MÜNCHEN (BLK) – Stephan Wackwitz gelinge in seinem neuen Buch „Osterweiterung – Zwölf Reisen“ der Spagat zwischen „verwaltender, repräsentativer Kulturarbeit“ und dem Schreiben „belletristischer wie essayistischer Bücher“, lobt Hilmar Klute in der „SZ“.
Durch die aus „Grenzregionen bestehende Welt des Ostens“ und seinen Erlebnissen – Wackwitz war laut Klute Leiter der Goethe-Institute in Krakau und Bratislava – begreife Wackwitz die Privilegien der westlichen Welt. Der Reisende Wackwitz lasse sich auf die östlichen Länder ein und beschreibe mit „schönen Bildern“ sein „melancholisches Reisegefühl“, findet der Rezensent. Die Grundlage seiner Erzählungen bestehe aus „politischer Historie, Mentalitätengeschichte und persönlicher Erinnerung“. Der Schriftsteller erleidet und erlebt laut Klute die Orte, die er bereist. Er registriere und beschreibe sie nicht nur, Wackwitz’ Reflexionen erinnern an die „großen Reisenden der Empfindsamkeit“, er verdichte seine Eindrücke zu einem „Portrait einer Region“.
Wackwitz, der „virtuose Abschweifer“, benutze eine konzentrierte Sprache und wecke so den geschichtlichen und gegenwärtigen Reiz der jeweiligen Gegend. Klute bemerkt die „gelegentliche akademische Verstiegenheit“ der Exkurse, die jedoch vom Autor selbst auf ironische Weise aufgefangen werde. Ein „Schamane des Ostens“, urteilt der Rezensent. (mar/wip)
Literaturangaben:
WACKWITZ, STEPHAN: Osterweiterung – Zwölf Reisen. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2008. 224 S., 17,90 €.
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