktober 2008

© Die Berliner Literaturkritik, 30.09.08

© Die Berliner Literaturkritik

Zu den Terminen Schweiz September 2008:

Baar

3.10. --- Galerie Billing Lesung. Jürg Halter – „Nichts, das mich hält“. „In Halters zeitlos gegenwärtigen Gedichten fragt sich ein zweifelndes Ich: ‚Doch, sag mir, Spieglein an der Wand: Wie lange noch / willst du mich eigentlich beweisen?’ Spielerisch greift Halter die großen Themen auf und besetzt sie durch ungewohnte Wendungen und Brüche neu. Manchmal werden gar Naturgesetze außer Kraft gesetzt: ‚Stell dir vor, der Stein, den du in der Hand hältst, / hält dich.’“ (Ammann) 10 sfr. 20 Uhr. Büelmattweg 4, 6340 Baar.

Baden

9.10. --- Herbert Lesung. Jürg Halter – „Nichts, das mich hält“. „In Halters zeitlos gegenwärtigen Gedichten fragt sich ein zweifelndes Ich: ‚Doch, sag mir, Spieglein an der Wand: Wie lange noch / willst du mich eigentlich beweisen?’ Spielerisch greift Halter die großen Themen auf und besetzt sie durch ungewohnte Wendungen und Brüche neu. Manchmal werden gar Naturgesetzte außer Kraft gesetzt: ‚Stell dir vor, der Stein, den du in der Hand hältst, / hält dich.’“ (Ammann) 15 sfr. 21 Uhr. Bäderstrasse 11, 5400 Baden.

Basel

5.10. --- Kleines Literaturhaus Lesung. „Weltweite Lesung in memoriam Mahmud Darwisch“. Das internationale literaturfestival berlin ruft zu einer weltweiten Lesung von Gedichten Mahmud Darwischs am 5. Oktober 2008 auf. Mahmud Darwisch war einer der populärsten arabischen Lyriker der Gegenwart und einer der ganz großen Dichter der Weltliteratur. Seine Lesungen zogen Tausende in die Veranstaltungssäle und seine Gedichtbände wurden in hunderttausenden Exemplaren verlegt. Viele seiner Werke sind in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Seine Gedichte werden wie Volkslieder gesungen und viele seiner Verse sind Sprichwörter geworden. In seinen Gedichten schöpft Darwisch aus der Tradition altarabischer Dichtung und den Errungenschaften der Moderne und bezieht sich auf Sprache und Texte sowohl des Korans als auch der Bibel. Und wie kaum ein anderer hat Darwisch in seinen Gedichten die Vision  eines großen, wirklichen, gerechten Friedens zwischen Arabern und Israelis zu formulieren versucht, eines Friedens, der den Dialog zwischen zwei Stimmen und zwei Sichtweisen fördert, ohne dass die eine sich der anderen gewaltsam aufzwinge. 10 sfr. 17 Uhr. Reservationstelefon: 0041-(0)61-281 81 33. Bachlettenstrasse 7, 4054 Basel.

13.10. --- Literaturhaus Buchvorstellung. Zülfü Livaneli – „Glückseligkeit“. „Ein kleines Dorf in Ostanatolien ist in Aufruhr. Ein junges Mädchen soll sterben, weil der Imam sie vergewaltigt hat. Ihr Cousin, gerade aus dem Krieg gegen die kurdische PKK zurückgekehrt, soll sie nach Istanbul bringen, um sie zu ermorden. Doch dort stoßen die beiden auf eine ganz andere Türkei. Ihre Weltbilder geraten ins Wanken ...“ (Klett-Cotta) Auf Türkisch. Deutsche Textpassagen: Vincent Leittersdorf. Übersetzung: Zeynep Yerdelen, Großrätin Basel. Moderation: Dr. Mine Dal, Literaturwissenschaftlerin und interkulturelle Kulturvermittlerin. 15 / 10 sfr. 19 Uhr. Barfüssergasse 3, 4001 Basel.

22.10. --- Literaturhaus Buchvorstellung. Katharina Faber – „Fremde Signale“. „Katharina Fabers Roman erzählt die Geschichte der drei jungen Toten Michail, Linette und Boris, die als Schutzengel ausgeschickt sind, über das Leben eines in den fünfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts geborenen Mädchens zu wachen. Wenn die Toten als Schutzengel zu uns reden, tun sie das nicht in einer Sprache oder mit den Zeichen einer Sprache. Wenn sie warnen, werden sie oft nicht verstanden, weil die Signale, die sie uns übermitteln, fremde Signale sind.“ (Bilgerverlag) Moderation: Heini Vogler, Literaturredaktor Schweizer Radio DRS 2. 15 / 10 sfr. 19 Uhr. Barfüssergasse 3, 4001 Basel.

23.10. --- Literaturhaus Buchvorstellung. Gottfried Schatz – „Jenseits der Gene. Essays über unser Wesen, unsere Welt und unsere Träume“. „Wer bin ich? Woher kommen wir Menschen? Wie nehmen wir die Welt wahr? Was bestimmt unser Fühlen und Denken? Die Grundfragen des Lebens beschäftigen den Menschen seit langem. Doch allzu oft lassen die Naturwissenschaften – die großen Antwortgeber unserer Zeit – den Laien mit seinen drängenden Fragen allein: zu spezifisch, zu kompliziert sind ihre Ergebnisse. Dass dies nicht zwingend so sein muss, zeigt der Biochemiker Gottfried Schatz, indem er uns die Geschichte des Lebens und unseres Körpers erzählt.“ (NZZ libro) Moderation: Sabine Rotach, Journalistin Schweizer Radio DRS 2. 15 / 10 sfr. 19 Uhr. Barfüssergasse 3, 4001 Basel.

30.10. --- Kleines Literaturhaus Buchvorstellung. Christian Kracht – „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“. „Es ist das Jahr 1917. Lenin besteigt nicht den plombierten Waggon von Zürich nach St. Petersburg. Die russische Revolution findet nicht statt. Stattdessen erlebt die Schweiz einen kommunistischen Umsturz, und die Geschichte des 20. Jahrhunderts entwickelt sich völlig anders als wir sie heute kennen.“ (Kiepenheuer & Witsch) 10 sfr. 19.30 Uhr. Reservationstelefon: 0041-(0)61-281 81 33. Bachlettenstrasse 7, 4054 Basel.

Bern

18.10. --- Schlachthaus Theater Lesung. Andrej Kurkow – „Picknick auf dem Eis“. „Als Tagträumer hat es Viktor schwer im Kiew der Neureichen und der Mafia: Ohne Geld und ohne Freundin lebt er mit dem Pinguin Mischa und schreibt unvollendete Romane für die Schublade. Zum Überleben verfasst er für eine große Tageszeitung Nekrologe über Berühmtheiten, die allerdings noch gar nicht gestorben sind. Wie jeder Autor möchte Viktor seine Texte auch veröffentlicht sehen. Ein Wunsch, der beängstigend schnell in Erfüllung geht.“ (Diogenes) 19 Uhr. Rathausgasse 20, 3011 Bern.

