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Was kostet die Welt?

Adam Toozes Sachbuch „Ökonomie der Zerstörung“

© Die Berliner Literaturkritik, 15.08.07

 

MÜNCHEN (BLK) — Der Siedler Verlag veröffentlicht Adam Toozes Studie über die nationalsozialistische Wirtschaft und ihren Einfluss auf die Entscheidungen während des Kriegs. Mit „Ökonomie der Zerstörung“ gelinge Tooze laut Verlag eine „radikal neue Sicht“ auf die Geschichte des „Dritten Reiches“.

Nach Verlagsangaben widerlegt Tooze die Annahme, dass das nationalsozialistische System ein „unaufhaltsamer Panzer“ gewesen sei. Dieser Vorstellung setzt der Autor die These entgegen, dass Deutschland „nie stark genug“ gewesen sei, „um Europa zu beherrschen und England, die Sowjetunion oder gar die USA dauerhaft zu besiegen“, erklärt der Verlag. Um den Verlauf der Geschichte des Nationalsozialismus nachzuvollziehen, untermauert Tooze demnach die Überlegung, dass wirtschaftliche Erwägungen die NS-Politik ab 1933 stark beeinflusst haben. Hitlers Weltbild sei, schlussfolgert Tooze, nicht nur politisch, rassenbiologisch und militärisch motiviert gewesen, sondern auch geprägt durch das Ziel, eine wirtschaftliche Supermacht zu werden. Koste es, was es wolle. Der Siedler Verlag hält fest, dass es sich bei Adam Toozes Sachbuch „Ökonomie der Zerstörung“ um eine „fulminante Gesamtdarstellung“ handelt, die einen neuen, umfassenden Blick auf die Geschichte des nationalsozialistischen Deutschlands wirft.

Adam Tooze hat sich mit seinen Veröffentlichungen zur deutschen Industriegeschichte einen Namen als Wirtschaftshistoriker gemacht. Durch seine Debatte mit Götz Aly wurde er einem breiteren Publikum bekannt. 2002 erhielt er für seine Arbeit den Philipp Leverhulme Prize für Geschichte. Tooze lehrt neuere europäische Wirtschaftsgeschichte in Cambridge.(beh/lut)

 

Literaturangaben:
TOOZE, ADAM: Ökonomie der Zerstörung. Sachbuch. Siedler Verlag, München 2007. 928 S., 44,00 €.

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