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Von Kriminellen und Anderem

Internationale-Presseschau vom 22. Juni 2004

© Die Berliner Literaturkritik, 22.06.04

 

BERLIN (BLK) – Aus fünf Rezensionen setzt sich die heutige Internationale-Presseschau zusammen. Drei Biographien werden vorgestellt, ein Reisebericht und eine historische Schrift über die Nationalgalerie. Laut der "L'Éxpress" wird in "La memoire de L'Etat" von Lucie Favier über seine Untersuchung des französischen Archivs berichtet. Die "New York Times" stellt hingegen eine Biographie des Auftragkillers "The Irishman" vor, geschrieben von Charles Brandt. Auch die "TLS" kritisiert eine Biographie, diesmal über einen kommunistischen Medienmogul ("The red millionaire"). Sehr angetan zeigt sich die "Outlook India" von Jug Suraiya Reisebericht "Where on Earth am I?". Abgeschlossen wird die Presseschau von einem autobiographischen Bericht über den Kampf gegen Al Quaida in Afghanistan, erstellt von Kommandeur Andrew Exum und vorgestellt in der "Washington Post".

"L'Éxpress"

Lucien Favier habe sich tief in die Katakomben der französischen Nationalgalerie begeben um sich historisch mit dem Gebäude und Funktion des Archivs auseinander zusetzten. Zum größten Teil werde laut der "L'Éxpress" über die politischen Vorzüge der Galerie geschrieben, "La memoire de L'Etat" zeige auch die Problematik während der Besatzungszeit durch die Nazis und gibt Beispiele über die Judenverfolgung.

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"The New York Times"

Mit dem Leben des Auftragskillers Frank Sheeran beschäftige sich "I heard you paint houses" von Charles Brandt. Der Autor sei der Anwalt des Mafioso gewesen und arbeite nach dessen Tod sein Leben auf. Dabei stoße er auf mysteriöses und erschreckendes Material zu den Morden an Jimmy Hoffa und JFK. Gleichzeitig biete das Werk auch Einblicke in die Welt und Methodik der Mafia. Die Biographie lese sich gerade deshalb wie ein spannender Gangsterroman.

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"The Times Literary Supplement"

Mit "The Red millionaire" wird auch von der "TLS" eine Biographie präsentiert. Auch sie handele im weitesten Sinne von einem Kriminellen. Jedoch habe sich Willi Münzenberg eher als korrupter Medienmogul und flammender Kommunist einen Namen gemacht, jedoch sei er bis zur Nazizeit in Deutschland durch seinen extravaganten Lebensstil aufgefallen, bezahlt aus Moskaus Tasche. Der Rezensent ist begeistert von Sean McMeekins Werk und legt es dem Leser wärmstens ans Herz.

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"Outlook India"

Durch "Humor und den nötigen Abstand zur Geschichte" zeichne sich Jug Suraiya Reisebericht "Where on Earth am I?" aus, schreibt die "Outlook India" erfreut. Der Berichterstatter bereise neben exotischen Plätzen wie Indien, Bali, Tibet oder Rio auch westliche Gefilde, Amerika und unter anderem auch Schottland. Er erzähle nun viele erlebte und gehörte Geschichten und lasse beim Leser wehmutig an Hemingway oder James Joyce denken.

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"The Washington Post"

Als Kommandeur einer Elite Einheit in Afghanistan habe Andrew Exum den Kampf gegen den Terror hautnah miterlebt. In A Soldier's Story from the Front Lines of the War on Terrorism" beschreibe der Autor nun seine Sichtweise und Erfahrungen über die Konflikte im Mittleren Osten. Da der Soldat nur kurze Zeit in Afghanistan verbracht habe, sei ihm schnell bewusst geworden, das Leben nach dem Krieg für viele Soldaten ein größeres Problem darstelle als ein Kampfeinsatz.

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(lep/mir)

Literaturangaben:
BRANDT, CHARLES: I heard you paint houses: Killing Jimmy Hoffa. Steerforth Press, Hanover (NH; USA) 2004. 293 S., 25 $.
EXUM, ANDREW: This Man's army. A Soldier's Story from the Front Lines of the War on Terrorism . Gotham. 256 S., $25.
FAVIER, LUCIE: La memoire de l´Etat. Historie des archives nationales. Édition Fayard, Paris 2004, 496 S., 28,00 €.
McMEEKIN, SEAN: The red millionaire. A political biography of Willi Münzenberg, Moscow's secret propaganda tsar in the West. Yale University Press, Yale 2004. 397 S., 30,50 €.
SURAIYA, JUG: Where on Earth am I? Confusions of a Travelling Man. Penguin Books India, New Delhi 2004. 160 S., 150 RS.

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