20.10. --- Reformiertes Forum Universität Bern Lesung. Wilfried Meichtry – „Verliebte Feinde. Iris und Peter von Roten. Biographie eines Paares“. „Iris von Roten, promovierte Juristin aus evangelisch-großbürgerlichem Haus, wurde 1958 mit ihrem feministischen Manifest ‚Frauen im Laufgitter’ über Nacht zur meistgehassten Frau in der Schweiz und zu einer über die Grenzen hinaus bekannten Frauenrechtlerin. Verheiratet war sie mit dem katholisch-konservativen Walliser Patrizier, promovierten Juristen und Politiker Peter von Roten. Für die Ehe, hatte Iris von Roten durchgesetzt, musste von Anfang an völlige Eigenständigkeit jedes Partners in ökonomischen, politischen, beruflichen und sexuellen Belangen gelten. Iris und Peter von Roten haben ihren Lebensplan gelebt, sie wussten darum, kein glückliches Ehepaar im herkömmlichen Sinne zu sein. Während der zahlreichen und länger andauernden Trennungen der beiden – Iris von Roten unternahm, allein, wie vor ihr Ella Maillart und Annemarie Schwarzenbach, Reisen in den Nahen Osten, die USA – schrieben sie sich circa 1.500 Briefe, ein intellektuell und gesellschaftskritisch reicher Fundus.“ (Ammann) 19 Uhr. Länggassstrasse 41, 3012 Bern.

22.10. --- Schweizerische Nationalbibliothek Buchvorstellung. Anatol von Steiger – „Dieses Leben. Gesammelte Gedichte“. „Für Nabokov war er der bedeutendste Dichter des ‚Russischen Paris’, Marina Zwetajewa schrieb ihm leidenschaftliche Briefe – dennoch blieb Anatol von Steiger zeitlebens ein Außenseiter: ein Russe mit Schweizer Wurzeln, ein Emigrant mit Berner Bürgerrechten, ein Poet ohne Vorbilder, der sämtliche literarische Strömungen an sich vorbeiziehen ließ. Der emphatischen Dichtung seiner Zeitgenossen setzte Steiger Verse von Tschechowscher Klarheit entgegen, während sein kurzes Leben von Ausschweifungen, Extravaganzen und stilistischem Kalkül geprägt war. In der Übersetzung von Felix Philipp Ingold liegen Steigers Gedichte erstmals auf Deutsch vor. Darüber hinaus zeichnet Ingold die Lebensspuren des Dichters akribisch nach – vom untergegangenen Zarenreich über die Pariser Emigrantenszene bis hin in die Schweiz der 40er Jahre.“ (Ammann) Einführung: Felix Philipp Ingold, Herausgeber, und Egon Ammann. 18.30 Uhr. Hallwylstrasse 15, 3003 Bern.

29.10. --- Thalia-Buchhandlung Lesung. Ernst Burren – „Füürwärch. Mundartgeschichten“. „‚Es geit haut im läbe nit gäng, wie mes gärn hätti’, sagt Heiri zu seiner Frau, als die Crown Princess, mit der sie auf einer Kreuzfahrt unterwegs sind, plötzlich Schlagseite bekommt. ‚Es isch ungloublich, was die zwärge für sensibli wäse si’, erzählt Erwin, der seit dem Tod seiner Frau mit seinen Gartenzwergen spricht. Der Papagei Coco krächzt in seinem Käfig auf der Terrasse so lange das Lied La Cucaracha, bis ihm ein Nachbar den Hals umdreht. ‚I cha dä ma guet verschto’, meint Bethlis Mann, ‚s bethli merkt nämlich nie, dass i am obe sis glafer nit ma ghöre.’“ (Cosmos Verlag) 12 sfr. 20 Uhr. Spitalgasse 47/51, 3001 Bern.

31.10. --- Sous-Soul Lesung. Christian Kracht – „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“. „Es ist das Jahr 1917. Lenin besteigt nicht den plombierten Waggon von Zürich nach St. Petersburg. Die russische Revolution findet nicht statt. Stattdessen erlebt die Schweiz einen kommunistischen Umsturz, und die Geschichte des 20. Jahrhunderts entwickelt sich völlig anders als wir sie heute kennen.“ (Kiepenheuer & Witsch) 21 Uhr. Junkergasse 1, 3011 Bern.

Biel / Bienne

8.10. --- Restaurant St. Gervais Lesung & Musik. Jürg Halter – „Nichts, das mich hält“. „In Halters zeitlos gegenwärtigen Gedichten fragt sich ein zweifelndes Ich: ‚Doch, sag mir, Spieglein an der Wand: Wie lange noch / willst du mich eigentlich beweisen?’ Spielerisch greift Halter die großen Themen auf und besetzt sie durch ungewohnte Wendungen und Brüche neu. Manchmal werden gar Naturgesetze außer Kraft gesetzt: ‚Stell dir vor, der Stein, den du in der Hand hältst, / hält dich.’“ (Ammann) Musik: Julian Sartorius. 20 Uhr. 1. Stock, Untergasse 21, 2502 Biel / Bienne.

31.10. --- Bieler Fest der Poesie Lesung & Gespräch. Durs Grünbein – „Strophen für übermorgen“. „Durs Grünbeins Gedichtbuch ist ein poetisches Erinnerungswerk, zugleich ein Buch der Übergänge und Verwandlungen. In sieben Abteilungen und einer Vielzahl von Versformen entfaltet sich hier ein Bilderbogen zum Weltbild. Gedichte zur Herkunft stehen am Anfang, bevor sich, just im Reisegedicht, die Unheimlichkeit moderner Mobilität erweist.“ (Suhrkamp) Moderation: Dr. Samuel Moser. 20 Uhr. 1. Stock, Restaurant St. Gervais, Untergasse 21, 2502 Biel / Bienne.

Chur

1.10. --- Bibliothek Aspermont Lesung. Franz Hohler – „Das Ende eines ganz normalen Tages“. „In Franz Hohlers Erzählungen werden wir zu Zeugen von alltäglichen Ereignissen: schrecklichen, schönen, berührenden, aberwitzigen … Ein Mann kommt ausgerechnet in dem Augenblick ins Stolpern, in dem ihm auf der Straße eine junge, attraktive Frau begegnet. Ein anderer möchte am liebsten zu randalieren beginnen, wenn jemand in seiner Nähe laut mit dem Handy telefoniert, und zwei Jungen wollen den Weiher hinter ihrem Haus mit einer alten Ovomaltinebüchse leer schaufeln – doch wie die anderen Figuren in Hohlers Erzählungen müssen auch sie lernen, dass sich die Welt den Träumen und Plänen des Menschen nur allzu häufig widersetzt.“ (Luchterhand) 20 Uhr. Aspermontstrasse 17, 7000 Chur.

