Anja Jonuleit

Novemberasche

Kriminalroman

Im November wird auf einem Friedhof in der Nähe des Bodensees die Leiche eines 17jährigen Jugendlichen entdeckt. Es stellt sich heraus, dass der junge Mann betäubt und erstickt wurde. Rasch stellt sich heraus, es ist der 17jährige Leander Martin, ein Musterschüler, der die zwölfte Klasse eines Gymnasiums in Friedrichshafen besuchte. Etwa gleichzeitig verunglückt der Familienvater Erik Brandauer bei einem Fallschirmsprung tödlich. Dieser ist der Ehemann der Schwester des im Fall des Jugendlichen ermittelnden Kommissar Andreas Sommerkorn. Weiterhin ist die Ehefrau des Verunglückten mit der Kunstmalerin Marie Glücklich eng befreundet.

Die Ermittlungen im Rahmen des ermordeten Jugendlichen führen Kommissar Sommerkorn ins Milieu rechtsradikaler Jugendgruppen und fördern ungesühnte Vergehen gegen Ausländer und ungeliebte Mitschüler ans Tageslicht. Dabei greifen die Jugendlichen auf Cybermobbing zurück, schrecken aber auch vor brutalen Gewalttaten nicht zurück.

Nach dem Tod von Erik Brandauer stellt sich heraus, dass dieser mit einer anderen Frau ein Kind hatte, er bei seinem Tod unter Drogen stand und die den großen Wohlstand der Familie sichernde Firma pleite ist. Durch diese Umstände verfällt die Witwe in eine Lethargie, die es ihr unmöglich macht am Leben weiter teilzunehmen und sie ihre Kinder nicht mehr versorgen kann. Deshalb versucht die Kunstmalerin Marie Glücklich mehr über das Unglück des verstorbenen Fallschirmspringers herauszufinden, da sie damit hofft ihrer Freundin aus ihrer Depression heraushelfen zu können.

Beim umsorgen der Schwester bzw. der Freundin und deren Kinder kommen sich die Kunstmalerin und der etwas verschrobene Kommissar, welche beide gescheiterte Beziehungen hinter sich haben, im Verlauf deutlich näher und es werden neben dem Kriminalfall als Haupthandlungsstrang die Schwierigkeiten einer Liebesbeziehung geschildert, wenn beide Partner bereits eine längere Lebensgeschichte hinter sich haben.

Im Laufe der Ermittlung, welche die Protagonisten jeweils einzeln führen ohne dass der andere mehr davon weiß, kreuzen sich die beiden Fälle und lösen sich im Finale, in dem Kommissar Sommerkorn die Kunstmalerin Marie Glücklich aus größter Gefahr retten kann, auf.

Novemberasche ist der zweite Fall von Anja Jonuleit, in dem das Gespann Marie Glücklich und Andreas Sommerkorn in der Heimat der Autorin am Bodensee ermitteln.

Die beiden Fälle die auf den ersten Blick nichts mit einander zu tun haben werden geschickt miteinander verwoben und die Autorin schafft es eine spannende und kurzweilige Kriminalgeschichte zu erzählen, in der aktuelle Themen wie Cybermobbing, Rechtsextremismus unter Jugendlichen, Einfluss von Egoshooter-Spielen, aber auch moderne Liebesbeziehungen thematisiert werden.

Antworten auf den Umgang mit den thematisierten Problemen darf man sich aus dem Buch keine erwarten, aber es handelt sich ja auch um einen Kriminalroman und kein Sachbuch zur Thematik und ein unterhaltsamer Kriminalroman ist der Autorin auf alle Fälle gelungen.

Konrad Wimmer

4 von 5
4 Sterne


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© 2012 Konrad Wimmer, Harald Kloth
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