ZÜRICH (BLK) – Die „Neue Zürcher Zeitung“ („NZZ“) bespricht Peter Handkes neue Erzählung „Die morawische Nacht“. Wenige, schreibt der Rezensent, könnten sich der Breite ihres Schaffens so rühmen wie er. Trotzdem spricht der Rezensent von einer großen Frische, die durch diese Erzählung über Handkes Werk gekommen sei.
Das Buch behandle die Europareise eines ehemaligen Autors, Handkes Alter Ego, behauptet der Rezensent. In ihm durchmesse Handke noch einmal Momente des eigenen Poetenlebens. Er changiere dabei zwischen Sanftmut und Polemik, Scherz und Satire, Ironie und tiefer Bedeutung. Der Esprit und Witz dieses Buches gehe bis zur Selbstkarikatur. Der innen- und außenperspektivisch mehrfach gebrochenen Choreografie des Erzählens entspreche auch das Geschehen im Buch. Man habe Handke selten in so souveräner Erzähllaune gesehen.
Ebenso hätte er noch nie so Vieles auf einmal erklärt und auf einmal umgewertet. Fast zuviel, findet der Rezensent. (wag/wip)
Literaturangaben:
HANDKE, PETER: Die morawische Nacht. Erzählung. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008. 561 S., 28 €.
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