1.10. --- Werkstatt Lesung. Jürg Halter – „Nichts, das mich hält“. „In Halters zeitlos gegenwärtigen Gedichten fragt sich ein zweifelndes Ich: ‚Doch, sag mir, Spieglein an der Wand: Wie lange noch / willst du mich eigentlich beweisen?’ Spielerisch greift Halter die großen Themen auf und besetzt sie durch ungewohnte Wendungen und Brüche neu. Manchmal werden gar Naturgesetze außer Kraft gesetzt: ‚Stell dir vor, der Stein, den du in der Hand hältst, / hält dich.’“ (Ammann) 15 sfr. 20 Uhr. Untere Gasse 9, 7000 Chur.

Domat / Ems

3.10. --- Gemeindebibliothek Lesung. Saša Stanišic – „Wie der Soldat das Grammofon repariert“. „Aleksandar wächst in der kleinen bosnischen Stadt Višegrad auf. Sein größtes Talent ist das Erfinden von Geschichten: Er denkt gar nicht daran, sich an die Themen der Schulaufsätze zu halten, viel zu verrückt sind die Erntefeste bei seinen Urgroßeltern, viel zu packend die Amokläufe betrogener Ehemänner und viel zu unglaublich die Geständnisse des Flusses Drina. Als der Krieg mit grausamer Wucht über Višegrad hereinbricht, hält die Welt, wie Aleksandar sie kannte, der Gewalt nicht stand, und die Familie muss fliehen. In der Fremde eines westlichen Landes erweist sich Aleksandars Fabulierlust als lebenswichtig: Denn so gelingt es ihm, sich an diesem merkwürdigen Ort namens Deutschland zurechtzufinden und sich eine Heimat zu erzählen. Seinen Opa konnte er damals nicht wieder lebendig zaubern, jetzt hat er einen Zauberstab, der tatsächlich funktioniert: seine Phantasie holt das Verlorene wieder zurück. Als der erwachsene Aleksandar in die Stadt seiner Kindheit zurückkehrt, muss sich allerdings erst zeigen, ob seine Fabulierkunst auch der Nachkriegsrealität Bosniens standhält.“ (Luchterhand) 20 Uhr. Tircal 14, 7013 Domat / Ems.

Effretikon

1.10. --- Stadtbibliothek Lesung. Yusuf Yesilöz – „Gegen die Flut“. „Seit ihrem vierzehnten Lebensjahr sehen Alan und Meryem, die heute um die vierzig sind, ihre Welt, ihre Umgebung, ja sogar ihre eigenen Hände wie durch einen Schleier. Die Vergangenheit liegt als schwere Last auf ihren Schultern. Der Kurde Alan wurde gezwungen, eine der sieben Töchter seiner Tante zu heiraten. Meryem sollte ihrer türkischen Familie in der Fremde zu Ansehen verhelfen. Wenn sie jedoch versuchen, die Kultur ihrer Eltern zu vergessen, werden sie eingeholt von Normen und Traditionen, die sie längst überwunden glaubten. Für Alan gerät die Welt total aus den Fugen, als er feststellt, dass seine Frau eine kurze Affäre mit einem anderen Mann hatte. Verschwunden ist die Großzügigkeit, die er in all den Jahren zu entwickeln versucht hat, zurück bleibt eine tiefe Verletzung, die er als Mann nicht überwinden kann.“ (Limmat) 19 Uhr. Märtplatz 27, 8307 Effretikon.

Gottlieben

2.10. --- Bodman-Haus Lesung. Christoph Nix – „Junge Hunde“. „Christoph Nix erzählt die Geschichte eines Gymnasiasten in einer hessischen Kleinstadt. Man schreibt das Jahr 1968, und was in der Welt passiert, findet zum Missfallen der wirtschaftswundergläubigen Erwachsenen Widerhall bei den jungen Leuten. Durch deren Träume von Widerstand und Aufbruch geistern Che Guevara, Ho Chi Minh und die Frankfurter Studenten - mit ihnen wollen sie gleichziehen. Warum soll für die Provinz nicht gelten, dass man die Welt verändern kann? Er und seine Freunde proben den Aufstand, was sie zumindest für die Mädchen interessant macht. Er erlebt seine erste Liebe und muss sich gewaltig anstrengen, sein revolutionäres Feuer am Lodern zu halten.“ (Das Neue Berlin) 8 sfr. 20 Uhr. Dorfplatz 1, 8274 Gottlieben.

23.10. --- Bodman-Haus Lesung. Michael Kumpfmüller – „Nachricht an alle“. „‚Wir stürzen ab, betet für mich’ – diese SMS erhält ein Vater von seiner Tochter mitten in der Nacht, in einem Hotelzimmer in Nordamerika. Was wie ein grausamer Scherz klingt, erweist sich als der modernste aller Albträume: Selbst aus todgeweihten Flugzeugen können wir noch Nachrichten empfangen – Nachrichten an alle.“ (Kiepenheuer & Witsch) Moderation: Peter Braun. 8 sfr. 20 Uhr. Dorfplatz 1, 8274 Gottlieben.

30.10. --- Bodman-Haus Diskussion. „Die Rückkehr der Politik in die Literatur“. Moderation: Dirk Vaihinger, Leiter des Verlags Nagel & Kimche. 8 sfr. 20 Uhr. Dorfplatz 1, 8274 Gottlieben.

Lenzburg

16.10. --- Müllerhaus Gespräch. „Frisch vom Tisch: Peter Zeindler“. Der Autor spricht unter anderem über sein Manuskript mit Andreas Neeser, Leiter des Müllerhauses. 15 / 10 sfr. 19.15 Uhr. Bleicherain 7, 5600 Lenzburg.

26.10. --- Hirschen Lesung. Christian Haller – „Im Park“. „Erst als er aus dem Krankenhaus in seine Wohnung zurückgekehrt ist, wird sich der Paläontologe Emile Ryffel bewusst, dass sich sein Leben für immer verändert hat. Denn in der Nacht zuvor musste er seine Frau, die engagierte Filmproduzentin Lia, mit Gehirnblutungen in die Universitätsklinik einliefern, wo sie seitdem im Koma liegt. Die Ärzte wissen nicht, ob sie jemals aus eigenen Kräften wieder leben kann. Und als wäre das nicht schon schwierig genug, hat er sich seit kurzem noch in Klara verliebt, eine junge Bekannte seiner Frau. Er weiß, dass er nach Lias Erkrankung die Affäre mit Klara eigentlich beenden sollte, und ist doch nicht fähig dazu. Denn so sehr er Lia liebt, ist er doch zugleich erfüllt von der Sehnsucht, aus den erstarrten Gewohnheiten seines Lebens auszubrechen und sich einmal wieder leicht zu fühlen und unbeschwert zu sein.“ (Luchterhand) 10 Uhr. Rathausgasse 41, 5600 Lenzburg.

