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Nichts zu sagen

Der Briefwechsel Hans Falladas mit seiner Ehefrau Anna Ditzen

© Die Berliner Literaturkritik, 18.07.08

 

MÜNCHEN (BLK) – Jean-Michel Berg rezensiert in der „Süddeutschen Zeitung“ („SZ“) den Briefwechsel Hans Falladas mit seiner Frau Anna Ditzen. Das Werk „Wenn du fort bist ist alles nur halb“ vereint Briefe des Ehepaares aus den Jahren 1928-1947.

Hans Falladas Leben war von einem ständigen auf und ab geprägt. Arbeitslos und morphiumsüchtig während der Weimarer Republik, worauf der schriftstellerische Durchbruch mit seinem Werk „Kleiner Mann – was nun?“ folgte und die letztendliche Unterordnung an das Hitler-Regime. Mit seinem Widerstandsroman „Jeder stirbt für sich allein“, der 1947 erstmals veröffentlicht wurde, gelang ihm vor seinem Tod noch ein letzter Erfolg. Die nun veröffentlichten Briefe enthalten die Briefkorrespondenz mit Falladas Ehefrau. Die Ehe selbst durchlebte ebenfalls Höhen und Tiefen. So musste Anna Ditzen beispielsweise zahlreiche Affären ihres Gatten hinnehmen.

Das Leben von Hans Fallada wirke zwar recht „bewegend“, in seinen Briefen sei davon jedoch nichts zu erkennen, kritisiert der Rezensent. Besonders die Briefe die während des Dritten Reiches verfasst wurden, „schweigen zu fast allem, was man gerne hinterfragen würde“: Kaum Erwähnung fänden die großen Ereignisse, die die Welt veränderten, bemerkt Berg. Insgesamt seien die Briefe ein „Dokument der großen Täuschung“, denn die eigentlichen Dramen die sich in Hans Falladas Leben ereigneten „spielen“ sich „hinter den Briefen“ anstatt „in ihnen ab“, erklärt der Rezensent. (zei/ang)

Literaturangaben:
FALLADA, HANS / DITZEN, ANNA: Wenn du fort bist, ist alles nur halb. Briefwechsel einer Ehe. Herausgegeben von Ulrich Ditzen. Aufbau-Verlag, Berlin 2007. 518 S., 24,95 €.

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