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Rebellion gegen den Rationalismus

Percy Bysshe Shelleys schaurig schöne Romanze „Zastrozzi“

© Die Berliner Literaturkritik, 03.04.08

 

MÜNCHEN (BLK) – Der erstmals in deutscher Übersetzung erscheinende Schauerroman „Zastrozzi“ des englischen Romantikers Percy Bysshe Shelley (1792-1822) könne als „erster Ausdruck“ seines „philosophischen und politischen Radikalismus“ gelesen werden, findet die „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“).

Schon in diesem Frühwerk zeige sich „Shelleys Faszination für den absoluten Menschen“, welcher „den gängigen Moralvorstellungen“ entgegentrete und sich damit einhergehend „vom religiösen Glauben freimacht“, schreibt der Rezensent Ralf Hertel. Der Dichter – welcher als einer der „bedeutendsten Romantiker Englands“ gelten könne – lasse in dieser Romanze „die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen Realität und Übernatürlichem“ verschwimmen. Die Handlung ist zum einen in einem „imaginären Süddeutschland“ und zum anderen in einem „nicht weniger symbolischen Norditalien“ angesiedelt. Und obwohl das Buch mitunter „penetrant pathetische“ Züge aufweise, sei dessen Wert als eine Art literarischer Rebellion „gegen den Rationalismus der Aufklärung“ nicht zu verkennen.

Mit „Zastrozzi“ sei den deutschen Shelley-Lesern ein Werk, das „trotz aller Verschrobenheiten und stilistischen Exzesse für beträchtliche Lesefreude sorgt“, zugänglich gemacht worden, meint Hertel. (mik/wip)

Literaturangaben:
SHELLEY, PERCY BYSSHE: Zastrozzi, eine Romanze und andere Frühschriften. Aus dem Englischen übersetzt von einem anglistischen Studententeam der Freien Universität Berlin unter der Leitung von Manfred Pfister. Verlag Karl Stutz, Passau 2007. 224 S., 17,80 €.

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