28.10. --- Müllerhaus Lesung & Gespräch. „Orient-Express“. Es lesen und sprechen Angelika Reitzer, Bora Cosic und Emine Sevgi Özdamar. Übersetzung für Bora Cosic: Lidija Klasic. Einführung: Svenja Herrmann, Assistenz des Müllerhauses. Moderation: Andreas Neeser, Leiter des Müllerhauses. 25 / 15 sfr. 19.15 Uhr. Bleicherain 7, 5600 Lenzburg.

Luzern

2.10. --- Luzerner-Theater Lesung. Jürg Halter – „Nichts, das mich hält“. „In Halters zeitlos gegenwärtigen Gedichten fragt sich ein zweifelndes Ich: ‚Doch, sag mir, Spieglein an der Wand: Wie lange noch / willst du mich eigentlich beweisen?’ Spielerisch greift Halter die großen Themen auf und besetzt sie durch ungewohnte Wendungen und Brüche neu. Manchmal werden gar Naturgesetze außer Kraft gesetzt: ‚Stell dir vor, der Stein, den du in der Hand hältst, / hält dich.’“ (Ammann) 20 Uhr. UG-Salon, Theaterstrasse 2, 6002 Luzern.

11.10. --- Théâtre La Fourmi Poetry Slam. „10 Jahre Der gesunde Menschenversand – Spoken-Word-Gala“. Mit Tom Combo, Daniel de Roulet, Elsa Fitzgerald, Fiva MC, MC Graeff, Heini Gut, Jürg Halter, Mitch Heinrich, Jaromir Konecny, Guy Krneta, Gerhard Meister, Yves Noyaux, Fritz Sauter, Patrick Savolainen, Christoph Simon und viele andere. Moderation: Antonio Superbuffo Caradonna. 20.45 Uhr. Tribschenstrasse 61, 6005 Luzern.

Mülenen

30.10. --- Berghaus Niesen Kulm Lesung. Franz Hohler – „Das Ende eines ganz normalen Tages“. „In Franz Hohlers Erzählungen werden wir zu Zeugen von alltäglichen Ereignissen: schrecklichen, schönen, berührenden, aberwitzigen … Ein Mann kommt ausgerechnet in dem Augenblick ins Stolpern, in dem ihm auf der Straße eine junge, attraktive Frau begegnet. Ein anderer möchte am liebsten zu randalieren beginnen, wenn jemand in seiner Nähe laut mit dem Handy telefoniert, und zwei Jungen wollen den Weiher hinter ihrem Haus mit einer alten Ovomaltinebüchse leer schaufeln – doch wie die anderen Figuren in Hohlers Erzählungen müssen auch sie lernen, dass sich die Welt den Träumen und Plänen des Menschen nur allzu häufig widersetzt.“ (Luchterhand) 85 sfr inklusive Bahnfahrt und Nachtessen mit Dessertbuffet. 20 Uhr. Reservationstelefon: 0041-(0)33-676 77 11. 3711 Mülenen.

Rapperswil-Jona

28.10. --- Kunst(Zeug)Haus Lesung. Hugo Loetscher – „War meine Zeit meine Zeit oder Wie formiert sich ein globales Bewusstsein“. Der Autor liest aus seinem unveröffentlichten Manuskript. 20 Uhr. Schönbodenstrasse 1, 8640 Rapperswil-Jona.

Sissach

23.10. ---  Jakobshof Lesung & Gespräch. Gabrielle Alioth und Katharina Tanner – „Mitgeteilt. 24 Lebensgeschichten von Frauen aus Basel-Stadt und Baselland“. „Herkunft, Erfahrungen, Ansichten, Berufe und Berufungen trennen sie; was sie verbindet, ist eine Gegend. Jede ist ihren Weg gegangen — 24 Frauen aus den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft erzählen aus ihrem Leben, von ihrer Jugend, ihrer Arbeit, ihren Männern, Kindern, von ihren Erfolgen und Niederlagen, ihren Sorgen und dem, was sie glücklich machte.“ (Limmat) Neben den Autorinnen lesen und sprechen die Porträtierten Ursula Geiger, Bethli Weitnauer, Ida Rickenbacher und Alice Leber. 20 Uhr. Kirchgasse 10-12, 4450 Sissach.

Schaffhausen

30.10. --- Kammgarn Lesung. Endo Anaconda – „Sofareise“. „Am liebsten stand er auf dem Balkon seiner alten Wohnung an der Aare und schaute hinunter auf den schönen Dalmaziquai. Und dann nahm das gewohnte Leben auf einmal eine Wende. Jetzt steht er auf einem kleinen Küchenbalkon inmitten von verdorrten Zimmerpflanzen und raucht. Er blickt auf die Straße und beobachtet die Welt an der Berner Wylereggkreuzung: Wie bei 38° C im Schatten der Teer langsam schmilzt und sich ein Jungpolitiker mit seinem Jeep vor den Mercedes des Stadtpräsidenten schiebt und dann beide im Verkehr stecken bleiben. Wie die Beamten im gegenüberliegenden Bauwrack aus Eternitverschalung Tag für Tag ihre Gummibäume gießen, während ein Securitasmann gerade wieder einmal dabei ist, einen Bußzettel unter die Scheibenwischer des geliebten VW Passat zu schieben. Zum Glück gibt es den Taxifahrer Mechmet und die dicke Kioskfrau, bei der Anaconda regelmäßig seine Parisiennes holt.“ (Ammann) 20 / 15 sfr. 20.30 Uhr. Baumgartenstrasse 19, 8200 Schaffhausen.

Stans

26.10. --- Kapuzinerkirche Lesung & Musik. Thomas Hürlimann – „Vierzig Rosen“. „Marie Katz, die talentierte Pianistin, liiert sich mit dem aus einfachen Verhältnissen stammenden Max Meier, der sich an die Spitze der Regierung hocharbeiten will. Eine Erfolgsgeschichte, an dem die klug im Hintergrund operierende Frau ihren wesentlichen Anteil hat. Sie verfügt über den notwendigen Stil, er hat den Willen und die Kraft. Vierzig Rosen sind das Symbol ihrer Liebe, einer Liebe, die manch große Belastung auszuhalten hat und für beide zu einer prägenden Lebensreise vom Morgen in den Abend wird.“ (Ammann) Musik: Eriko Kagawa. 30 / 15 sfr. 17 Uhr. 6370 Stans.

