Werbung

Werbung

Werbung

Viel Sonne, keine Wärme

Karen Russels Erzählungen „Schlafanstalt für Traumgestörte“

© Die Berliner Literaturkritik, 11.08.08

 

MÜNCHEN (BLK) – Der Rezensent Ulrich Baron bespricht in der „Süddeutschen Zeitung“ Karen Russels Erzählungen „Schlafanstalt für Traumgestörte“. „Einsamkeit“ sei das Generalthema der Geschichten der jungen amerikanischen Autorin, welches all ihre jungen und alten Gestalten verbinde, schildert Baron.

Russels Geschichten seien mehr als nur Ausdruck der „ungebändigten Phantasie“ einer „Mittzwanzigerin“, betont der Rezensent. Sie übersteigere die ohnehin schon groteske Wirklichkeit ins Surreale, wodurch das „Phantastische“ erst entstehe. Als Figuren treten Menschen aus einer „weitgehend vater- und mutterlosen Gesellschaft“ auf: Die Alten, die an den Küsten Floridas wenig menschliche Wärme finden, und die Jungen, deren Eltern „chronisch verreist“ sind. Trotz Betreuungs- und Unterhaltungsangeboten im Überfluss, sind alle Charaktere doch durch eines verbunden: Einsamkeit.

Hinter den meisten ihrer Erzählungen verberge sich ein illusionsloser Realismus, lobt der Rezensent. Der Leser könne eine „Ahnung davon mitnehmen“, wie es aussehe im „riesigen Schneckenhaus“ der Einsamkeit. Karen Russel habe mit ihren Erzählungen die höchsten Erwartungen geweckt. (mir/dan)

Literaturangaben:
RUSSEL, KAREN: Schlafanstalt für Traumgestörte. Aus dem Amerikanischen von Malte Krutzsch. Kein & Aber, Zürich 2008. 302 S., 18,90 €.

Verlag


Bookmark and Share

BLK mit Google durchsuchen: