FRANKFURT / MAIN (BLK) -- In seinem Buch "Falscher Name" schildere Ricardo Piglia die Suche eines Autors namens Ricardo Piglia nach einem unveröffentlichten Manuskript des argentinischen Schriftstellers Roberto Arlt, der 1942 starb, fasst Karin Ceballo Betancur in der "Frankfurter Rundschau" (20.04.2004) zusammen.
Piglia begibt sich auf die Suche nach einer Werkstatt Arlts, die sich in einem Randbezirk Buenos Aires befinde. Dort entdecke er ein Heft, das neben Briefen und Protokollen auch das Manuskript der Erzählung "Luba" enthalte, bei der aber die Seiten 41 bis 77 fehlen. Es bleibe die Skizze zu einem Roman um die Geschichte eines krankhaften Mörders, der sich das perfekte Verbrechen ausdenke. Piglia recherchiere weiter; seinen Report, eine literarische Lüge, spicke er mit Requisiten der Authentizität, wie Fußnoten, Anmerkungen und Gliederungspunkten.
Die zentrale Frage des verwirrend schönen Romans beschäftige sich mit der "Grenze zwischen Wahrheit und Fälschung". 1975 war die Geschichte erstmals in Mexiko erschienen, sie spielt stilistisch mit den Traditionen argentinischer Literatur und bleibe dabei aber mehr als nur ein Spiel, so die Rezensentin. (man/nja)
Literaturangaben:
PIGLIA, RICARDO: Falscher Name. Aus dem argentinischen Spanisch von Sabine Giersberg. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2003. 100 S., 15,50 €.