St. Gallen

9.10. --- Institut für Wirtschaftsethik Lesung. Götz W. Werner – „Einkommen für alle“. „Werner fordert nichts weniger als eine radikale Umkehr vor allem in unseren sozialen Sicherungssystemen. Denn das Versprechen, den Bürgern zu einer menschenwürdigen Sicherung ihrer Existenz zu verhelfen, hat die Politik längst gebrochen. Stattdessen werden die Empfänger von Sozialleistungen gegängelt; Götz W. Werner scheut sich nicht, Hartz IV als ‚offenen Strafvollzug’ zu bezeichnen.“ (Kiepenheuer & Witsch) 18 Uhr. Universität, Guisanstrasse 11, 9000 St. Gallen.

10.10. --- Palace Buchvorstellung. Steff Signer – „Highmatt. Schräge Geschichten, Traktate, Seelenprotokolle, Gedichte und Lieder aus dem Hinterland“. „Steff Signer durchwandert immer wieder die Luftsäule zwischen Alpstein und Bodensee, deckt sich auf Höfen mit Alpkäse, Suppenhühnern und Gitzi ein, sammelt Rezepte und vor allem Geschichten. In diesem Buch präsentiert er seine Funde mit fantasiesprühender Sprachkraft. Entstanden ist ein Panoptikum des Landlebens, ein modernes Heimatbuch, das die Fremdheit im Zuhausesein nicht verschweigt.“ (Limmat) 20.30 Uhr. Zwinglistrasse 3, 9004 St. Gallen.

26.10. --- Thalia-Buchhandlung Lesung & Musik. „25. Jubiläumsfeier der Buchhandlung“. Es lesen Eveline Hasler, Margrit Schriber und Ulrich Knellwolf. Moderation: Dr. Rainer Stöckli. Eintritt frei. 17 Uhr. Platzreservation empfohlen unter Telefon: 0041-(0)71-272 61 61. Shopping-Arena, Zürcher Strasse 464, 9015 St. Gallen.

St. Urban

7.10. --- Ehemaliges Kloster Lesung. „Lyrik im Kloster mit Eduard Kloter“. „Eduard Kloter, geboren 1926 in Basel, zog 1956 ins Entlebuch, wo er fast drei Jahrzehnte lang als Landarzt wirkte. In Afrika, Lateinamerika und Asien leistete er zahlreiche Kriseneinsätze für das Rote Kreuz; zudem war er Präsident der „Association Suisse des Ecrivains Médecins“ und der „Union Mondiale des Ecrivains Médecins“. Heute lebt er in Meggen. 15 sfr. 17 Uhr. Informationstelefon: 0041-(0)41-917 03 08. 4915 St. Urban.

Thun

29.10. --- Thalia-Buchhandlung Buchvorstellung. Ursula Spring – „Ghüderfuer u Hochzytsgutsche. Erinnerige a d Längere“. Eintritt frei. 20 Uhr. Bälliz 60, 3600 Thun.

Untersiggenthal

19.10. --- Garnhaus Lesung. Christian Haller – „Im Park“. „Erst als er aus dem Krankenhaus in seine Wohnung zurückgekehrt ist, wird sich der Paläontologe Emile Ryffel bewusst, dass sich sein Leben für immer verändert hat. Denn in der Nacht zuvor musste er seine Frau, die engagierte Filmproduzentin Lia, mit Gehirnblutungen in die Universitätsklinik einliefern, wo sie seitdem im Koma liegt. Die Ärzte wissen nicht, ob sie jemals aus eigenen Kräften wieder leben kann. Und als wäre das nicht schon schwierig genug, hat er sich seit kurzem noch in Klara verliebt, eine junge Bekannte seiner Frau. Er weiß, dass er nach Lias Erkrankung die Affäre mit Klara eigentlich beenden sollte, und ist doch nicht fähig dazu. Denn so sehr er Lia liebt, ist er doch zugleich erfüllt von der Sehnsucht, aus den erstarrten Gewohnheiten seines Lebens auszubrechen und sich einmal wieder leicht zu fühlen und unbeschwert zu sein.“ (Luchterhand) 11 Uhr. Stroppelstrasse 19, 5417 Untersiggenthal.

Uster

30.10. --- Qbus Kleintheater Lesung. Simona Ryser – „Maries Gespenster“. „Marie wird nach dem Tod ihrer Mutter aus der Bahn geworfen. Verstrickt in innere Kämpfe um Ablösung und Erlösung, hangelt sie sich durch den Tag, lässt sich aushalten von Verehrern, sucht manchmal einen Job. Sie liebt Wolf, kauft mit Manfreds Kreditkarte ein, geht mit Hans aus. Vor allem streift sie ziellos durch die Stadt, und im Bus, im Bahnhof, in der Delikatessabteilung steht plötzlich die Mutter vor ihr. Mit Arbeitslisten der wichtigsten Dinge versucht Marie, in ihrem inneren und äußeren Durcheinander Ordnung zu schaffen. In schlanker, musikalischer Sprache umkreist ‚Maries Gespenster’ eine Geschichte von Verlust und Wiederfinden, von Abwesenheit und Begehren, von Trauma und Sprache. Wie ein Reigen tauchen Märchenelemente, literarische Verweise und Motive immer wieder auf und verdichten sich zu einem eindringlichen Text über eine große Trauer und die Suche nach einem Leben danach.“ (Limmat) 15 sfr. 20 Uhr. Braschlergasse 10, 8610 Uster.

Visp

13.10. --- Kino Astoria Lesung & Film. Wilfried Meichtry – „Verliebte Feinde. Iris und Peter von Roten. Biographie eines Paares“. „Iris von Roten, promovierte Juristin aus evangelisch-großbürgerlichem Haus, wurde 1958 mit ihrem feministischen Manifest ‚Frauen im Laufgitter’ über Nacht zur meistgehassten Frau in der Schweiz und zu einer über die Grenzen hinaus bekannten Frauenrechtlerin. Verheiratet war sie mit dem katholisch-konservativen Walliser Patrizier, promovierten Juristen und Politiker Peter von Roten. Für die Ehe, hatte Iris von Roten durchgesetzt, musste von Anfang an völlige Eigenständigkeit jedes Partners in ökonomischen, politischen, beruflichen und sexuellen Belangen gelten. Iris und Peter von Roten haben ihren Lebensplan gelebt, sie wussten darum, kein glückliches Ehepaar im herkömmlichen Sinne zu sein. Während der zahlreichen und länger andauernden Trennungen der beiden – Iris von Roten unternahm, allein, wie vor ihr Ella Maillart und Annemarie Schwarzenbach, Reisen in den Nahen Osten, die USA – schrieben sie sich circa 1.500 Briefe, ein intellektuell und gesellschaftskritisch reicher Fundus.“ (Ammann) Außerdem liest der Autor aus „Du und ich – ewig eins. Die Geschichte der Geschwister von Werra“. Anschließend Filmausschnitte des Dokumentarfilms aus „von Werra“ (2002). 18.30 Uhr. Napoleonstrasse 16A, 3930 Visp.

