Hörstücke
     
Texte
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  Pettersson-Requiem  
  Ein poetisches Requiem für Allan Pettersson.  
     
  ...Fluß ist die Zeit im Gefälle, so fällt sie durch unser Leben,
stoßend die vielen, wenige hebend, und sieht nicht, was einzeln
wartet im Keller: Kinder, gedrängte, um Licht und um Nahrung,
Frauen mit blutig geschlagenen Brauen; vor ihren Tränen
schamvoll die eigenen Hände, sehn sie bereits ihre Söhne
ebenfalls prügeln und sehen die Töchter, verschlagen, durch Betrug sich
schützen und, vor den Männern, ihre eigenen, die nächsten Kinder...
 
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  Bamberg, Berlin, August bis Oktober 2006 - ANH
Regie: ANH und Bernd Leukert
Hessischer Rundfunk 2006
 
   
  Leidenschaftlich ins Helle erzürnt
oder
Die vergessene Dichtung Carl Johannes Verbeens.
 
  Eine Montage von Alban Nikolai Herbst.
Mit Texten und einer Schlußmusik von Carl Johannes Verbeen.
Hans Wyprächtiger † gewidmet.
 
     
  ...daß Thomas Mann ihn nie empfangen hat, obwohl Verbeen sich ja darum bemüht hat, da mal zum Tee eingeladen zu werden. Da ihm aber der Ruf eines Flegels vorauseilte, hatte der Zauberer wohl wenig Muße, sich auf ihn einzulassen. Er hat übrigens Thelen bei seinem ersten Besuch, weil er mit Marsman kam, für einen Holländer gehalten - wie im Tagebuch nachzulesen...  
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  Berlin, Februar bis April 2006 - ANH
Regie: ANH
SWR Baden-Baden 2006
 
   
  Das Wunder von San Michele  
  Fantasie mit Tönen um einen kleinen Palast.  
     
  ... Es ist nämlich so, daß nicht i c h die Menschen strafe, denen ich nah bin, die mich nahkommen lassen. Sondern es empören sich die Mächte des Möglichen. Sie rächen sich an denen, die dem Unmöglichen die Hand gereicht haben. Und ihre Wut ist um so größer, je schöner wurde, was das Unmögliche schuf. Danach, nur danach, bemißt sich der Preis. Wenn du dich also schon auf einen Ort wie diesen hier einläßt, dann wollen die Mächte des Möglichen F a k t e n erfahren. Sie wollen wissen, ob es s t i m m t, daß dieses Gebäude und dieser Park ganz ohne Bauplan entstanden. Mehr noch: Sie wollen, daß du es widerlegst. Und wollen wissen, wie du die Sphinx denn nun wirklich fandest. Denn was du darüber erzählt hast in deinem Buch, das halten sie für Schwindel....  
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  Berlin und Anacapri, Juli/August 2005 und Februar/März 2006 - ANH
Regie: ANH
Deutschlandfunk Köln 2006
 
   
  BRIEFE AUS CATANIA  
  Ein poetisches Feature  
     
  ... Liebe Alexandra, wie stets zu Beginn einer Reise beginne ich ein Tagebuch für Eindrücke, Skizzen, Begegnungen. Nicht alles findet unmittelbar Verwendung, einiges integriert sich erst Jahre später oder wird vergessen. Um so reizvoller der Gedanke, es dieses Mal mit Briefen zu halten, die ich Dir über das Internet schicke, Text für Text und Tag für Tag. So bleiben wir während meiner Reise verbunden, denn die Entfernungen zwischen Kulturen werden so zu Sekunden, während sich die Abstände historischer Ereignisse verräumlichen...  
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  Berlin, Februar und Juni 2004 - ANH
Regie: ANH
Deutschlandfunk Köln 2004
 
   
  DAS WIDERLICHE GENIE  
  Ein Haß-Stakkato über Louis-Ferdinand Céline  
     
  "Ein unendlicher Haß hält mich am Leben, ich würde noch tausend Jahre leben, wenn ich sicher wäre, daß ich die Welt verrecken sähe."
...
" Mein Haß wird die Erde überströmen, die sich daran vergiftet, so daß auf ihr nur noch Sauereien wachsen, zwischen den Toten, zwischen den Lebenden..."
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  Berlin, September 2003 - ANH
Regie: Klaus-Michael Klingsporn
DeutschlandRadio Berlin 2003
 
