FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Das 2001 in Israel erschienene Buch „Ein Stück vom Meer“ von Aliza Olmert bespricht die „FAZ“. Vom Zeitraum eines Jahres, des Sommers 1952-53, handele die Geschichte aus der Sichtweise eines kleinen Mädchens. Das Mädchen schildere die Probleme der Eltern, sich zu assimilieren, nachdem sie nach Israel ausgewandert sind. Ängste vor überall lauernden Gefahren, die sie – vor allem ihre Mutter – mitbrachten, seien europäischer Natur gewesen. Das Kind stehe unter enormen Druck. Weil es seine Eltern liebt, wolle es „dem Befehl“ gehorchend glücklich sein.
Die Mellers wären nicht nach Israel gegangen, doch habe der Vater Oleg tausende Gürtelschnallen aus Armeebeständen gefunden. So starte er mit deren Verkauf eine neue Existenz in Israel. Doch während Oleg eine Zukunft als neuer Jude sah, hinge die Mutter einer bürgerlichen Vergangenheit nach. So ziehe sie die Tochter mit in ihre „Tage in völliger Isolation“. Im Laufe der Zeit gelinge der Familie eine Annäherung an frühere Lebensverhältnisse, die Mutter werde so aus ihrer Depression gerissen, schreibt die Rezensentin.
Es gebe kein Glück durch einen Neuanfang, solange die Vergangenheit nicht verarbeitet ist, meint Susanne Klingenstein von der „FAZ“. Die Essenz des Buches sei die Erkenntnis, dass sich schwere psychische Traumata auf die folgenden Generationen übertragen. Aliza Olmert habe bekannt, eigene Erfahrungen verwendet zu haben, auch sie kam mit ihren Eltern aus Europa. (sat/wip)
Verlag