Winterthur

3.10. --- Villa Sträuli Lesung. Peter Stamm – „Wir fliegen“. „Heidi zeichnet das junge Mädchen, das sie nie gewesen ist. Vor Jahren wollte sie Künstlerin werden, in Wien studieren an der Akademie, aber die Reise ging nur bis Innsbruck. Jetzt hat sie Mann und Kind, die sie nie gewollt hat. Erst durch Carmen, die hübsche Lehrtochter aus der Bäckerei, fängt sie wieder an zu träumen. – Bruno arbeitet seit dreißig gleichmäßigen Jahren als Portier in einem Hotel. Er war beim Arzt, ein schlimmes Ergebnis könnte ihn erwarten. Noch weiß er nichts endgültiges, es ist seine letzte Nacht vor dem Resultat. Aber es wird nichts sein, bestimmt nicht. Für einen Moment ist er ganz glücklich. Es sind diese Momente, in denen sich etwas verändert im Leben, in denen etwas geschieht, man merkt es kaum. Momente, die der Zeit enthoben scheinen. Eine neue Welt tut sich auf, man erkennt die Sackgasse, in die man vor langer Zeit geraten ist. Und plötzlich herrscht ein anderes Licht.“ (S. Fischer) 20 Uhr. Museumstrasse 60, 8400 Winterthur.

8.10. --- Fotostiftung Schweiz Lesung & Diskussion im Rahmen der Ausstellung „Darkside – fotografische Begierde und fotografierte Sexualität“. Pia Reinacher – „Liebe, Lüge, Libertinage. Eine Expedition zu den Leidenschaften in der zeitgenössischen Literatur“. „Literatur redet über die Liebe – von der Euphorie des verführerischen Anfangs, bis zum Desaster eines desillusionierenden Endes. Dazwischen liegt ein ausschweifend weites amouröses Feld. ‚Liebe, Lüge, Libertinage’ ist eine anschauliche Entdeckungsreise durch die zeitgenössische Literatur. Wir Leser als Zeitgenossen gewandelter Lebens- und Liebeskonzepte im Übergang zum 21. Jahrhundert erkunden uns selbst in den Mustern und Varianten von Liebe und Begehren, die in den Geschichten der modernen Erzähler ihren Abdruck hinterlassen haben.“ (Berlin University Press) Es liest der Schauspieler Armin Berger. Die Autorin diskutiert mit Elisabeth Bronfen, Anglistik-Professorin in Zürich, Thomas Hunkeler, Romanistik-Professor in Fribourg, und Bodo Kirchhof, Schriftsteller. 20 / 15 sf. 20 Uhr. Grüzenstrasse 45, 8400 Winterthur.

Zürich

6.10. --- Kaufleuten Lesung & Gespräch. „Züri Littéraire – Psychoanalytiker erzählen“. Die Wechselbeziehung zwischen Literatur und Psychoanalyse ist eng. Die Psychoanalyse verdanke viele ihrer Grunderkenntnisse der Weltliteratur, bekannte Freud einst, und seine Psychoanalyse prägte in der Folge die literarische Moderne. Beide Disziplinen erforschen Seelenvorgänge und Konflikte über die Sprache, umkreisen mit Worten das Verborgene, Dunkle, Unbewusste. Romane lassen in Denkwelten der Protagonisten blicken, die Analyse bringt solche ans Tageslicht oder eben aufs Papier. Die Couch des Züri Littéraire ist diesmal für die Analytiker bestimmt. Was geschieht, wenn sie für einmal nicht zuhören, sondern selber erzählen? Mit den Jürg Acklin, Angelika Schett und Jürg Willi. Moderation: Mona Vetsch. 25 sfr. 18.30 Uhr. Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich.

6.10. --- Literaturhaus Museumsgesellschaft Buchvorstellung & Gespräch. Peter K. Wehrli – „Katalog von Allem. Vom Anfang bis zum Neubeginn“. „So könnte eigentlich eine Novelle beginnen: Als der Orient-Expreß aus dem Zürcher Hauptbahnhof rollte, merkte Wehrli, dass er seinen Fotoapparat vergessen hatte … Dieses Missgeschick bildet aber den Auftakt für ein einmaliges literarisches Experiment: Peter K. Wehrlis Katalog von Allem. Über vier Jahrzehnte hat der Journalist seine Eindrücke von Reisen und alltäglichen Begebenheiten nicht mit der Kamera, sondern mit den Mitteln der Sprache festgehalten. Alles, was ihm auffiel, alles, was er fotografiert hätte, wurde zu literarischen Schnappschüssen, die jeweils aus einem Relativsatz zu einem Titelwort bestehen. So entstand eine Wahrnehmungsart, die Wehrli bis heute immer weiter praktizierte und perfektionierte.“ (Ammann) Ute Kröger im Gespräch mit dem Autor. 15 / 10 sfr. 20 Uhr. Limmatquai 62, 8001 Zürich.

7.10. --- Literaturhaus Museumsgesellschaft Lesung & Gespräch. Jacques Chessex – „Der Vampir von Ropraz“. „Zu Beginn des 20. Jahrhunderts treibt im kleinen Dorf Ropraz im waadtländischen Jorat ein bestialischer Leichenschänder sein Unwesen. Die Bevölkerung des ganzen Landstrichs ist in Aufruhr; Angst und Wut brauchen einen Schuldigen.“ (Nagel & Kimche) Auf Französisch. Deutsche Textpassagen: Dirk Vaihinger. Der Autor im Gespräch mit dem Schriftsteller Jürg Altweg. 15 / 10 sfr. 20 Uhr. Limmatquai 62, 8001 Zürich.

9.10. --- Collegium Helveticum Lesung. Adolf Muschg – „Kinderhochzeit“. „Klaus Marbach und seine Frau, die Juristin Manon de Montmollin, haben sich in der Arbeit am so genannten Bergier-Bericht über die Schweizer Neutralitätspolitik im Zweiten Weltkrieg kennen gelernt. Als sie sich trennen, setzt er seine Recherche im badischen Nieburg, im Herzen des Bühlerschen Aluminium-Imperiums, auf eigene Faust fort: ‚Das Böse in Nieburg, ich möchte wissen, wo es herkam und wie man ihm widersteht.’ Lange merkt Marbach nicht, dass er ausgezogen ist, das Fürchten zu lernen. Denn die Verstrickung der Kriegsgeneration und diejenige ihrer Nachkommen wird zu seiner eigenen. Es ist Imogen Selber-Weiland, die letzte der Bühler-Dynastie und Alleinerbin, die seine Nachforschungen protegiert und sich seiner Phantasie zunehmend bemächtigt. Bald gerät Marbach auch auf die Spur ihrer ehelichen Verbindung mit dem auf geheimnisvolle Weise abwesenden genialischen Schriftsteller Iring Selber. Von einer Grenzüberschreitung zur nächsten führt Marbachs Passion zu dieser älteren Frau ihn schließlich zu den Quellen seiner Existenz und ins Labyrinth einer unvergangenen Geschichte.“ (Suhrkamp) Begrüßung: Prof. Gerd Volkers. Einführung: Dr. Wolfgang Kaußen. 19 Uhr. Semper-Sternwarte, Schmelzbergstraße 25, 8006 Zürich.

