Autor
> Bernhard Strobel
Veranstaltungen:
 13. März, 20:00 Uhr Wien, Schauspielhaus
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Bernhard Strobel
Nichts, nichts
Erzählungen 2010
ISBN: 9783854207665
18.- €
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gebunden, 21 x 13 cm 128 Seiten
Als Bernhard Strobels erster Erzählband Sackgasse erschien, war von »einem erstaunlichen Debüt« (Stuttgarter Zeitung) die Rede, von einem »Autor, der findet, dass Menschen in den Randzonen der Gesellschaft interessanter sind als die Schicken und Schönen dieser Welt« (Kurier), von einer »Meisterschaft im Weglassen, oder besser Nicht-Sagen, das etwas anderes, weil Schwierigeres ist als das kalkulierte Verschweigen« (Antonio Fian).
Auch in diesem zweiten Band bleibt Strobel seinem Sujet treu: keine Wohlfühlliteratur und kein Lifestyle, nicht die mit geschickter Glätte komponierten und dem gehobenen Entertainment verpflichteten Sätze der Literaturinstitute, sondern Rauheit und Verzicht auf Eleganz, und dazu die karge Welt der Verlierer: ältere Mütter, die sich im Internet prostituieren, Aussteiger, die sich in Waldhütten weitab von Dörfern und Städten einnisten und dort mit politischen Flüchtlingen konfrontiert werden, Alzheimer-Kranke. Strobel bedient aber nicht unseren voyeuristischen Blick auf das Elend und arrangiert es nicht zu schaurig-schönen Szenarien, sondern wendet sich dem sprachlosen Umfeld dieser ›Helden‹ zu. Hier herrschen Kommunikationslosigkeit und ungerichtete, dumpfe Wut. Mit knappen, kargen Mitteln und äußerst zielsicher schildert Strobel eine Welt, die nur mehr mühsam ihre Fassade wahrt – jeden Moment kann alles unter der ausbrechenden Aggressivität implodieren.
Und doch: So wie es in einer Geschichte heißt, »Sie kannte mich gut genug, um zu wissen, dass mir dann und wann der rote Faden des Alltags abhanden kam«, so heben sich diese Erzählungen alle an irgendeiner Stelle vom planen Abbildrealismus ab und ein grotesker Witz kommt zum Vorschein, eine nahezu surrealistische Überbelichtung der Szenerie, ein manchmal grausamer Humor.
»Strobel sind starke Erzählungen gelungen, mit denen er seine Protagonisten mitten in ihrem Wesen trifft und fast beiläufig auch einen scharfen Blick auf die Gegenwart wirft.« (Barbara Eisenmann, SWR2)
»Das Buch bietet abwechslungsreiche Lektüre, einen originellen Blick auf orginelle Figuren und ist damit sehr kurzweilig.« (Gerhard Altmann, Die Presse)
»Der Erzählband beschönt nichts und ist genau deswegen gut.« (Die Wienerin)
»Er ist der neue Meister der Zurückhaltung.« (Anton Thuswaldner, literatur + kritik)
Strobel »kann aus ›Nichts‹ und mit knappen Worten kleine Universien inszenieren, so intensiv, dass man als Leser Sorge haben kann, selbst darin aufzugehen, verschluckt zu werden. Jede noch so kleine Geschichte birgt Wut neben Komik, Verdruss neben Rührung. Geballte Menschlichkeit. Ganz erstaunlich.« (Caro Wiesauer, Kurier)
»Die Wahrung brüchiger Fassaden ist Strobels Metier, darin beweist er große literarische Qualität, die aber immer auch tückisch und heimtückisch ist. Nichts ist, wie es scheint, und dennoch soll es so erscheinen, gewahrt bleiben. (…) Dieser Autor ist einer der hellwachen Seismografen. Sein großes Buch der kleinen Beben belegt dies.« (Werner Krause, Kleine Zeitung)
»Das Besondere an Strobels Prosa ist die stark stilisierte Sprache, die dazu dient, die Entfremdung der Figuren von sich selbst und damit auch von anderen zu inszenieren. (…) Strobel kann erzählen.« (Stefan Neuhaus, Die Furche)
»Strobel, für sein Debüt zu Recht mehrfach ausgezeichnet, hat seine Technik in seinem zweiten Erzählband, Nichts, nichts, weiter verfeinert und bis zum Äußersten ausgereizt. (…) Strobels Erzählen ist bemerkenswert, weil es auf radikale Schmucklosigkeit und Reduktion setzt und jedes Kalkül, jede Stilisierung – die junger Literatur oft zu eigen ist – ablehnt.« (Peter Landerl, Wiener Zeitung)
