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Lyrik ist vor allem Handwerk

Harald Hartungs poetologische Essays „Ein Unterton von Glück“

© Die Berliner Literaturkritik, 24.01.08

 

FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Fünfzehn poetologische Essays zur deutschsprachigen Lyrik von Goethe bis Gernhardt habe der Lyriker, Kritiker und Essayist Harald Hartung in „Ein Unterton von Glück“ versammelt, berichtet der Literaturwissenschaftler Heinrich Detering für die „FAZ“. Als Hartungs gesammelte Gedichte vor zwei Jahren erschienen sind, wurde vielen Lesern erst bewusst, dass er eines der eigenständigsten lyrischen Œuvres der deutschen Gegenwartsdichtung vorgelegt hat.

In leichthändig geschriebenen Studien von unaufdringlicher Belesenheit gebe der Dichter Einblick in seine eigene lyrische Werkstatt. Die Meisterschaft sei für Hartung das Ergebnis eines Handwerks; so stimme er mit Paul Celan (1920-1970) überein, dass die Lyrik als eine Sache der Hände zu verstehen sei. Ein Essay über Celan und dessen Studien zur Farbgebung bei Georg Trakl überzeuge als ein Plädoyer Hartungs über die Poesie als „Sache der Hände“, lobt die „FAZ“. Er beginne mit Vorliebe mit Beobachtungen zu handwerklichen Fragen und erziele so, dass seine Analysen auch dort „sinnlich konkret und sensibel“ seien, wo es in Höhenlagen ästhetischer Theorie hinaufgehe.

Der Rezensent lobt die nüchterne, sachliche und ebendarum so sensible Wahrnehmung Hartungs. Er rücke Gedichte von Goethe bis Celan in neue Perspektiven, dass er so selbst Kennern überraschende Einblicke eröffnet und zugleich doch neugierigen Neulingen vergnügliche Einführungen geboten werden, meint der Rezensent der „FAZ“. (car/wip)

Literaturangaben:
HARTUNG, HARALD: Ein Unterton von Glück. Über Dichter und Gedichte. Wallstein Verlag, Göttingen 2007. 160 S., 19,90 €.

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