   
  Das gelbe Licht des Friedens  
  Gänge durch das alte Jerusalem - Ein Klangbild  
     
  Gehen. Durch die Gänge, Gassen. Gehen. Mauern, im schrägen Licht goldgelb widerschimmernd, Stein für Stein, Schritte und angehaltener Atem im jüdischen Viertel. Die Glasvitrinen mit den brennenden Kerzenstümpfen darin. Jerusalem ist von Touristen völlig geleert, die dritte Intifada hat den wichtigsten, ja einzigen Wirtschaftsfaktor der Stadt gelähmt. Nicht nur Palästinenser verarmen, die israelische Wirtschaft liegt insgesamt nieder. Gehen. „Will you have a look in my shop?“...
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  Berlin, Juni/Juli 2003 - ANH
Regie: ANH
Deutschlandfunk Köln 2003
 
   
  DELTA PLUS und GRABESWELTEN:
Science Fiction & Psychose
 
  Ein collagiertes FunkSpiel um Philip K. Dick  
     
  ... Seine höchst pessimistischen, zugleich fantastischen Entwürfe neuer Lebensformen gewinnen immer mehr an Virulenz: Von "The Blade Runner" über "Total Recall" bis zu der jüngsten, von Spielberg inszenierten Verfilmung "Minority Report" greift Hollywood - wenigstens im Science-Fiction-Genre - gern auf Ideen und Konzepte Philip K. Dick's zurück. Selbst die Idee für "The Matrix" ist irgendwie bei ihm geklaut...
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  Berlin, April/Mai 2003 - ANH
Regie: Petra Feldhoff
WDR Köln 2003
 
   
  Imaginäre Ären
oder
Die unsichtbare Chronologie
 
  Ein Hör- und paradiesisches Schmerzens-Spiel
über
Lezama Lima und das amerikanische Barock
 
     
  ... Baldovinas Hand zog die Tüllbahnen des Moskitonetzes auseinander, tastete und drückte es sanft, als befühlte sie einen Schwamm und nicht ein fünfjähriges Kind: dann öffnete sie sein Nachthemd und besah eingehend die Brust des Kindes, das bedeckt war mit Flecken, mit heftig geröteten Rillen, die Brust, die sich dehnte und zusammenzog, als bedürfte es mächtiger Anstrengung, um einen natürlichen Atemrhythmus zu erzielen; sie öffnete auch den Schlitz des Nachthemdes und sah die Schenkel, die kleinen Hoden von Flecken bedeckt, die immer größer wurden, und bemerkte, als sie die Hände weiter ausstreckte, daß die Beine kalt waren und zitterten. In diesem Augenblick, zwölf Uhr nachts, erloschen die Lichter in den Häusern des Truppenlagers, während die der Schilderhäuser angingen, und die Laternen der patrouillierenden Wachposten verwandelten sich in ein wanderndes Ungeheuer, das aus den Wasserlachen tauchte und die Nachtschwärmer verscheuchte...
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  Berlin, September/Oktober 2002 - ANH
Regie: Beatrice Ackers
DeutschlandRadio Berlin 2002
 
   
  Tokyos Lächeln  
  Entfernungen an eine ferne Stadt  
     
  ... Nie soll, wer eine Stadt erschreitet, sich vorbereiten. Er erschreitet sonst nichts als seine Lektüre...
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  Berlin, Januar/Februar/März 2002 - ANH
Regie: ANH
Deutschlandfunk Köln 2002
 