»Strobel erzählt von den Sujets in einem Stil, der wirklich Staunen macht. Soll man ihn abgeklärt nennen? Oder eher souverän? Vielleicht aber auch distanziert? Abgekühlt? Nein, das Staunen rührt aus der meisterhaften Treffsicherheit, mit der Strobel sich an seine Sujets heranarbeitet, mit der er sich seinen Figuren nähert beziehungsweise sie uns erzählerisch nahebringt.« (Christoph Pollmann, Titel-Magazin)
»So tragisch manche Geschichten auf den ersten Blick auch anmuten, in fast jeder ist ein Hoffnungsschimmer, der Hauch einer Zukunftsperspektive spürbar. Zwischen den Zeilen blitzen immer wieder sowohl Ironie als auch handfester Humor auf.« (Martina Jung, Radio Orange 94.0), »ein mitunter tiefschwarzer Humor, der die Erzählungen zu etwas ganz Besonderem werden lässt.« (Maxima)
»Bernhard Strobel erzählt grandios von Dingen, die sich in der Literatur kaum jemand in den Mund zu nehmen getraut, nämlich vom Wahnsinn der Erfahrungen, die Menschen machen, wenn sie nichts anderes im Kopf haben, als in Ruhe gelassen zu werden. Bernhard Strobel weckt seine schlafenden Helden einzeln, und schmiert ihnen eine süßsaure Geschichte um den Mund. - Wunderbar.« (Helmuth Schönauer, ÖGL)
»Unspektakulär treten diese Erzählungen auf, und doch zählt jedes Wort. Hier wächst eine stille Opposition zum erzählerischen Mainstream heran, die bald schon mehr Zulauf bekommen könnte und von der zu hoffen ist, dass sie den eingeschlagenen Weg unverdrossen weiterverfolgt.« (Sebastian Fasthuber, Falter)
»Strobel zeigt uns menschliche Katastrophen als Stillleben, die in ihrer Kargheit große Geheimnisse bergen.« (Andrea Kachelriess, Stuttgarter Nachrichten)
»Sind Sie Misanthrop? Oder hätten Sie gern miese Laune? Dann müssen Sie unbedingt dieses Buch lesen.« (Willy Theobald, Financial Times Deutschland)
»Minimalistisch. So sind die Geschichten von Bernhard Strobel. Minimalistisch schön.« (Anna-Maria Wallner, Die Presse)
»Unter der dünnen Decke der Normalität und der Gewohnheit treiben unberechenbare Ereignisse ihr Eigenleben, die Welt der Triebimpulse, der Emotionen und nicht geäußerten Gedanken. (…) Bernhard Strobel ist ein Ausnahmetalent in Österreichs junger Literaturszene.« (Christian Schacherreiter, OÖN)
»Die vielleicht verblüffendste Leistung des erst 28jährigen Bernhard Strobel könnte man auch Reife nennen. Sie ist gepaart mit einer aufwandlosen Sprache, einer undramatischen Dramaturgie und einer bitter-zarten Ironie.« (Samuel Moser, NZZ)
»Der österreichische Autor Bernhard Strobel hat in seinem neuen Prosaband Nichts, nichts Erzählungen vorgelegt, die von außerordentlicher Kunstfertigkeit sind, wie wir sie heute in der Literatur nur noch ganz selten finden.« (Günter Nawe, Glarean Magazin)
»Diese Prosa hat eine Qualität, die vielen ach so selbstbewusst dahererzählenden zeitgenössischen jungen Schriftsteller und Schriftstellerinnen fehlt: sie ist ehrlich, an keiner Stelle effekthascherisch, sie braucht weder eine Pointe noch eine drastische, übertriebene Situation. Bernhard Strobel widmet sich einer sehr viel feineren und schwierigeren Kunst. Er versucht, sich selbst in den Rücken zu schauen, er beobachtet das Beobachtetwerden.« (Martin Grzimek, Deutschlandfunk)
»Wie in seinem Debüt vor drei Jahren pflegt der 28jährige auch diesmal einen straighten, schnörkellosen Stil, der die melancholische Phlegmatik seiner Protagonisten auf suggestive Weise einfängt.« (Günter Kaindlstorfer, SWR)
»Strobel will nicht erklären, er will zeigen. Das macht seine Erzählungen zu Sprachkunstwerken mit einem sehr eigenen, eigenwilligen Klang, der lange nachhallt.« (sprache.de)
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