MÜNCHEN (BLK) – Christoph Haas bespricht in der „Süddeutschen Zeitung“ die Biografie „Iggy Pop“ von Paul Trynka. Der langjährig recherchierte Band bietet zahlreiche Anekdoten aus dem Leben des Musikers.
Dass aus dem 1947 geborenen Jim Osterberg, besser bekannt als Iggy Pop, etwas Großes werden würde, hätte schon früh außer Frage gestanden, berichtet der Rezensent. Plante er zuerst noch, als Präsident ins Weiße Haus einzuziehen, definierte sich der aus dem Akademiker-Milieu stammende Musiker bald als dämonisch-charismatischen Performer. Bei Konzerten der Band beschimpfte er das Publikum, schnitt sich die Brust auf und erfand das Stage-diving. Sowohl aus dieser Epoche, als auch aus Iggys Absturz in den Drogenwahn und aus den dann folgenden Berliner Jahren zusammen mit David Bowie erzähle Trynka zahlreiche Anekdoten, schildert der Rezensent.
Erfreulich sei, dass Trynka keine der „vielen schwachen Sachen“, die Iggy Pop gemacht habe, schönrede, lobt der Rezensent. Zu bemängeln sei jedoch, dass die Biografie mit Anekdotischem überfüllt sei. Trynka versäume es so, den Künstler pophistorisch zu perspektivieren. (mir/vol)
Literaturangaben:
TRYNKA, PAUL: Iggy Pop. Übersetzt aus dem Englischen von Christoph Hahn und Bernhard Joseph. Rogner & Bernhard Verlag, Berlin 2008. 528 S., 29,90 €.
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