10.10. --- Cabaret Voltaire Lesung. Christian Kracht – „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“. „Es ist das Jahr 1917. Lenin besteigt  n i c h t  den plombierten Waggon von Zürich nach St. Petersburg. Die russische Revolution findet  n i c h t  statt. Stattdessen erlebt die Schweiz einen kommunistischen Umsturz, und die Geschichte des 20. Jahrhunderts entwickelt sich völlig anders als wir sie heute kennen.“ (Kiepenheuer & Witsch) 20 Uhr. Spiegelgasse 1, 8001 Zürich.

13.10. --- Literaturhaus Museumsgesellschaft Buchvorstellung & Gespräch. Karl Schlögel – „Terror und Traum. Moskau 1937“. „Moskau 1937: Die sowjetische Metropole auf dem Höhepunkt der stalinistischen Diktatur. In einem Orkan der Gewalt geht eine Gesellschaft vollständig zugrunde. Karl Schlögel rekonstruiert Monat für Monat, wie sich der Terror eines Notstandsregimes zum ‚Großen Terror’ steigerte, dem binnen eines Jahres anderthalb Millionen Menschen zum Opfer fielen. Doch damit ist noch nicht die ganze Geschichte erzählt: Im Schatten des Terrors will das Regime um Stalin eine neue Gesellschaft aufbauen. Gestützt auf zahllose Dokumente, vergegenwärtigt Schlögel in seinem historischen Meisterwerk eine Zeit, in der Terror und Traum fließend ineinander übergingen.“ (Hanser) Der Autor im Gespräch mit Ulrich M. Schmid. 15 / 10 sfr. 20 Uhr. Limmatquai 62, 8001 Zürich.

16.10. --- Kaufleuten Buchvorstellung & Gespräch. Barbara Lukesch und Balz Spörri – „Starke Worte. 50 Persönlichkeiten über den Satz ihres Lebens“. „Es gibt Sätze im Leben, die man nie vergisst. Sätze, die trösten. Sätze, die Kraft geben. Sätze, die die Welt erklären. Barbara Lukesch und Balz Spörri haben 50 Schweizer Persönlichkeiten gefragt, welcher Satz in ihrem Leben eine ganz besondere Rolle gespielt hat. Entstanden ist eine wundervolle Sammlung von inspirierenden Texten. Kleine Geschichten, die berühren und zugleich Mut machen.“ (Wörterseh Verlag) Es lesen und sprechen Bernard Thurnheer, Beatrice Tschanz, Klara Obermüller, Adolf Ogi und Christophe Keckeis. Moderation: Esther Girsberger, „SonntagsZeitung“-Redaktorin. 25 sfr. 20 Uhr. Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich.

21.10. --- Literaturhaus Museumsgesellschaft Buchvorstellung & Gespräch. Tomás González – „Die Teufelspferdchen“. „Der Roman beschreibt, wie der Protagonist eine Finca am Rand der Großstadt Medell’n erwirbt und bewirtschaftet. Diese Bewirtschaftung – ein kontinuierlicher Ausbau und eine ständige Verschönerung des kleinen Landguts –, die er und seine Frau Pilar mit eigenen Händen betreiben, führt die beiden in eine immer größere Einsamkeit. Es ist ein vielschichtiger, tiefgründiger, geheimnisvoller Roman, das Charakterbild eines Mannes, der - vor einer Schuld fliehend? - sich zunehmend von der Welt abkapselt und von der Vegetation, die er selbst hervorbringt, schlucken lässt. Mit der Finca schafft sich der Protagonist durch unermüdliche Arbeit ein von der verpesteten, habgierigen, gewalttätigen Aussenwelt abgenabeltes Mikroparadies, das zugleich eine Hölle ist, weil ein Übermaß an Schönheit und Perfektion etwas Erstickendes hat und weil er sich selbst nicht entfliehen kann. Neben dem Protagonisten und seiner Frau werden mehrere Familienangehörige – unter anderen J. als junger Heißsporn in Medell’n und David, das alter Ego des Autors – und viele Nebenfiguren lebendig.“ (edition 8) Einführung & Moderation: Peter Schultze-Kraft. 15 / 10 sfr. 20 Uhr. Limmatquai 62, 8001 Zürich.

22.10. --- Literaturhaus Museumsgesellschaft Buchvorstellung & Gespräch. Bruno Steiger – „Das Fenster in der Luft. Aufzeichnungen“. „Der Wunsch nach Selbsterkenntnis, der Aufzeichnungen gemeinhin prägt, mündet bei ihm in Selbsterfindung. Es ist zugleich die Statuierung einer Welt, die zwischen Imagination und Realität liegt und deren ganz eigene Wahrheit nur in der Überzeichnung dingfest zu machen ist. Im Wechsel von Weisheit und Irrwitz gibt es kaum ein Thema, das nicht einer paradoxalen ‚Steigerung’ unterzogen wird: Musik, Religion, Politisches, die Liebe und die Meteorologie – mitten aus den Abgründen des Menschlichen wie des Allzumenschlichen heraus richtet der Autor seinen Blick auf eine ‚von Gespenstern bewohnte Welt’.“ (Urs Engeler Editor) Der Autor im Gespräch mit Beatrice von Matt. 15 / 10 sfr. 20 Uhr. Limmatquai 62, 8001 Zürich.

22.10. --- Kulturbüro Lesung & Gespräch. Renatus Deckert (Hrsg.) – „ Das erste Buch. Schriftsteller und über ihr literarisches Debüt“. „Das erste Buch eines Autors ist sein Entrée in die Welt der Literatur. Welche Gedanken und Gefühle bewegen ihn beim Blick auf sein Debüt, dessen Erscheinen zwanzig, dreißig oder sogar fünfzig Jahre zurückliegt? Fast einhundert deutschsprachige Autoren – die Einflussreichen und die Stillen, die Erfolgreichen und die Exzentriker – beantworten diese Frage in persönlichen Texten, die eigens für dieses Buchprojekt geschrieben wurden.“ (Suhrkamp) Aus der Anthologie liest Perikles Monioudis. Anschließend der Herausgeber und Autor im Gespräch. 20 Uhr. Stauffacher Strasse 100, 8004 Zürich.