   
  So ist es. Ist es so?  
  Eine Pirandello-Redoute  
     
  ... "Zunehmend wird er sich fremd und erkennt, daß er imgrunde aus nichts anderem zusammengesetzt ist als aus Vorstellungen anderer und auch fremder Leute über ihn, daß er sich – oder etwas in ihm – sogar diesen Vorstellungen anpaßt."
"Man hat, will er sagen, kein eigentliches Wesen. Oder, mit Kant, das eigentliche Wesen ist so unerkennbar wie das Ding an sich."
"Deshalb muß man es maskieren... um erkannt, um nicht verkannt zu werden."
"Schließlich ist es noch komplizierter, wenn sich unser Selbstbild an dem Bild orientiert, daß von uns gemacht worden ist."
"'Wir halten uns alle im guten Glauben an die schöne Vorstellung, die wir von uns selbst haben,' sagt in Pirandellos Enrico IV der verrückte oder scheinverrückte Held. 'Aber während ihr, Monsignore, so dasteht und euch mit beiden Händen an Euer heiliges Gewand klammert, da gleitet, schlüpft Euch hier was aus den Ärmeln...'"
"Und Menschen, die das nicht verstehen oder die es plötzlich durchschauen – die irgendetwas das plötzlich durchschauen läßt – werden verrückt oder scheitern an Gesellschaft Beruf Familie. Imgrunde ist das sehr komisch." ...
 
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  Berlin, Juni/Dezember 1999 - ANH
Regie: ThomasZenke
Deutschlandfunk Köln 2000
 
   
  Der Fürst der Romane  
  Eine Radio-Unterhaltung über Anthony Burgess  
     
  ... "Sprecher 2: Was meinen wir mit dem Ich? Es ist ein existentielles Konzept(...), und das Ich, von dem ich berichte, ist vielfältig und ziemlich verschieden von dem Ich, das berichtet.
Pause.
Sprecher 1: Er verfaßte Romane, Kinderbücher, Essays und Biografien, - mehr als 42 Bücher insgesamt. Zudem war er Autor von Fernsehspielen, über Moses etwa, über Shakespeare und Michelangelo, Jesus und Attila. Napoleon Bonaparte, Sigmund Freud und Leo Trotzki wurden von ihm zu Romanhelden gemacht. Er komponierte... komponierte mehr, als er schrieb... sein musikalisches Werkverzeichnis ist riesig und umfaßt gleichermaßen Musicals wie Symphonien, Sonaten und Schlager.
kurze Pause.
Er erfand die Dialoge in dem Steinzeitthriller „Am Anfang war das Feuer“. Dabei war er, so behauptet er von sich selbst, bereits 37 Jahre alt, als er ein Schriftsteller wurde. " ...
 
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  Berlin, 1997 - ANH
Regie: Barbara Heizmann
DeutschlandRadio Berlin 1997
 
   
  Der Blauen Blume lieblichster Spott  
  Ein HörStück über den Kammerherrn Zeus, über einen Schneider im Rokoko und über Wolf v. Niebelschütz, ihren Sänger  
     
  ... Die alten Götter waren tot, jene heiteren, deutlichen und liebenswerten Götter, die man so gern verehrt hatte, weil man wußte, auch in ihren Seelen wohnten der Regungen einige, die den Menschen zu einem Gott und den Gott zum Menschen machten. Sie waren tot, die Popen sagten es... Aber es war keine Freude bei ih­rem Wissen, denn sie sahen (...), daß ein Geist der Weltlichkeit die Inseln der Ägäis durchzog, und mit düsterer Hingabe wühlten die Prediger in den Herzen der Gläubigen, ihnen ein Sünden-Babel zu malen...
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  Frankfurt am Main / Berlin, Septemberi/Oktober 1996 - ANH
Regie: Barbara Heizmann
DeutschlandRadio Berlin 1996
 
   
  TELEKOMOS  
  Ein sokratischer Trialog  
     
 
Mischa  
Sokrates  
Karl Marx  
 
Auf einer belebten Straße.
Mischa Ei Alter, woher kommst du denn?
Sokrates Ich wandele, o Mischa, einer inneren Stimme nach. Und du, mein Freund?
Es ist sehr heiß geworden. Die Luft steht wie im Hades.
Ein Auto hupt.
Mischa Sieh dich vor!
Das Auto kommt kurz vor Sokrates zu stehen und hupt noch einmal.
Mischa Die Zeiten sind sehr schnell geworden.
Sokrates Ich bin - fürwahr! -... bin alt geworden. Laß uns ruhen für einen Moment.
Mischa Dort is ne Bank.
 
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