23.10. --- Literaturhaus Museumsgesellschaft Buchvorstellung & Gespräch. Gertrud Leutenegger – „Matutin“. „Auf einem Floß in einer Bucht des Sees steht eine Holzkonstruktion, der Nachbau eines Vogelfangturms, wie er noch heute in der italienischen Schweiz anzutreffen ist. Die Erzählerin zieht als Kustodin in den klösterlich eingerichteten Turm. Für sie bietet er neben dem Weitwinkelblick auf die Stadt einen Beobachtungsposten, von dem sie zurück auf das sieht, was sie hinter sich gelassen hat. Täglich wird ihr eine Portion Polenta vor die Tür gestellt. Und sie bleibt nicht ganz allein im Turm. Der Zutritt für Besucher wird zwar durch strenge Gesetze geregelt, doch die Kustodin sabotiert sie und lässt immer dieselbe Person im Turm nächtigen: eine Frau rätselhafter Herkunft. Die Migration der Vögel, ihre Gefangenschaft und Vernichtung werden überblendet vom Schicksal dieser Frau. Nach 30 Turmtagen und -nächten muss die Erzählerin in der Frühe, zur Stunde der Matutin, die Stadt verlassen.“ (Suhrkamp) Die Autorin im Gespräch mit Karl Wagner, Professor für Germanistik in Zürich. 15 / 10 sfr. 20 Uhr. Limmatquai 62, 8001 Zürich.

24.10. --- Paulus-Akademie Lesung & Gespräch. Yusuf Yesilöz – „Gegen die Flut“. „Seit ihrem vierzehnten Lebensjahr sehen Alan und Meryem, die heute um die vierzig sind, ihre Welt, ihre Umgebung, ja sogar ihre eigenen Hände wie durch einen Schleier. Die Vergangenheit liegt als schwere Last auf ihren Schultern. Der Kurde Alan wurde gezwungen, eine der sieben Töchter seiner Tante zu heiraten. Meryem sollte ihrer türkischen Familie in der Fremde zu Ansehen verhelfen. Wenn sie jedoch versuchen, die Kultur ihrer Eltern zu vergessen, werden sie eingeholt von Normen und Traditionen, die sie längst überwunden glaubten. Für Alan gerät die Welt total aus den Fugen, als er feststellt, dass seine Frau eine kurze Affäre mit einem anderen Mann hatte. Verschwunden ist die Großzügigkeit, die er in all den Jahren zu entwickeln versucht hat, zurück bleibt eine tiefe Verletzung, die er als Mann nicht überwinden kann.“ (Limmat) Anschließend der Autor im Gespräch mit Guy Krneta. Moderation: Hans-Peter von Däniken. 11.45 Uhr. Carl Spitteler-Strasse 38, 8053 Zürich.

27.10. --- Literaturhaus Museumsgesellschaft Lesung & Gespräch. Marcel Beyer – „Kaltenburg“. „Ludwig Kaltenburg, geboren 1903, Biologe, arbeitet Ende der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts in Posen. Dort begegnet er zum ersten Mal dem Ich-Erzähler, zu diesem Zeitpunkt noch ein Kind. Im Gefolge des Zusammenbruchs des ‚Dritten Reichs’ flüchtet der Junge mit seinen Eltern nach Dresden. Dessen Bombardierung im Februar 1945 überlebt er und beginnt ein Studium der Ornithologie, das ihn erneut in engen Kontakt zu Kaltenburg bringt. Der kann in Dresden ein eigenes Institut gründen und sich internationales Renommee erwerben. Wie erfahren die beiden Wissenschaftler, der angehende und der erfolgreiche, die Gründung und Konsolidierung der DDR in Dresden, welche Wendungen nehmen die Lebensläufe der beiden in den unterschiedlichen Stadien der DDR, wie erlebt der Ornithologe schließlich das Ende der DDR?“ (Suhrkamp) Der Autor im Gespräch mit Felix Schneider, Literaturredaktor Radio DRS 2. 15 / 10 sfr. 20 Uhr. Limmatquai 62, 8001 Zürich.

27.10. --- Buchhandlung Hirslanden Lesung. Thomas Hürlimann – „Der Sprung in den Papierkorb“. „Hürlimann erzählt, wie er mit einem Lineal zum Dichter geschlagen wurde. Anhand von Schillers Tell erklärt er, dass die Schweizer zugleich Rebellen und Reaktionäre sind. In der Gestalt eines Garderobiers beobachtet er das ins Theater strömende Publikum, und an der Klosterschule Einsiedeln besucht er eine Unterrichtsstunde bei Pater Kassian, seinem ehemaligen Physiklehrer. Hürlimann tummelt sich im Dichtergarten von Cadenabbia, entdeckt auf dem Fußballplatz die Kugelform der Seele und klettert aus Platons Höhle ins Freie.“ (Ammann) 20 Uhr. Freiestrasse 221, 8032 Zürich.

30.10. Restaurant Neumarkt Buchvorstellung & Essen. Martin Weiss – „Urchuchi Romandie und Wallis“. „Zwei Jahre hat der Urchuchi-Autor Martin Weiss jenseits des ‚Rideau de Rösti’ recherchiert – von den Alpentälern des Goms bis zu den Gestaden des Lac Léman, vom hintersten Zipfel im Jura bis zum Vallée de Joux. Über 60 Restaurants mit regionalen Spezialitäten und rund 100 Einkaufstipps sind enthalten. Dazu kommt eine einzigartige Rezeptsammlung, die nebst Klassikern wie Papet vaudois, Tarte au vin cuit oder dem Genfer Gratin de cardons auch zahlreiche Trouvaillen enthält.“ (Rotpunkt) Dazu Apéro mit Verköstigung verschiedener Weine und kulinarischer Köstlichkeiten aus der Romandie; anschließend Nachtessen mit Millefeuille und Pilzen aus dem Greyerzerland, Braisi jurassien (gepökelter Braten) mit Flouttes aus dem Jura, Walliser Birne im Safranhonig und Roggenmousse, Kaffee mit Pralinen vom Chocolatier Tristan vom Lac Léman und Damassineschnaps aus der Ajoie. 64 sfr inklusive Wein und Essen. 18.30 Uhr. Neumarkt 1, 8001 Zürich.

30.10. --- Literaturhaus Museumsgesellschaft Lesung & Gespräch. Dieter Zwicky – „Cotonville. Mein afrikanisches Jubeljahr“. Der Autor im Gespräch mit Beatrice Stoll. 15 / 10 sfr. 20 Uhr. Limmatquai 62, 8001 Zürich.(ang/muc)

Zu den Terminen Schweiz November 2008

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